In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)
Brust gestemmt, doch es zeigte keine Wirkung. Seine Lippen kamen ihr so nah, dass sie fast ihre Wange berührten, sein Haar fiel ihr ins Gesicht, und sie spürte seinen Atem heiß auf ihrer Haut.
Sie riss den Kopf zur Seite, und seine Hand rutschte von ihrem Mund. » Wenn du etwas wissen willst«, sagte sie kühl, » brauchst du mich nur zu fragen.«
Durian wich zurück. » Wen hast du in das Haus des Warlords gelassen?«
» Er sagte, sein Name sei Xia.«
» Rasmus’ Dämon«, stellte Durian fest und blickte zu Nikodemus hin.
» Shit!«, sagte der und trat so unvermittelt auf die Bremse, dass um sie herum ein empörtes Hupkonzert losbrach und Carson mit Durian fast von der Rückbank fiel. Carson blieb die Luft weg.
Adrenalin schoss durch ihren Körper, und blitzschnell hob sie ein Knie. Sie hätte Durians empfindlichste Stelle getroffen statt seiner Nieren, doch sein Kopf wurde plötzlich nach hinten gebogen, und sein Körper bewegte sich entsprechend mit.
Nikodemus hatte zwischen den Sitzen nach hinten gegriffen, seine Finger packten Durians Haar und zogen noch fester. » Verdammt, geh runter von ihr, Durian!« Die Hupen wollten nicht verstummen. » Carson, komm nach vorn.«
Durian heulte auf. Er wollte sich nicht von Carson lösen. Doch sie wand sich unter ihm hervor, während Nikodemus den Wagen an die Seite lenkte. Die Straße war von Bäumen gesäumt, durch die man viktorianische Häuser erkennen konnte. Nikodemus hielt den Fuß fest auf der Bremse, damit der Wagen nicht den steilen Hügel hinabrollte. Carson schlängelte sich zwischen den Sitzen nach vorn.
» Pass auf deinen Kopf auf. Nein, nicht du, du Idiot!« Nikodemus legte eine Hand auf ihren Rücken und schob sie das restliche Stück. Sie landete mit ihrem Kopf in seinem Schoß.
» Alles in Ordnung, Süße?«
Carson krabbelte auf den Beifahrersitz, versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, was sie empfand. Doch als sie sich anschnallen wollte, zitterten ihre Hände.
Nikodemus gab langsam Gas und blickte über die Schulter, um sich wieder in den Verkehr einzureihen.
» Ich denke«, erwiderte sie auf seine Frage.
Durian brummte etwas, und hätte Carson nicht gewusst, dass dort hinten der Dämon saß, hätte sie gedacht, es wäre ein Grizzly. » Lass mich hier raus«, bat er.
» Kynan kann warten«, erwiderte Nikodemus. » Wir müssen uns Xia schnappen.«
Durian schwieg. » Wie du wünschst, Warlord«, meinte er schließlich. Der Respekt, der in seiner Stimme mitschwang, war ehrlich gemeint. » Aber ich brauche dennoch ein paar Dinge, bevor wir uns auf die Suche nach Xia machen.«
Nikodemus nickte und entriegelte die Türsicherung. » Wir treffen uns dann bei mir zu Hause, Durian.«
Der Dämon stieg aus und verbeugte sich vor Nikodemus, bevor er die Tür schloss.
Der verriegelte erneut die Türen. » Er ist verdammt sauer auf mich.«
» Tut mir leid.«
» Nicht dein Fehler. Er kann halt Hexen und Magier nicht ab. Kann ich ihm nicht verdenken. Na ja…« Er berührte Carsons Schulter. » So was wie eben wird nicht wieder passieren.«
Während er den Wagen zurück zu seinem Haus lenkte, ließ er seinen Arm auf Carsons Rücklehne liegen. Mal streifte er wie zufällig ihren Nacken, dann wieder spielte er mit ihrem Haar.
Wann immer er sie berührte, fühlte Carson sich ganz zittrig, so nervös wie damals vor ihrem ersten Kuss, als sie sich den Kopf darüber zerbrochen hatte, was sich wohl daraus ergeben würde. Sie hatte keine Ahnung, wie sie reagieren sollte.
Nikodemus sagte kein Wort. Auch nicht, als der Wagen in der Garage stand und sie das Haus durch einen Seiteneingang betraten.
Carsons Kopf schmerzte, die Wunde an der Schläfe tat weh. Es war ein heftiger Aufprall gewesen, als ihr Schädel gegen die Wand geschlagen war.
Nikodemus verschloss hinter ihnen die Tür. Er wirkte keineswegs ärgerlich. Aber woher sollte sie wissen, was in seinem Kopf vorging? Schließlich gehörte sie nicht zu den Leuten, die mal eben in den Gedanken anderer herumwühlen konnten, um zu sehen, ob sie etwas Interessantes entdeckten.
Sie befanden sich im hinteren Teil des Hauses, nah der Küche. Auch hier befanden sich diese gemalten Medaillons. Carson war überzeugt, dass richtige Gestalten hinter den Gesichtern steckten und dass sie zum Leben erwachen und sie anspringen würden, sobald sie ihnen den Rücken zukehrte. Der Schmerz in ihrem Kopf verstärkte sich.
Sie folgte Nikodemus in die Küche. Er legte seine Arme um sie, hielt sie ganz fest, und sie
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