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In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: In den Armen des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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angehen. Hör zu.« Sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Ohr. » Ich will keinen tödlichen Kampf, es sei denn, etwas ginge schief. Was nicht passieren wird. Ich bin nicht hinter Rasmus her. Wir werden uns quasi unsichtbar machen. Seine Dämonen können mich nicht fühlen, und da ich dich unter Kontrolle habe, kann ich uns beide verbergen, auch vor dem Hexer. Alles, was ich will, ist der Talisman. Wir nehmen ihn, finden Durian, und dann sind wir so schnell wieder fort, als wären wir nie da gewesen. Einverstanden?«
    » Und wenn doch etwas schiefgeht?«
    » Kommt Plan B zum Zug. Ich werde deine Tarnung aufheben, und während ich mich um das Wesentliche kümmere, wirst du freundlich mit Rasmus plaudern. Soll er doch denken, was er will. Ihr seid beide Magier. Red mit ihm über eure › Arbeit‹ oder was auch immer. Sag irgendwas. Lüg ihn an. Betrüg ihn. Stiehl. Sorg einfach dafür, dass er abgelenkt ist. Schaffst du das?«
    Carson nickte.
    Seine Hand glitt zu ihrem Nacken, und Nikodemus schaute sie an. Als ihre Blicke sich trafen, spürte sie ihn erneut intensiv in ihrem Bewusstsein.
    » Plan A hat den Vorrang, Carson. Ich dämpfe deine Fähigkeiten und halte dich verborgen. Sobald es nötig wird, werde ich deine Magie benutzen. Wenn wir den Talisman auf diese Weise nicht zurückbekommen können, wechseln wir zu Plan B. Ich werde dich auch dann noch unter Kontrolle haben, also tu nichts Voreiliges. Denk dran, du bist eine Hexe, und Magiegebundene müssen dir gehorchen. Fordere, zu Rasmus gebracht zu werden. Gib dich arrogant und zickig, umso überzeugender wirst du wirken. Alles klar?«
    Wieder nickte sie.
    » So oder so werde ich den Talisman und Durian finden, und dann bringe ich uns wieder nach draußen.«
    » Gibt es eigentlich auch einen Plan C?«
    » Darauf kannst du Gift nehmen.« Nikodemus lächelte. » Wegrennen, als wäre der Teufel hinter uns her. Bist du bereit?«
    Sie war es nicht, aber sie nickte trotzdem.
    » Das ist mein Mädchen. Durch nichts zu erschrecken.« Er wandte sich dem Tor zu und murmelte etwas, was Carson nicht verstand. Ein Hauch streifte sie wie ein Hall seiner Worte. Die Kopfschmerzen, ihr ständiger Begleiter, verschwanden, als hätte jemand eine Decke darüber gebreitet. Sie wusste, sie waren immer noch da, aber sie spürte sie nicht mehr. Nikodemus sah sie von der Seite her an und blies gegen seine Fingerspitzen.
    Niemand kam heraus, um nachzuschauen, ob etwas Ungewöhnliches passiert war. Carson starrte angestrengt auf das Haus, versuchte, irgendetwas zu sehen und zu hören. War der Magier dort drin gerade dabei, einen Dämon zu töten? Wäre auch sie selbst, unter anderen Umständen, zu so etwas fähig gewesen?
    Die Einfahrt mündete in einen gepflasterten Bereich, groß genug, dass mehrere Autos nebeneinander parken konnten. Jetzt stand nur ein einziges Auto dort, ein dunkler Jaguar, und daneben ein Motorrad.
    Das zweistöckige Haus des Magiers war aus grauem Stein erbaut. Olivenbäume zierten den Landschaftsgarten, ein Tulpenbaum fungierte als Blickfang– Zeichen von Reichtum, wie sie auch Magellan so liebte.
    Auf der von Säulen umgebenen Veranda brannte Licht, doch nur oben, im zweiten Stock, waren zwei Fenster erleuchtet. Falls dieses Haus dem von Magellan ähnelte, befanden sich dort die Zimmer der Magiegebundenen. Hinter einem der Fenster flackerte der bläuliche Schein eines Fernsehers.
    Ein Schauder lief über Carsons Rücken. Als sie die Eingangstür erreichten, klopfte ihr Herz so schnell, dass sie kaum atmen konnte. Sie brannte darauf, Rasmus’ Pläne zu durchkreuzen, ihn an Magellans Stelle zu bestrafen.
    » Durian ist hier«, flüsterte Nikodemus ihr ins Ohr. » Ich kann ihn jetzt spüren. Carson, das wird, verdammt noch mal, nicht einfach. Lass uns anfangen.«
    Er ging als Erster hinein, lautlos und nicht fassbar wie ein Schatten, und vielleicht war er ja tatsächlich einer. Sie trat hinter ihm über die Schwelle, jeder Nerv in ihrem Körper angespannt. Ihr Kopf pochte. Sie fühlte sich wie benebelt, und ab und zu drang eine Information zu ihr durch, die von Nikodemus stammte. Ihre Eindrücke vermischten sich mit seinen, und das führte dazu, dass sie die Orientierung verlor, während sie versuchte, beides voneinander zu trennen.
    Irgendwo im Haus hörte Carson ein Geräusch, ein Kratzen. Als ob ein Hund über einen Holzboden liefe. Und dann bemerkte sie diesen Geruch, der ihr so schrecklich vertraut war. Den Geruch von Blut. Genau wie in der Nacht, als sie

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