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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Stoßstange gelandet wäre, an: »Das ist ein Polizeiwagen, du Arschloch. Wenn ich nicht in Eile wäre, würde ich jetzt aus dem Auto springen und dir mit deinem blöden Brett so lange auf die Eier schlagen, bis sie Rührei sind.«
    »Meine geliebte Eve, du weißt, wie sehr mich diese Ausdrucksweise erregt. Wie soll ich jetzt wohl noch an etwas anderes denken als an Sex?«
    Eve zog den Kopf wieder herein und blickte auf den Bildschirm ihres Links. »Indem du an etwas Erhabenes und Reines denkst. Ich muss mir noch mal den Tatort ansehen und ein zweites Augenpaar wäre bestimmt nicht schlecht.«
    »Die Arbeit einer Polizistin und die des Mannes, der das Glück hat, dass er sie sein Eigen nennen darf, endet eben nie. Sag mir die Adresse.«
    Sie gab ihm die Straße durch. »Wir treffen uns am besten dort. Falls du vor mir dort bist, rühr um Gottes willen nicht das Siegel an der Haustür an, sondern warte, bis ich komme. Oh, verdammt, du darfst dort nicht ohne Erlaubnis parken. Ich werde –«

    Mit einem leicht gekränkten »Bitte« legte ihr Gatte auf.
    »Natürlich«, sagte sie zu niemand Besonderem. »Aber es kann ja wohl einmal passieren, dass man vergisst, mit wem man spricht.«
     
    Sie hatte keine Ahnung, wie es Roarke gelungen war, innerhalb von wenigen Minuten an eine Parkplakette zu gelangen, und sie fragte lieber nicht. Er stieg bereits aus seinem Wagen, als sie in die Straße bog, und so parkte sie kurz entschlossen direkt hinter ihm und schaltete, da sie natürlich keine Parkplakette hatte, das Blaulicht an.
    »Eine wirklich hübsche Straße«, meinte er. »Vor allem jetzt im Herbst mit all den bunten Blättern an den Bäumen. « Er nickte in Richtung des Swisher’schen Heims. »Ein wirklich hübsches Haus. Falls es ihnen selbst gehört hat, ist die Kleine wenigstens nicht mittellos.«
    »Sie haben bereits einen Großteil abbezahlt, und außerdem haben sie Lebensversicherungen, ein paar Aktien und auch noch was gespart. Wenn sie einundzwanzig wird, bekommt sie alles ausbezahlt. Sie haben beide ein Testament, und sie haben für den Fall, dass ihnen was passiert, Treuhandfonds für ihre Kinder eingerichtet, die von den gesetzlichen Vormündern und einer Anlageberatung verwaltet werden sollen. Es ist nicht unbedingt ein riesiges Vermögen, aber es wurden auch schon Leute für ein paar Münzen umgebracht.«
    »Haben sie für den Fall, dass auch den Kindern was passiert, andere Begünstigte genannt?«
    »Ja.« Daran hatte sie ebenfalls bereits gedacht. Vielleicht wollte ja jemand die Familie auslöschen, weil er auf diese Weise an die Kohle kam. »Dann wird alles an Notunterkünfte, Kinderheime und andere karitative Einrichtungen verteilt. Jeder kriegt ein bisschen, keiner
allzu viel. Auch die Personen, die etwas bekommen sollen, werden jeweils mit einem eher bescheidenen Betrag bedacht.«
    »Was ist mit der Kanzlei?«
    »Die fällt seinem Sozius Rangle zu. Aber der hat ein wasserdichtes Alibi. Und falls er die Beziehungen oder auch nur den Mumm hat, einen Mordauftrag von dieser Größenordnung zu erteilen, fresse ich meine Dienstmarke zum Frühstück. Diese Familie wurde nicht des Geldes wegen ausgelöscht. Das kann einfach nicht sein.«
    Er stand auf dem Bürgersteig und betrachtete das Haus. Den alten Baum, der seine Blätter in dem winzig kleinen Vorgarten verteilte, die hübschen urbanen Linien, den gedrungenen Topf mit, wie er annahm, Geranien neben der Eingangstür.
    Es wirkte ruhig, behaglich, friedlich. Bis man die Siegel und die leuchtend gelben Klebebänder vor den Türen sah.
    »Wenn es um Geld gegangen wäre«, fügte er nachdenklich hinzu, »wäre schließlich schon ein Großteil dafür draufgegangen, jemanden dazu zu bringen, dass er diese Tat begeht. Dass er eine ganze Familie auslöscht, wie du es formulierst.«
    Er ging mit ihr gemeinsam Richtung Tür. »Ich habe mich ein bisschen umgehört, nachdem du mich darum gebeten hast. Niemand hat etwas von einem solchen Mordauftrag gehört.«
    Eve schüttelte den Kopf. »Das hatte ich auch nicht erwartet. Aber es ist gut, dass ich diese Möglichkeit oder zumindest die Wahrscheinlichkeit ausschließen kann. Sie hatten keine Beziehungen zur Unterwelt, zu Geheimdiensten oder dergleichen. Ich habe mich an das erinnert, was Reva vor ein paar Monaten passiert ist, und habe deshalb kurz mit dem Gedanken gespielt, ob einer
der Erwachsenen vielleicht ein Doppelleben geführt hat.« Reva Ewing, eine von Roarkes Angestellten, hatte das Pech gehabt, mit einem

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