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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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essen. So was nennt man Multitasking. Das ist effizient.«
    »Du hast einfach Angst vor ihr.«
    Abrupt machte sie halt und sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Wie zum Teufel kommst du denn auf die Idee?«
    »Weil ich auch Angst vor ihr habe, weshalb denn wohl sonst?«
    Während eines Augenblicks starrte sie ihn wütend an, dann aber atmete sie auf. »Wirklich? Wirklich? Sagst du das auch nicht nur so?«
    »Wenn sie mich mit ihren großen Kulleraugen ansieht und ich die Tapferkeit, die Panik und die Trauer darin sehe, macht mir das eine Heidenangst. Wenn sie vor einem
steht, ein so kleines Ding, mit frisch gewaschenem Haar, ordentlichen Jeans und einem bunten Pulli – Sweatshirt«, verbesserte er sich, »und einen hilfesuchend anguckt, bricht einem das regelrecht das Herz. Wir sollten die Antworten auf ihre Fragen haben, aber wir haben sie nicht.«
    Eve blickte in Richtung Treppe zurück und atmete tief durch. »Ich kenne bisher noch nicht mal alle Fragen.«
    »Also werden wir mit ihr zusammen essen und alles in unserer Macht Stehende tun, um ihr zu zeigen, dass es auf der Welt auch noch Normalität und Anstand gibt.«
    »Okay, okay, aber vorher muss ich kurz mit meinen Männern sprechen.«
    »Dann treffen wir uns einfach unten. In einer Viertelstunde, ja?«
    Sie fand Normalität in ihrem Arbeitszimmer, in dem zwei ihrer Kollegen, die offenkundig ihren AutoChef geplündert hatten, Bilder der Schlafzimmer im Hause Swisher und Aufnahmen der Opfer betrachteten, ohne dass es ihnen den Appetit auf ihre Steaks verdarb.
    »Echtes Rindfleisch.« Genüsslich schob sich Baxter den nächsten Bissen in den Mund. »Wissen Sie, wann ich zum letzten Mal echtes Rindfleisch gegessen habe? Zum Dank würde ich Sie sogar küssen, Dallas, nur ist mein Mund dafür etwas zu voll.«
    »Summerset hat gesagt, dass es okay ist, wenn wir uns bedienen.« Trueheart, jung und adrett in seiner schicken Uniform, sah sie mit einem hoffnungsvollen Grinsen an.
    Sie zuckte mit den Schultern und drehte sich so, dass auch sie die Wandbildschirme sah. »Was halten Sie von alledem?«
    »Bisher kann ich alles, was in Ihrem Bericht steht, unterschreiben.
« Baxter kaute weiter, hatte aber inzwischen einen ernsten Blick. »Saubere Arbeit. Und zugleich eiskalt. Selbst ohne die Augenzeugin hätte ich gesagt, dass das kein Einzeltäter war, denn dafür ging es viel zu schnell. Das Labor hat den toxikologischen Bericht geschickt. Keins der Opfer hatte irgendwelche Drogen oder Medikamente im Blut. Auch im Haus haben sie nirgends Drogen oder auch nur Pharmaprodukte entdeckt. Die paar Medikamente, die sie hatten, waren ausschließlich auf Kräuterbasis hergestellt.«
    »Passt zum Beruf der Mutter«, murmelte Eve. »Sämtliche Wertgegenstände waren noch im Haus, keins der Opfer hatte Abwehrverletzungen, es gab nirgends Spuren eines Kampfes oder irgendeine andere Spur. Die Kriminaltechnik hat nicht das Mindeste entdeckt. Haben Sie Ihre anderen Fälle abgegeben?«, wollte sie von Baxter wissen.
    »Mit Vergnügen.« Baxter piekste seine Gabel in das nächste Stück von seinem Steak. »Das Allerschönste ist, dass mich Carmichael dafür wahrscheinlich bis an mein Lebensende hasst.«
    »Für heute sind Sie beide entlassen. Melden Sie sich morgen früh um acht wieder zum Dienst. Und zwar zum Doppeldienst. Einerseits passen Sie bitte auf die Kleine auf und andererseits überprüfen Sie die Namen aus Grant Swishers Mandanten- und aus Keelie Swishers Kundenkartei, ja? Nehmen Sie jeden genauer unter die Lupe, der jemals auch nur einen Strafzettel wegen Falschparkens bekommen hat. Wir überprüfen alle diese Leute, die Verwandten, Freunde und Bekanten, die Nachbarn und selbst die Haustiere der Nachbarn so lange, bis wir was finden.«
    »Die Haushälterin nicht?«, wollte Baxter von ihr wissen.

    »Die überprüfe ich noch heute Abend. Wir sehen sie uns alle an, einschließlich der Kinder. Schule, Freizeitaktivitäten, die Geschäfte, in denen sie einkaufen waren, die Restaurants, in denen sie gegessen haben, die Arbeitsplätze und die Orte, an denen die Kinder gespielt haben. Wir lassen keinen Flecken aus. Wir werden nicht eher Ruhe geben, als bis wir diese Leute besser kennen, als sie sich selber jemals kannten.«
    »Das sind jede Menge Namen«, stellte Baxter fest.
    »Am Ende wird nur einer übrig bleiben. Und der ist es, der für uns zählt.«
     
    Während sie an Steak und Morde dachte, aß Eve zartes Hühnchen und bemühte sich von etwas anderem zu sprechen als von

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