Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
Vom Netzwerk:
Täter gute Bekannte von ihr waren oder dass einer von den beiden vorher schon mal in ihren privaten Räumen war.«
    »Sie wurde einzig deshalb umgebracht, weil sie in der Nähe war. Hauptsächlich ging es um die Familie.«
    »Und zwar nicht nur um einen«, warf er ein, »sondern um sie alle.«
    »Denn wenn es nicht um sie alle gegangen wäre, weshalb hätten sie dann alle töten sollen?«, fügte sie hinzu.
    Sie setzte sich wieder in Bewegung und nahm die Spur des ersten Mörders auf. »Aus Ingas Schlafzimmer führt eine immer dünner werdende Blutspur durch die Küche und die rechte Seite der Treppe hinauf.«
    »Von oben nach unten gibt es keine solche Spur. Sie haben also ihre Kleider ausgezogen, bevor sie wieder runtergekommen sind.«

    »Für einen Zivilisten bist du wirklich gut.«
    »Ich glaube, du solltest eine andere Bezeichnung für mich finden. Zivilist klingt so gewöhnlich und vor allem etwas herablassend, wenn du es sagst. Etwas wie ›polizeiexterner Spezialist für alle Fälle‹ klänge deutlich netter, findest du nicht auch?«
    »Also gut, mein PSF. Und jetzt konzentrier dich bitte wieder auf unser eigentliches Thema. Sie hatten die Erwachsenen bereits erledigt, als die Zeugin hier oben erschien. Sie hat gesehen, wie sie das Schlafzimmer verlassen und sich aufgeteilt haben, um in die Kinderzimmer zu gehen. Außerdem gibt es hier oben noch ein Arbeits- und ein Spielzimmer oder so. Außerdem noch das Bad der Kinder, am Ende des Flurs. Aber sie sind direkt in die Schlafzimmer marschiert, obwohl die Aufteilung der Räume einem Grundriss nicht eindeutig zu entnehmen ist.«
    »Nein.« Um seine Neugier zu befriedigen, sah er sich kurz das Arbeitszimmer an. Es gab einen Schreibtisch, einen Minikühlschrank, Regale voller Bücher und technischer Geräte, Staubfänger und Familienfotos sowie eine kleine Bettcouch, die wie alles andere mit dem Pulver der Spurensicherung überzogen war.
    »Das Zimmer ist auf alle Fälle groß genug, um als Kinderzimmer durchzugehen.«
    Sie ließ ihn weiterwandern und sah, wie er durch die Tür des Jungenzimmers trat und mit kalter Miene auf die blutbefleckten Poster und die blutige Matratze sah.
    »Wie alt war der Junge?«
    »Zwölf.«
    »Wo waren wir beide in dem Alter, Eve? Auf alle Fälle nicht in einem hübschen Zimmer, umgeben von unseren kleinen Schätzen, das steht eindeutig fest. Aber, meine Güte, wie muss ein Mensch beschaffen sein, der durch
die Tür von einem solchen Zimmer treten und einem schlafenden Jungen die Kehle durchschneiden kann?«
    »Das werde ich herausfinden.«
    »Ja, das wirst du. Nun.« Er trat wieder in den Flur. Er hatte auch schon vorher Blut gesehen und sogar selbst vergossen. Er hatte auch schon vorher Tatorte studiert. Aber das hier, dieses Haus, in dem eine Familie ein normales Leben geführt hatte, dieses Zimmer eines Jungen, der in einem zarten Alter ermordet worden war, erschütterte ihn bis ins Mark.
    Deshalb wandte er sich ab. »Das Arbeitszimmer ist genauso groß wie dieser Raum. Der Junge hätte also auch auf der anderen Seite schlafen können.«
    »Also haben sie das Haus beobachtet oder kannten es zumindest gut genug, um genau zu wissen, wer in welchem Zimmer schlief. Wenn sie es von außen beobachtet haben, haben sie verfolgt, wann wo Licht angeht, und sie haben Nachtsichtbrillen oder andere Gerätschaften gebraucht, um durch die Vorhänge zu sehen.«
    Sie ging ins Elternschlafzimmer hinüber. »Morris hat mir erzählt, dass der Kerl, der die Haushälterin ermordet hat, auch den beiden männlichen Opfern die Kehlen durchgeschnitten hat. Der andere hat die Mutter und das Mädchen umgebracht. Sie hatten die Opfer wahrscheinlich schon im Vorfeld untereinander aufgeteilt. Sie haben nicht miteinander gesprochen und sich auch nicht unnötig bewegt. Vielleicht waren es ja Droiden, Killerdroiden. Was meinst du?«
    »Die sind unglaublich teuer«, antwortete Roarke. »Und trotzdem nicht sehr zuverlässig, vor allem in einer solchen Situation. Weshalb hätte jemand zwei von diesen Dingern kaufen und damit die Kosten und die Mühe des Programmierens verdoppeln sollen? Vor allem sind diese Droiden illegal, man hätte also Beziehungen gebraucht,
um einen zu kriegen, und man müsste schon Elektronikfachmann sein, um ihn darauf zu programmieren, dass er die Alarmanlage lahmlegt und nacheinander fünf schlafenden Personen die Hälse aufschlitzt.«
    »Eigentlich glaube ich sowieso nicht, dass es Droiden waren.« Sie ging in das Zimmer von dem kleinen

Weitere Kostenlose Bücher