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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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am Kopf bluteten wie verrückt, und der Geruch lenkte Kynan ab. Lenkte ihn von dem ab, was offensichtlich ein brutaler Versuch war, Carsons Geist zu vergewaltigen. Ihren Körper schien er, Gott sei Dank, bisher nicht angerührt zu haben, doch mental war er dabei, sie niederzuringen. Und er hätte wohl jetzt schon ihr Bewusstsein durchwühlt, wenn Carson ihn nicht abgewehrt hätte. Nicht mit ihrer Magie, die ihr nicht zugänglich war, sondern mit schierer Willenskraft.
    Nikodemus machte Durian ein Zeichen, dass er auf die Seite hinübergehen und den ersten Angriff starten sollte, denn das war sein Job. Doch Durian zögerte.
    Nikodemus wusste, dass er Durian zwang, gegen seine Prinzipien zu handeln und eine Hexe zu retten. Doch um nichts in der Welt, um absolut nichts würde er zulassen, dass Kynan Carsons Willen brach. Und so tat er den ersten Schritt selbst. Mit Durian würde er später abrechnen.
    Carson wandte den Kopf, und ihre Blicke trafen sich. Verdammt, er war so schnell in ihrem Kopf, dass es ihn schwindelig machte. Heilige Scheiße.
    Sie sagte kein Wort, doch das brauchte sie auch nicht. Ihre Augen verrieten ihm alles. Ihre Furcht. Ihre Erleichterung. Und Trotz, der hell aufflammte.
    Am verblüffendsten war jedoch, dass er dank Carsons Magie Kynan spüren konnte, obwohl dieser magiegebunden war. Und das gab Nikodemus einen Vorteil über den anderen Dämon, mit dem er nicht gerechnet hatte.
    In der Sekunde, bevor Kynan begriff, dass er Gesellschaft bekommen hatte, schlug Nikodemus zu. Er jagte seine Magie durch Carson, spürte sengend heiß den Weg, den sie sich brannte.
    Wie eine Rakete flog Kynan quer durch den Raum. Das Haus erzitterte, als er auf den Boden prallte. Sicherheitshalber schloss Nikodemus Kynans Kumpane in ihrem Auto ein. Ein kleiner Zauberspruch auf die Türen gelegt, und schon waren die zwei gefangen.
    Dann wandte er sich wieder Kynan zu, versiegelte dessen Magie und übernahm die Kontrolle darüber, denn durch Carson konnte er den Dämon in einer Weise beherrschen, wie es ihm sonst niemals möglich gewesen wäre. Wunderbar unerwartet und wunderbar großartig. Es dauerte vielleicht dreißig Sekunden, bis er alles im Griff hatte.
    Durian kniete sich hin und suchte in Kynans Taschen nach dem Talisman. So konnte sich Nikodemus jetzt ganz darauf konzentrieren, seine Magie weiterhin durch Carson fließen zu lassen.
    Durian, der nichts gefunden hatte, richtete sich auf und wirbelte zu Carson herum, die auf allen vieren kniete und versuchte, nach Kynans Attacke wieder zu sich zu kommen.
    » Wo ist der Talisman?«, schrie Durian sie an.
    Carson rappelte sich auf, suchte an der Wand nach Halt. Sie schaute Durian mit täuschender Ruhe an. » Er ist nicht derjenige, der ihn genommen hat«, erwiderte sie.
    Ihre Magie flackerte noch einmal kurz auf, um dann zu ersterben, und Nikodemus verlor die Kontrolle über Kynan und dessen Kumpane. Elender Mist. Kynan bewegte sich.
    » Lügnerin«, sagte Durian.
    » Pass auf!«, rief Nikodemus.
    Kynan sprang auf. Er hatte seine volle Kraft zurückgewonnen. Das ganze Gebäude hallte davon wider. Seine Hand schoss vor und packte Durian am Nacken, doch dann flog Kynan ein zweites Mal durch die Luft, diesmal dank Durian.
    Die beiden Dämonen, die im Wagen festgesessen hatten, waren wieder frei. Durch Carson konnte Nikodemus sie noch immer spüren, wenn auch nur wie ein schwaches Echo. Kaum wahrnehmbar, doch es reichte, um vorbereitet zu sein. Die beiden stürmten die Eingangstreppe hinauf, brachen durch die Tür. Nikodemus erwischte einen von ihnen, bevor er ins Haus gelangen konnte. Der zweite schaffte es halbwegs durch den Raum, bevor Durian ihn erledigte. Schnell und lautlos, wie sich das für einen Meuchelmörder gehörte. Der arme Kerl hatte nicht die geringste Chance.
    Nikodemus dachte sich, wenn er eh schon uneingeladen in Carsons Geist eingedrungen war, dann konnte er das auch weiterhin ausnutzen. Denn sonst würde es gleich noch einige Leichen mehr geben. Wieder ließ er seine Magie durch Carson fließen, so stark, dass sie unwillkürlich nach Luft schnappte, dann sprang er in Kynans Bewusstsein, mehr oder weniger blind, denn Carsons Magie lag im Moment praktisch bei null. Einzig die Erinnerung daran, wie sich Kynans Geist eben noch angefühlt hatte, half ihm, seinen Angriff auszuführen. Kynan wurde bewusstlos, doch Nikodemus wusste, dass das nicht lange anhalten würde.
    » Lauf!« Er packte Carson am Arm und stürmte mit ihr los. Durian folgte ihnen. Nicht

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