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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Die Kamera hat um ein Uhr achtundfünfzig ausgesetzt. Sie haben sie per Fernbedienung ausgeschaltet und das automatische Backup mit einem zweiten Störsender außer Betrieb gesetzt.«
    Er zupfte an seinem Ohrläppchen und las ein paar Daten von einem anderen Bildschirm ab. »Wenn die Kamera abstürzt, schaltet sich automatisch zehn Sekunden später eine Ersatzkamera ein, und sowohl im Haus als auch bei der Wachgesellschaft gibt es einen Alarm.
Aber, wie gesagt, auch diese Sicherungsfunktion haben die Täter abgestellt.«
    »Sie haben das System also gekannt.«
    »Oh ja, sie haben das System gekannt. Sie haben den Alarm der Kamera, den Alarm am Türschloss und den Bewegungsmelder deaktiviert. Bisher gehe ich davon aus, dass sie zehn Minuten nach Aussetzen der ersten Kamera und vier Minuten nach dem Absturz des Backupsystems ins Haus eingedrungen sind.«
    »Zehn Minuten? Die können sich ganz schön ziehen. Aber vielleicht wollten sie absichtlich etwas warten, um ganz sicherzugehen, dass der Alarm tatsächlich ausgeschaltet war. Nur, dass sie selbst nach dem Absturz des Backupsystems noch vier Minuten vor der Tür gestanden haben sollen, kann ich nicht verstehen. Schließlich gehen wir davon aus, dass es das Werk von Profis war.«
    »Das war es ganz bestimmt. Schneller geht es einfach nicht.«
    »Kannten Sie den Code des Haustürschlosses?«
    »Das kann ich noch nicht sagen.« Er hob einen Becher an den Mund, auf dem in mörderischen roten Buchstaben das Wort MEINER geschrieben stand. »Entweder sie haben ihn gekannt, oder sie hatten einen erstklassigen Codeknacker dabei. Wenn Kinder in ihren eigenen Betten nicht mehr sicher sind, Dallas, dann ist die Welt ein echt beschissener Ort.«
    »Das war sie schon immer. Ich brauche sämtliche Gespräche und E-Mails, die ihr auf den Links und den Computern findet. Und natürlich die Disketten aus der Überwachungskamera.«
    »Du kriegst sie, so schnell es geht. Dieser Fall hat Vorrang vor allen anderen, die wir augenblicklich haben. Himmel, ich habe selber Enkel in dem Alter. Du wirst also alles von uns kriegen, was du brauchst.«

    »Danke.« Sie kniff die Augen zusammen, als er den nächsten Schluck aus seinem Becher nahm. »Ist das echter Kaffee?«
    Er blinzelte und hielt den Becher so, dass sie ihn nicht mehr sah. »Warum?«
    »Weil es dir deutlich anzusehen ist.«
    »Und was ist, wenn es echter Kaffee ist?«
    »Dann würde ich gerne von dir wissen, woher du den hast.«
    Er rutschte leicht verlegen auf seinem Stuhl herum. »Vielleicht war ich eben kurz in deinem Büro, um dich auf den neusten Stand zu bringen, nur, dass du leider nicht da gewesen bist. Und vielleicht habe ich mir einen kleinen Becher von dem Zeug gegönnt, das du dort literweise hast. Ich verstehe wirklich nicht, weshalb du dich darüber aufregst, denn schließlich –«
    »Hast du dir vielleicht auch noch was anderes genommen, während du auf mich gewartet hast? Etwas mit Schokolade?«
    »Was für Schokolade? Hortest du etwa auch Schokolade dort? Was für eine Sorte?«
    »Das geht keinen Menschen etwas an, und ich kann dir nur raten, dass du die Finger davon lässt, falls du sie je dort liegen siehst. Ich melde mich wieder bei dir.«
    Das Gespräch über den Kaffee und die Schokolade erinnerte sie daran, dass sie weder gefrühstückt noch zu Mittag gegessen hatte, und so rief sie die Daten von Grant Swisher auf ihrem Computer auf, marschierte in die kleine Küche neben ihrem Arbeitszimmer, holte sich dort einen Energieriegel und die nächste Ladung Koffein.
    Dann nahm sie wieder hinter ihrem Schreibtisch Platz, rief die Daten auf den Wandbildschirm und las sie durch.

    Swisher, Grant Edward, geboren am 2. März 2019. Seit dem 22. September 2051 wohnhaft in der Einundachtzigsten West 310, New York City. Seit dem 6. Mai 2046 verheiratet mit Swisher, Keelie Rose, geborene Getz. Zwei gemeinsame Kinder. Coyle Edward, geboren am 15. August 2047, männlich, und Nixie Fran, geboren am 21. Februar 2050, weiblich.
    Bis zum Ende des Tages würden drei der Namen im Sterberegister stehen, ging es ihr durch den Kopf.
    Sie überflog den schulischen und beruflichen Werdegang des Mannes, rief sein Strafregister auf und stieß dabei nur auf eine Festnahme wegen Besitzes kleiner Mengen von Zoner, als Grant Swisher neunzehn Jahre alt gewesen war. Auch seine Krankenakte wirkte vollkommen normal.
    Dann sah sie sich seine Finanzen an.
    Er hatte wirklich gut verdient. Familienrecht war offenkundig einträglich genug, um sich ein

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