In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)
einmal er war verrückt genug, sich jetzt erneut mit Kynan anzulegen. Er holte sie beide ein, als Nikodemus anhielt, um Carson über den hinteren Zaun zu helfen. Sie liefen weiter zur Straße.
In stiller Absprache mit Durian schwang sich Nikodemus hinters Steuer, während der andere Dämon Carson auf den Rücksitz schob. Die Türen knallten zu. Sofort erfüllte der Duft von Carsons Blut die Luft, ein frischer, verlockender Geruch, und sofort regierte Nikodemus’ Körper darauf. Der Warlord wusste, dass es Durian nicht besser erging.
» Fahr los!«, schrie Durian.
Im Rückspiegel sah Nikodemus, wie Kynan über den Zaun sprang. Carsons Magie erwachte stotternd zum Leben, wallte auf, ließ nach, kam stärker zurück. Wie Feuerwerksraketen, die aufblühen und vergehen und noch einmal einen prächtigen Funkenregen vom Himmel fallen lassen, wenn man gerade denkt, es wäre vorbei.
So, wie sie nun Magie verströmte, konnte Kynan sich in aller Gemütsruhe ein Taxi rufen und ihnen folgen. Doch Nikodemus hatte Angst, noch einmal durch Carson zu » ziehen«, denn ihre Kraft ließ rapide nach.
» Durian, sorg dafür, dass die Wunde nicht mehr blutet«, stieß er hervor.
» Ich werde mich darum kümmern, Warlord.« Durians Stimme klang angestrengt. Und ja, das war nur allzu verständlich, nun, da Carson so viel Magie ausstrahlte und immer noch Blut verlor.
Carson schrie plötzlich auf, und dann verschwanden sie und Durian aus dem Rückspiegel.
10
Carsons Hinterkopf schlug heftig auf. Sie lag der Länge lang auf dem Rücksitz, ohne Sicherheitsgurt, einen Fuß auf dem Boden, den anderen gegen die Tür gestemmt.
Der Mann, den Nikodemus Durian genannt hatte, hielt sie an den Schultern und drückte sie nach unten, als der Wagen losschoss. Seine Augen funkelten rot, und dann legte er sich über sie, erstickte sie.
Ihr Herz pochte heftig gegen ihre Rippen. Carson konnte nicht atmen, obwohl Luft in ihre Lungen gelangte. Ihr Ellbogen knallte gegen die Autotür, und einen Moment lang sah sie Sternchen vor den Augen.
Er war schwer, nutzte sein Gewicht, um sie unten zu halten. Seine Augen glühten wie Gold, das in Flammen stand. Ein Dämon. Durian war genau wie Nikodemus ein Dämon.
Nikodemus verringerte das Tempo, doch Durian ließ sie immer noch nicht los. Sie wollte ihn wegschieben, doch kaum hatte sie ihn berührt, stieg ein tiefes Grollen aus seiner Kehle. Aber wenigstens konnte sie jetzt wieder atmen.
» Wo ist der Talisman?«, stieß er hervor. Seine Finger gruben sich in ihre Schultern. Seine Feindseligkeit gab ihr die Antwort auf die Frage, ob sie gerettet war. Nicht wirklich.
» Ich weiß es nicht.« Der Wagen glitt jetzt gleichmäßig durch den Verkehr, doch Durian wollte seinen Griff nicht lockern. Carson versuchte, ihm den Ellbogen in die Rippen zu rammen, doch er wich genau im richtigen Moment aus. » Er hat ihn genommen.«
» Wer? Magellan?«
» Nein!«
» Durian!«, zischte Nikodemus. » Ich kann noch immer Blut riechen. Es ist mir völlig egal, was du tun musst, aber sieh zu, dass du das unter Kontrolle bekommst.«
Viel zu schnell nahm der Wagen eine Kurve, und Carson wurde gegen Durian gedrückt. Der Dämon zog seinen Pullover aus und drückte ihn gegen Carsons Schläfe.
» Au!«
» Beweg dich nicht, Hexe!« Seine Brustmuskeln waren gut austrainiert. Genau wie Nikodemus hatte er einen beeindruckenden Oberkörper.
Der Druck an ihrem Kopf tat weh, und während sie durch den Schmerz abgelenkt war, versuchte Durian, in ihr Bewusstsein einzudringen. Carson stemmte sich gegen ihn, und er verzog das Gesicht.
» So ist es besser«, sagte Nikodemus von vorn.
O nein. Das konnte er sich abschminken. Sie würde ihn nicht in ihren Kopf lassen. Hinter ihrer Stirn baute sich Druck auf wie eine Blase, und als sie platzte, wurde Durian zurückgestoßen. Carson umgab sich wieder mit der Mauer, mit der sie schon Nikodemus und Kynan abgewehrt hatte, und starrte Durian an.
» Bleib ja draußen«, warnte sie leise.
Der Wagen wurde langsamer. Durian starrte Carson an und lockerte seinen Griff. » O verdammt«, murmelte er vor sich hin.
» Ganz schön heftig, was?«, meinte Nikodemus. » Übertreib es nicht da hinten, ja? Halt sie einfach unten. Mehr brauchst du nicht zu tun.«
» Warlord.« Nicht eine Sekunde wandte Durian den Blick von ihr ab. Er beugte sich vor und legte die freie Hand über ihren Mund, und Carson war nicht stark genug, um sich gegen ihn zu wehren. Sie schubste ihn, die Hände gegen seine bloße
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