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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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Dämonen. Weil sie in einem Neunzigtausend-Dollar-Auto saßen und teure Anzüge trugen. Der Hexenmeister hätte ihnen genauso gut ein » Ihr gehört Magellan«-Schild auf die Stirn kleben können.
    Nikodemus empfand es als ausgesprochen störend, dass es keine mentale Verbindung zwischen ihm und Magellans Dämonen gab. Es nahm ihm die Möglichkeit, sie seiner Kontrolle zu unterwerfen und sie auszuschalten; es konnte ihm nur gelingen, wenn er ihnen nah genug kam, um sie zu berühren. Aber wenigstens konnten auch sie ihn nicht spüren. Das verschaffte Durian und ihm einen gewissen Vorteil.
    Nikodemus fuhr weiter, bog in die nächste Querstraße ein und parkte den Wagen vor einem Gebäude, das an das grenzte, in dem sich Carson befand.
    » Wie schäbig«, sagte er, als sie den Hinterhof durchquerten. Alles war verfallen, der Zement geborsten, und zwischen den Rissen drängten Narzissen aus dem Boden. Wasser stand in Lachen rund um die hintere Treppe. » Ich will beide, Durian. Den Talisman und die Hexe.«
    Durians Gesichtsausdruck verriet ihm, dass sein Freund nicht an einen Erfolg glaubte. » Ich kümmere mich um Kynan, Warlord. Die Hexe ist dein Problem.«
    Nikodemus legte eine Hand an Durians Gesicht und ließ ihn seine Macht spüren. » Nennst du das Gefolgstreue?«, sagte er sanft. » Du weißt, was ich will. Und du wirst dich, verdammt noch mal, anstrengen, damit ich es auch bekomme.«
    In Durians Auge blitzte es auf. » Ich entschuldige mich, Warlord.«
    » Angenommen.«
    » Wir gehen hinauf«, sagte Durian und zeigte nach oben. » Du übernimmst die Rückseite. Wir verhalten uns vorsichtig, bis wir genau wissen, wie die Lage ist.«
    Nikodemus nickte.
    In das Gebäude zu gelangen war wie über Eis zu gleiten: reibungslos, kalt und schnell. Nikodemus veränderte seine Gestalt gerade so viel, dass er seine größere Geschicklichkeit nutzen und an der Rückseite des Hauses hinaufklettern konnte. Das Schiebefenster ließ sich leicht öffnen, nachdem er das Schloss aufgebrochen hatte. Dem Himmel sei Dank für geizige Hauseigentümer.
    Auch im Inneren war das Haus alles andere als gepflegt. Stockflecken sprenkelten die Wände, der Teppich war von einer erstaunlichen Hässlichkeit.
    Durian wartete am Fuß der Treppe. In dem Moment, als Nikodemus die Stufen hinunterging, traf ihn Carsons Magie wie ein Hitzestrahl, mit einer solchen Wucht, dass er für einen Augenblick erstarrte. Und während er noch überlegte, ob Durian nicht doch recht und die Hexe ihn ganz gewaltig zum Narren gehalten hatte, verwandelte sich die Hitze in Eis, und dann war gar nichts mehr zu spüren. Heiße Magie, kalte Magie und keine verdammte Kontrolle darüber. Er begriff nicht, wie Carson so lange überlebt hatte. Dieses Schwanken zwischen Heiß und Kalt hätte sie schon vor langer Zeit umbringen müssen.
    Er folgte Durian durch eine Waschküche mit schadhaften Leitungen und einem sich hochwölbenden Linoleumbelag. Eine Männerstimme, nur undeutlich zu hören, durchbrach die Stille. Und plötzlich war Nikodemus von Furcht erfüllt, denn er erinnerte sich wieder an den Ausdruck auf Kynans Gesicht, als der Dämon Carson angeblickt hatte. Man brauchte keine mentale Verbindung zu Kynan zu haben, um zu wissen, was er von Carson wollte. Magellans Dämon begehrte die Hexe.
    Sie bogen um eine Ecke, zwei kalte und stille Schatten. Nikodemus empfand es als unheimlich, Kynan so nah zu sein und ihn nicht als Mitglied seiner Rasse wahrnehmen zu können. Es war unnatürlich. Höllisch falsch. Ihm wurde übel, wenn er sich ausmalte, wie es sein musste, wenn man die Fähigkeit verlor, sich mit dem Clan zu verbinden. Wut stieg in ihm auf, wilde, heiße Wut. Verdammtes Magiergeschlecht, sie waren schlimmer als Tiere, wenn sie Dämonen so etwas antaten.
    Kynan konnte sie nicht spüren, doch er hatte immer noch seine anderen Sinne. Und es würde nicht lange dauern, bis er merkte, dass er nicht mehr allein mit seiner Lady zu Hause war. Wenn der Kampf begann, würden seine Kumpel, die jetzt noch unten im Wagen saßen, ihm zu Hilfe eilen. Keine tolle Aussicht, doch er hatte in seinem Leben schon Schlimmeres durchgestanden. Und er hatte volles Vertrauen zu Durian, der sich um die zwei kümmern würde, wenn sie hereinstürmten.
    Nikodemus blieb im Türrahmen stehen, und er fühlte, dass auch Durian angespannt war. Der Geruch von Blut lag in der Luft und erfüllte sie mit Unruhe.
    Nein, Carson hatte sein Haus nicht freiwillig verlassen. Blut lief ihr übers Gesicht. Wunden

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