Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
einen Fluch hinunter, neigte höflich den Kopf und lief dann die Treppe hinauf.
    »Ich spreche es nur ungern aus, aber wir kommen nicht von der Stelle. Ich persönlich empfinde die unablässigen Fehlschläge als ermüdend.« Auf Gabriels Worte folgte zustimmendes Grollen. Alle sechs Vettern waren in Devils Bibliothek versammelt und streckten ihre langen Beine von sich.
    »Ich persönlich«, griff Vane das Wort auf, »würde von Herzen gern einen Fehlschlag melden. Wie es aussieht, hat der alte Nick, der langjährige Diener unserer Familie, diese lieblichen Gefilde hinter sich gelassen.«
    Harry furchte die Stirn. »Er hat England verlassen?«
    »So erfuhr ich von Charles.« Vane wischte einen Fussel von seinem Knie. »Ich habe Tollys Wohnung aufgesucht und mußte feststellen, daß sie neu vermietet ist. Der Vermieter, der im Erdgeschoß wohnt, ließ mich wissen, daß Charles am Tag nach Tollys Begräbnis aufkreuzte. Niemand hatte den alten Mick über Tollys Tod informiert – er war, das versteht sich von selbst, zutiefst erschüttert.«
    Richard pfiff geräuschlos. »Er gehört seit einer Ewigkeit zur Familie, und Tolly war sein ein und alles.«
    Vance neigte den Kopf. »Ich hatte angenommen, daß Charles den alten Mick rechtzeitig zum Begräbnis unterrichten würde – er war wohl betroffener, als wir angenommen haben. Soviel ich weiß, kam es zu einer Szene. Der Vermieter sagt, Mick wäre aus dem Haus gestürmt. Charles behauptet, Tollys Tod habe Mick dermaßen getroffen, daß er London verlassen und zurück zu seiner Familie nach Irland reisen wollte.«
    Harry merkte auf. »Kennen wir Micks Nachnamen?«
    »O'Shannessy«, sagte Richard.
    Devil furchte die Stirn. »Wissen wir, wo seine Familie lebt?«
    Vane schüttelte den Kopf.
    Harry seufzte. »Ich muß nächste Woche nach Irland, um ein paar Zuchtstuten zu begutachten. Da könnte ich mal versuchen, unseren Mick O'Shannessy aufzustöbern.«
    Devil nickte. »Tu das.« Sein Gesicht verschloß sich. »Und wenn du ihn gefunden hast, vergiß über deinen Fragen nicht, dich zu vergewissern, ob Charles ihn angemessen versorgt hat. Wenn nicht, triff die üblichen Maßnahmen, und sende die Rechnungen an mich.«
    Harry nickte.
    »Zufällig«, meldete Vane sich wieder, »ist auch Charles' Bursche, Holthorpe, zu freundlicheren Gestaden aufgebrochen – in seinem Fall nach Amerika.«
    »Amerika?« fuhr Lucifer auf.
    »Offenbar hat Holthorpe genug Geld zusammengespart, um seine Schwester dort zu besuchen. Als Charles aus Somersham zurückkehrte, war Holthorpe fort. Charles' neuer Bursche wirkt noch unscheinbarer als Sligo und nennt sich Smiggs.«
    Harry schnaubte verächtlich. »Der scheint zu Charles zu passen.«
    Lucifer seufzte. »Wo suchen wir als nächstes?«
    Devil runzelte die Stirn. »Wir müssen irgend etwas übersehen haben.«
    Vane grinste abschätzig. »Aber weiß der Teufel, was es ist.«
    Devil räusperte sich. »So sieht es aus. Aber wenn Tolly zufällig in das gesetzwidrige oder skandalöse Geheimnis von irgendwem hineingetappt ist, dann dürfte es auch uns gegeben sein, dieses Geheimnis zu lüften, sofern wir uns bemühen.«
    »Und zu erfahren, wessen Geheimnis es ist«, ergänzte Gabriel finster.
    »Es kann sich um alles mögliche handeln«, gab Lucifer zu bedenken. »Tolly kann etwas an einer Straßenecke oder von einer dummen Gans auf einem Ball aufgeschnappt haben.«
    »Und deshalb werfen wir unsere Netze weit, weit aus. Was es auch sein mag, es ist da draußen, und wir ziehen es an Land.«
    Devil musterte ihre unzufriedenen, aber nach wie vor entschlossenen Gesichter. »Wir haben wohl keine andere Wahl als weiterzusuchen, bis wir einen Ansatzpunkt gefunden haben.« Gabriel nickte. »Stimmt.« Er stand auf und trat Devil lächelnd gegenüber. »Keiner von uns hat vor, dich im Stich zu lassen.«
    Die anderen nickten und wandten sich ohne Eile zum Gehen. Devil geleitete sie hinaus. Auf dem Weg zurück zur Bibliothek zögerte er und blickte über die Schulter zurück. »Webster …«
    »Ich glaube, Miss Anstruther-Wetherby hält sich im oberen Salon auf, Euer Gnaden.«
    Devil nickte und stieg die Treppe empor. Der Stillstand ihrer Ermittlungen lastete schwer auf seinem Gemüt, hinzu kam noch Honorias Bestreben, sich an der Jagd zu beteiligen – auch ohne diese zusätzliche Komplikation wurde es schon schwer genug, sie zur Ehe zu verführen.
    Oben angekommen, öffnete er geräuschlos die Tür zum Salon. Honoria schritt vor dem Kamin auf und ab. Sie hörte ihn

Weitere Kostenlose Bücher