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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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ihrem Fall. Nur hatte sie beim besten Willen keine Ahnung, worüber man beim Essen mit einem kleinen Mädchen sprach.
    Sie nutzten das Esszimmer nur selten, zumindest aß sie selber dort so gut wie nie. Schließlich war es einfacher, wenn sie sich in ihrem Arbeitszimmer etwas zwischen die Kiemen schob. Doch sie konnte nicht leugnen, dass es durchaus nett war, an dem großen, glänzenden Tisch zu sitzen, während im Kamin ein Feuer prasselte und einem der Duft des Essens und der Kerzen in die Nase stieg.
    »Warum ist es hier so schick?«, wollte Nixie von ihr wissen.
    »Das darfst du mich nicht fragen.« Eve zeigte mit der Gabel in Richtung Roarke. »Schließlich ist es sein Haus.«
    »Muss ich morgen wieder in die Schule gehen?«
    Eve blinzelte, als sie erkannte, dass die Frage an sie gerichtet war und dass Roarke ihr nicht zu Hilfe kam.
    »Nein.«

    »Wann werde ich wieder in die Schule gehen?«
    Eve spürte, dass ihr Nacken sich verspannte, und sie stieß knurrend aus: »Ich weiß nicht.«
    »Aber wenn ich keine Hausaufgaben mache, kriege ich keine guten Noten. Und wenn ich keine guten Noten habe, darf ich nicht mehr ins Orchester und in die Theatergruppe gehen.« In Nixies Augen stiegen Tränen auf.
    »Oh. Ah.« Verdammt.
    »Wenn du nicht zur Schule gehst, kannst du trotzdem deine Hausaufgaben machen. Wir können dafür sorgen, dass du sie zugeschickt bekommst«, erklärte Roarke in ruhigem Ton. Als ginge er tagtäglich auf kniffelige Kinderfragen ein. »Gehst du gerne in die Schule?«
    »Meistens. Wer wird mir bei den Hausaufgaben helfen ? Das hat immer Dad gemacht.«
    Nein, dachte Eve. Auf keinen Fall. Selbst wenn jemand sie mit einer Waffe bedrohen würde, ließe sie sich auf so was nicht ein.
    »Der Lieutenant und ich waren keine wirklich guten Schüler. Aber ich bin sicher, dass Summerset dir helfen kann.«
    »Ich werde nie wieder nach Hause gehen. Und ich werde meine Mom und meinen Dad und Coyle und Linnie nie wieder sehen. Ich will nicht, dass sie tot sind.«
    Okay, sagte sich Eve. Auch wenn Nixie noch ein Kind war, war sie die Augenzeugin. Endlich ging es wieder um den Fall.
    »Erzähl mir, was ihr alle gemacht habt. An dem Tag, bevor die Männer bei euch eingebrochen sind.«
    Roarke öffnete den Mund, doch sie schüttelte den Kopf. »Erzähl mir alles, woran du dich erinnern kannst.«
    »Dad hat mit Coyle geschimpft, weil er zu spät aufgestanden ist. Er steht immer zu spät auf, und dann müssen wir uns alle fürchterlich beeilen. Mom wird sauer,
wenn wir uns beim Frühstücken beeilen müssen, weil es wichtig ist, dass man ordentlich isst.«
    »Was habt ihr gegessen?«
    »Obst und Müsli. Unten in der Küche.« Nixie piekste ein Stück Spargel mit ihrer Gabel auf und schob es sich ohne ein Wort der Klage in den Mund. »Inga hatte den Tisch gedeckt und Saft für uns ausgepresst. Dad hat Kaffee getrunken, weil er morgens immer eine Tasse braucht. Coyle wollte ein neues Skateboard, und Mom hat nein gesagt. Dann hat sie ihn böse angesehen, weil er ›Scheiße‹ gesagt hat, das ist bei uns nicht erlaubt. Dann haben wir unsere Sachen gepackt und sind los.«
    »Hat jemand bei euch angerufen, oder hat einer von euch telefoniert?«
    »Nein.«
    »War jemand an der Tür?«
    Sie schob sich ein Stück von ihrem Hühnchen in den Mund. Kaute und schluckte, bevor sie eine Antwort gab. »Nein.«
    »Wie seid ihr zur Schule gekommen?«
    »Dad hat uns zu Fuß gebracht, denn es war warm genug. Wenn es zu kalt ist, dürfen wir ein Taxi nehmen. Dann ist er ins Büro gegangen, und Mom hat ihre Praxis aufgemacht. Inga ist einkaufen gegangen, denn Linnie ist nach der Schule mit zu uns gekommen, und wir hatten nicht mehr genug frisches Obst.«
    »Wirkte deine Mom oder dein Dad aufgeregt oder besorgt? «
    »Coyle hat ›Scheiße‹ gesagt und seinen Saft nicht ausgetrunken, deshalb war Mom böse auf ihn. Kann ich sie noch mal sehen, obwohl sie tot sind?« Nixies Lippen fingen an zu zittern. »Kann ich?«
    Es war ein menschliches Bedürfnis, das wusste Eve. Weshalb sollte es bei Kindern anders sein? »Ich werde
dafür sorgen, dass du sie noch mal sehen kannst. Vielleicht wird es ein wenig dauern. Wie bist du heute mit Baxter und Trueheart klargekommen?«
    »Baxter ist unglaublich lustig und Trueheart ist sehr nett. Er kennt jede Menge Spiele. Wenn Sie die Männer fangen, kann ich die dann auch sehen?«
    »Ja.«
    »Okay.« Nixie blickte wieder auf ihren Teller und nickte langsam mit dem Kopf. »Okay.«
     
    »Ich habe mich

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