In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)
Magiegebundene nicht besser dran als Menschen.
Nikodemus spürte, wie Carsons Magie erneut aufflackerte, zu voller Stärke anstieg. Ihre Hexenmagie erregte ihn. Heftig. Es war doch die Magie, oder? Um die Erregung wieder abzubauen, musste er sich in dieser Nacht vermutlich selbst ein wenig Freude verschaffen.
Durian spürte es ebenfalls. Hatte auch verdammt lange gedauert.
» Sie wacht auf.«
Durian atmete tief durch. » Danach ist mir jetzt nicht gerade.«
» Dann hau ab. Sei vorsichtig und ruf mich an, wenn du die Sache erledigt hast.«
Durian sah ihn lange an, dann neigte er den Kopf und drückte drei Finger gegen seine Stirn. » Warlord.«
Nachdem Durian gegangen war, entspannte sich Nikodemus ein wenig und ließ Carsons Magie über sich fließen. Sein Begehren wuchs. Er überlegte, wie es wohl mit einer Frau wie Carson Philips, so schön und so verboten, sein würde. Er würde sich Zeit lassen, wenn er sie auszog, jeden Teil ihres Körpers, den er entblößte, küssen und liebkosen, bis sie in seinen Armen dahinschmolz. Sie zu lieben würde süß und sanft sein, weil Carson selbst tief in ihrem Inneren ebenfalls süß und sanft war.
Bei ihrem ersten Mal würde er zärtlich und geduldig sein, sie nicht bedrängen, zu viel Schlimmes hatte Magellan ihr zugefügt. Er wusste ja, dass sie nur begrenzte Erfahrungen hatte– Erfahrungen, die nicht besonders aufregend waren und sie zu dem Schluss hatten kommen lassen, dass sie durchaus auf Sex verzichten konnte. Später jedoch, wenn sie erst einmal begriffen hatte, dass Sex auch schön sein konnte, würden sie vielleicht ein paar andere Sachen ausprobieren. Zunächst jedoch war Zärtlichkeit das Wichtigste. Carson brauchte jetzt erst einmal einen Liebhaber, der nicht nur an sich selbst, sondern vor allem an sie dachte.
Carsons Lider flatterten. Dann schlug sie die Augen auf.
6
Carson kämpfte gegen diesen schrecklichen Brechreiz an, und sie brauchte all ihre Konzentration, um ihn zu unterdrücken. Farben tanzten hinter ihren geschlossenen Lidern, ein intensives Purpur, ein aggressives Grün, Orange und Schwarz. Als ihr Magen sich schließlich beruhigte, wagte sie es, ein Auge zu öffnen– und blickte verblüfft auf den Riemen ihrer Handtasche.
Gott, fühlte sie sich zerschlagen! In dem Augenblick, als sie versuchte, sich auf ihre Umgebung zu besinnen, begann sich alles um sie zu drehen, ihr Kopf wirkte schwer und leicht zugleich. Wenn dieser Schwindel nicht gleich aufhörte, dann würde sie sich doch noch übergeben. Schnell machte sie die Augen wieder zu. Und tatsächlich verlor sich das Gefühl, dass alles um sie herum wankte. Ihr Bewusstsein schien allerdings noch immer irgendwie verwundet zu sein.
Hatte Nikodemus es wirklich getan?
Nikodemus. Er existierte tatsächlich. Ein Wüstendämon. Er hatte ihr das Gefühl gegeben, sich in ihrem Kopf zu befinden. Er war tatsächlich in ihrem Kopf gewesen. Er hatte die völlige Kontrolle über sie und getan, was immer er hatte tun wollen.
Sie spürte, dass er sich im selben Raum befand.
Adrenalin jagte durch ihren Körper. Sie öffnete erneut die Augen. Diesmal behinderten keine Farben ihre Sicht. Lediglich der Riemen ihrer Handtasche.
Carson begriff, dass sie nicht mehr im Sessel saß. Ihre Wange lag auf dem harten Boden. Ein Arm war unter ihrem Körper eingeklemmt, ihre Finger waren eingeschlafen. Die andere Hand lag mit der Innenfläche auf dem Boden.
Es gelang ihr schließlich, sich auf den Rücken zu rollen. Und prompt drehte sich der Raum wieder. Bronzesterne schienen oben an der Decke ihren Bahnen zu folgen, ein verwirrender Anblick, doch dann ließ der Eindruck, dass die Sterne sich bewegten, nach. Carson setzte sich auf, schloss und öffnete ihre Finger, und es prickelte wie von tausend Nadeln.
Nikodemus beobachtete sie, einen seltsam intensiven Ausdruck in den Augen, doch sein Gesicht zeigte keine Regung. Reste der Energie, die er in ihr Bewusstsein gesandt hatte, schienen Funken zu sprühen und zu zischen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und hielt den Blick weiterhin auf sie gerichtet.
Für den Bruchteil einer Sekunde schien sich sein Bild an den Rändern zu verzerren. Schatten verdeckten das Weiß in seinen Augen, und selbst, als sie wieder ganz normal erschienen, wirkten seine Pupillen immer noch silber-schwarz.
Unmöglich, dachte Carson. Und dann: vielleicht doch nicht.
Sie blinzelte. Er trug dieselbe Kleidung wie zuvor: verwaschene Jeans, T-Shirt, Cowboystiefel. Doch sein dunkles
Weitere Kostenlose Bücher