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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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ließ es zu, weil er ihr Sicherheit gab. Und nun, da sie in seinem Haus waren, fühlte sie sich auch nicht länger bedroht. Erleichterung erfüllte sie. Ihre Beine waren weich wie Pudding.
    » Und jetzt, Carson, erzähl mir bitte, was passiert ist– wenn es dir nichts ausmacht.«
    » Xia hat behauptet, du hättest ihn gebeten, die Pizza selbst hierherzubringen, statt sie liefern zu lassen. Er sagte, dass er dich kennt.«
    Sein Körper verströmte Wärme, und sie musste sich zusammenreißen, um sich nicht an ihn zu schmiegen. Allerdings schien es auch ihn nicht im Geringsten zu stören, dass sie einander so nah waren.
    » Ich habe lediglich in der Pizzeria angerufen und sie gebeten zu liefern«, erwiderte Nikodemus. Seine Stimme klang sanft, eine Spur angespannt vielleicht, Ärger jedoch lag nicht darin.
    » Er sagte, er sei dein Freund.« Sie legte den Kopf zurück, um Nikodemus’ Gesichtsausdruck sehen zu können. Auch darin war kein Ärger zu erkennen. Aber wie oft war Magellan ganz plötzlich explodiert, ohne jede Vorwarnung? Bei diesem Gedanken machte ihr Herz einen Satz, und unwillkürlich trat sie einen Schritt zurück und noch einen, während Nikodemus nur den Kopf ein wenig zur Seite neigte.
    » Und du hast nicht bemerkt, dass er magiegebunden ist?«
    » Magie- was?« Sie rieb sich die Stirn. » Nein. Nein, ich habe gar nichts bemerkt.«
    » Magiegebunden. So nennen wir einen Dämon, der unter der absoluten Kontrolle eines Magiers steht. Es sind jedoch meist die Hexen, die › ziehen‹, Carson– so nennen wir es, wenn sie einen von uns in ihre Gewalt zwingen und ihm die Freiheit nehmen. Manche tun es für sich, andere für einen Magier. So ist es Xia ergangen. Er ist an Rasmus gebunden, muss dessen Befehlen gehorchen. Genauso wie Kynan von Magellan kontrolliert wird.«
    » Aber das sieht man ihnen doch nicht an, oder?«
    » Nein, nach außen hin wirken sie unverändert. Bis auf das kurze Haar. Kurz geschorenes Haar ist ein todsicheres Anzeichen. Magier scheren die Dämonen, die sie versklaven.«
    » Oh.« Carson dachte an all die Männer mit raspelkurzem Haar in Magellans Haus. Dämonen. Allesamt versklavt.
    » Aber etwas in ihrem Geist ist verändert«, fuhr Nikodemus fort. » Normal für uns Dämonen ist, dass wir einander spüren können, eine mentale Verbindung haben, doch diese Verbindung geht bei der Versklavung verloren. Ein freier Dämon kann einen magiegebundenen nicht mehr fühlen. Und umgekehrt.«
    Er fasste Carson am Arm und führte sie zum Kühlschrank, goss ihr ein Glas seiner Kopfschmerz-Medizin ein. » Du magst Xia gespürt haben, ohne gewusst zu haben, was das bedeutet. Magier können magiegebundene Dämonen fühlen.«
    Sie nahm das Glas und wappnete sich gegen den scheußlichen Geschmack. » Danke«, sagte sie, nahm einen Schluck und schauderte.
    » Hab ich doch vorhin schon gesagt: Der Shit schmeckt wie Sumpfwasser.«
    » Ja.« Sie trank das » Sumpfwasser« aus und dachte dabei über Magier und Dämonen nach und was Xias so kurzes Haar bedeutete. Was wohl aus ihr selbst geworden wäre, wenn sie nicht in Magellans Hände geraten wäre? Würde sie jetzt über ihre eigene Armee an magiegebundenen Dämonen verfügen? Bei diesem Gedanken fühlte sie sich unbehaglich.
    Nikodemus berührte ihre Wange. Ganz leicht nur, mit den Fingerspitzen, doch es ging ihr durch und durch. Sie senkte den Kopf, damit er nicht in ihren Augen lesen konnte, und starrte auf das leere Glas auf der Küchentheke. Magellan hatte stets ganz unerwartet zugeschlagen. Nikodemus auch?
    » Xia ist ein sehr alter Dämon«, fuhr er fort. » Und er ist seit sehr vielen Jahren versklavt. Länger, als du lebst.«
    » Und was ist mit Kynan?«, wollte sie wissen. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. Wenn Magellan sie nicht vergiftet hätte, dann wäre sie jetzt vielleicht hinter Nikodemus her!
    » Bei ihm ist es genauso.«
    Er stand dicht vor ihr, und Carson fand es irritierend, wie heftig ihr Körper auf Nikodemus reagierte. Sie vermisste den Trost seiner Umarmung und wünschte sich, dass er sie wieder halten würde. Und dennoch hatte sie das Gefühl, ihn allein durch dieses Begehren zu betrügen.
    » Ich verstehe nicht, warum Magier und Dämonen sich so verabscheuen. Warum tun sie– warum tun wir das, was wir machen?«
    Nikodemus seufzte. » Vor langer Zeit sind die Dämonen den Menschen gegenüber außer Kontrolle geraten. Nun ja, die Welt war damals eine andere. Ich will nicht behaupten, dass so etwas heute nicht mehr

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