In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)
über. Okay?«
Sie nickte, und er nahm ihre Hand in seine. Sie gingen weiter. Langsam, bis ihre Schritte sicherer wurden.
Sie ließen den Lafayette Park hinter sich, bogen ab und folgten einer Allee bis zu seinem Haus im Edwardianischen Stil. Zwanzig Stufen führten zum Eingang hinauf.
Oben zog Nikodemus einen Schlüsselbund aus der Tasche und steckte den passenden Schlüssel ins Schloss. Dann machte er einen Schritt beiseite, um ihr den Vortritt zu lassen. Während er sich nach der Post bückte, schaute Carson sich um.
Es war ein wunderschönes Haus, und Nikodemus beobachtete, wie sie alles musterte. Die hohen Decken, den Lüster, der über ihnen hing, und die floralen Verzierungen an den Tür- und Fensterrahmen. Besonders fasziniert schien sie jedoch von den Medaillons mit den koboldhaften Gesichtern zu sein, die die strenge Geometrie der Deckenleisten durchbrachen.
Ob sie wusste, was das war?
Zur Linken führte eine Treppe hinauf ins obere Stockwerk. Der Eingangsbereich erstreckte sich weit ins Haus. Rechts ging ein gewölbter Durchgang ab.
Nikodemus knipste das Licht an. Carson schloss die Augen. Als sie sie nach einer Weile wieder öffnete, starrte sie verwirrt auf eins der gemalten Medaillons.
» Wo sind wir hier?«, wollte sie wissen.
» Home, sweet home«, erwiderte Nikodemus und warf die Post auf ein Tischchen. Dann griff er um Carson herum, um die Tür zu verschließen. Der Riegel rastete ein.
Plötzlich lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter, er wirbelte herum, in der Erwartung, mit etwas Tödlichem angegriffen zu werden, doch die Hexe hielt den Kopf gesenkt. Sie lehnte mit den Schultern an der Wand und klammerte sich an die Metallstange, als wäre sie ihr einziger Freund auf der gesamten Welt.
» Bist du in Ordnung?«, fragte er.
Carson nickte.
Nein, sie war nicht in Ordnung, das hätte selbst ein Idiot bemerkt, und Nikodemus war kein Idiot. Aber sie war immer noch eine Hexe, und ihre Sinne würden auf vieles hier in seinem Haus reagieren. Er hob eine Hand zur Decke, und die Gesichter in den Medaillons wurden still.
» Möchtest du dieses Ding wirklich nicht weglegen?«
Sie schüttelte den Kopf und stieß sich von der Wand ab. Es schien ihr Mühe zu bereiten, ihren Blick zu fokussieren.
» Was ist los mit dir?«, fragte er nach einem Moment.
» Ich habe Kopfschmerzen.« Sie drückte ihre Tasche an sich, die Metallstange lag quer vor ihrem Körper. Carson war wirklich klein. Und wirkte kein bisschen gefährlich. » Migräne, und ich habe meine Medikamente nicht mitgenommen.«
Er legte eine Hand auf ihre Schulter, schob Carson weiter ins Haus hinein. » Ich gebe dir etwas, was helfen wird.«
» Normale Medizin hilft mir nicht.«
Dunkelheit lag in dem gewölbten Durchgang, schloss sie ein. Nikodemus war daran gewöhnt, doch Carson blieb abrupt stehen. Er sah sie an. Sie machte einen Schritt nach vorn, stolperte, und die Stange fiel klirrend zu Boden.
» So schlimm?« Er packte sie am Oberarm und stützte sie. In dem chinesischen Restaurant hatte sie kaum etwas gegessen, nur ein bisschen Suppe. Wahrscheinlich war ihr schwindelig vor Hunger. » Komm weiter.«
Sie ließ sich von ihm in die Küche führen. Diesmal schien sie dankbar dafür, dass er das Licht nicht für sie einschaltete. Er nahm ein Bier und eine Plastikflasche mit einer dunklen Flüssigkeit aus dem Kühlschrank, die er in seinen Lieblingsbecher goss. » Stud«, stand darauf, » Hengst«, in goldfarbenen Buchstaben auf grünem Grund.
Carson nahm den Becher nicht, und so trank Nikodemus ihn zur Hälfte aus, bevor er ihn wieder auffüllte.
» Du bist nicht die Einzige, die unter Kopfschmerzen leidet.« Er hielt ihr den Becher hin. » Du kannst das Zeug trinken. Ist ein altes Familienrezept«, fügte er hinzu. » Es wird dir die Schmerzen nehmen, das verspreche ich dir.«
Sie nahm den Becher. » Und was genau ist das?«
» Ein traditionelles Heilmittel für das, was dich quält.« Nikodemus beobachtete sie, wie sie an der Flüssigkeit schnupperte. » Riecht schrecklich«, meinte er. » Aber es wirkt. Setz dich.« Er zeigte auf die Stühle, die um einen Chromtisch standen.
Während sie seiner Aufforderung folgte, öffnete er die Flasche mit dem eiskalten Asahi Black. Dann nahm er ihr gegenüber Platz, streckte die langen Beine aus und legte sie an den Fußknöcheln übereinander.
» Normalerweise süße ich das Zeug mit braunem Zucker«, meinte er, während sie das Gebräu probierte. » Bringt aber nicht viel.«
Sie
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