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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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monatlich?«
    Peabody blickte auf den Wandbildschirm. »Taschengeld. «
    »Was für Taschengeld?«
    Peabody schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich haben ihre Eltern ihnen jede Woche einen bestimmten Betrag bezahlt, über den sie frei verfügen konnten.«
    Eve schluckte den Bissen Gyros, den sie gerade abgebissen hatte. »Sie werden also dafür bezahlt, dass sie Kinder sind?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Netter Job, wenn man ihn kriegen kann.«
    »In Familien wie dieser haben die Kinder wahrscheinlich regelmäßige Aufgaben gehabt, obwohl es eine Haushälterin gab. Sie mussten ihre Zimmer selbst in Ordnung halten, den Tisch abräumen, den Müll wegbringen oder so. Dann haben sie wahrscheinlich noch Geburtstags-oder Urlaubs- sowie Zeugnisgeld bekommen. Als Hippies haben wir als Kinder meistens kein Geld gekriegt, sondern eher so was wie Tauschhandel betrieben, aber das kommt aufs Gleiche raus.«
    »Wenn wir also alle ewig Kinder bleiben würden, bräuchte niemand einen Job. Vielleicht haben sie ja in der Schule was gesehen«, fuhr sie fort, ehe Peabody etwas erwidern konnte. »Oder irgendwas gesehen, was nicht in Ordnung war. Wir werden die Lehrer und die anderen Angestellten überprüfen. Und wir sehen uns die Mandanten, die Klienten, die Geschäftspartner, die Freunde, die Nachbarn und Bekannten ihrer Eltern an.
Diese Familie wurde ganz bestimmt nicht zufällig für diesen Anschlag ausgewählt.«
    »Zumindest sieht es nicht so aus, aber können wir völlig ausschließen, dass es ein willkürlicher Terrorakt gewesen ist?«
    »Dafür ist es zu sauber abgelaufen«, wiederholte Eve die Worte ihres Mannes. »Wenn man Menschen terrorisieren will, richtet man größtmögliches Chaos an. Bevor man die Menschen ermordet, vergewaltigt oder foltert man sie noch, stellt ihre Bude auf den Kopf und schlitzt den Schoßhund auf.«
    »Sie hatten keinen Hund, aber ich verstehe, was Sie damit sagen wollen. Und wenn es Terroristen gewesen wären, hätten sie sich inzwischen längst zu ihrer Tat bekannt. Haben wir schon die Berichte von den elektronischen Ermittlern, dem Pathologen oder der Spurensicherung? «
    »Ich habe mit Feeney gesprochen. Er guckt sich gerade die Alarmanlage an. Genaueres erzähle ich Ihnen am besten unterwegs.«
    »Wo wollen wir denn hin?«
    »Erst ins Leichenschauhaus und dann aufs Revier.« Sie stand auf und stopfte sich den Rest des Gyros in den Mund.
    »Soll ich Summerset sagen, dass wir gehen?«
    »Warum? Oh, verdammt. Ja, tun Sie das.« Damit trat sie vor die Verbindungstür zu Roarkes Büro. »Hey.«
    Er stand gerade hinter seinem Schreibtisch auf und zog sich eine seiner dunklen Anzugjacken an.
    »Ich muss los«, erklärte sie.
    »Ich auch. Ich muss ein paar Sachen erledigen. Aber spätestens um sieben bin ich wieder da.«
    »Ich kann noch nicht sagen, wann ich nach Hause komme.« Sie lehnte sich gegen den Türrahmen und sah
ihn stirnrunzelnd an. »Ich hätte die Kleine woanders unterbringen sollen.«
    »Hier ist sie sicher, und sie kommt bestens mit Summerset zurecht. Inzwischen kam im Fernsehen eine neue Meldung. Die Namen haben sie noch immer nicht genannt, aber sie haben berichtet, dass heute Nacht eine Familie in der Upper East Side, einschließlich zweier Kinder, in ihrem Haus ermordet worden ist und dass du die Ermittlungen übernommen hast.«
    »Damit war zu rechnen.«
    »Und du wirst damit klarkommen, wie jedes Mal.« Er trat vor sie, umfasste ihr Gesicht und gab ihr einen Kuss. »Mach am besten einfach deine Arbeit, dann kümmern wir uns um den Rest. Pass gut auf meine Polizistin auf.«
     
    Wie nicht anders zu erwarten, hatte Morris den Fall Swisher zur Chefsache erklärt. Ein derart grauenhaftes Verbrechen überließ er keinem seiner Untergebenen, wenn die auch noch so talentiert und qualifiziert waren.
    Als Eve ins Leichenschauhaus kam, sah er sich gerade Linnie Dyson an.
    »Ich habe sie in der Reihenfolge ihres Todes untersucht. « Seine dunklen Augen hinter der Mikro-Brille waren kalt und hart.
    Im Hintergrund erklang leise Musik. Morris arbeitete fast immer mit Musik, dieses Mal hatte er jedoch eine ungewöhnlich ernste, getragene Weise ausgewählt. Von einem dieser Komponisten, die weiße Perücken getragen hatten, nahm Eve an.
    »Ich habe Blutuntersuchungen von allen Opfern in Auftrag gegeben. Die Todesursache ist immer gleich. Außer den breiten Schnittwunden an ihren Hälsen weisen sie keine Verletzungen auf. Der Junge hat ein paar frische
blaue Flecken und ein paar kleine

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