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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hemmungslos ausfragen.
    Devil ließ ihren Blick nicht los. »Sligo, laß die Füchse anspannen.«
    »Aye, Capt'n, Euer Gnaden.« Sligo schoß zur Tür hinaus.
    Honoria wollte ihm folgen, wurde jedoch von Devils Blick festgehalten. Er löste sich aus ihren Augen und wanderte an ihrem Körper herab, so daß ihr die Glut in die Wangen stieg.
    Er hob den Kopf. »Vielleicht solltest du dich umkleiden, meine Liebe – wir wollen schließlich nicht, daß du dich erkältest.«
    Hochmütig hob Honoria das Kinn. »Aber, Euer Gnaden, ich werde dich höchstens eine halbe Stunde aufhalten.«
    Sie flüchtete mit raschelnden Röcken. Trotz aller Bemühungen, sich Zeit zu lassen, war sie binnen zehn Minuten zurück in der Eingangshalle. Zu ihrer Erleichterung enthielt sich dieser Teufel eines Kommentars und bedachte sie lediglich mit einem Blick, der für ihren Geschmack doch allzu herablassend war. Sie trug die Nase entsprechend hoch, als sie sich von ihm nach draußen führen ließ.
    Devil hob sie in den Sitz. Sie rumpelten bereits durch das Parktor und reihten sich in die Schlange der Kutschen des ton auf der gewundenen Allee ein, als sie merkte, daß hinten ein Pferdebursche aufgesprungen war. Sie sah sich um und erkannte Sligo.
    Devil bemerkte ihre Überraschung. »Es erleichtert dich sicherlich maßlos zu wissen, daß ich mich soweit wie möglich an die Regeln zu halten versuche.«
    Honoria wies nach hinten. »Ist das nicht ein bißchen übertrieben?«
    »Laß es deine Begeisterung nicht beeinträchtigen, Honoria Prudence.« Er warf ihr einen flüchtigen Seitenblick zu. »Sligo ist fast taub.«
    Sie sah sich um und fand die Bestätigung: Obwohl Devil die Stimme nicht gesenkt hatte, regte sich nichts in Sligos Miene. Zufrieden schöpfte Honoria tief Atem. »In diesem Fall …«
    »Da rechts von dir fährt die Countess of Tonbridge. Sie ist eine von Mamans Busenfreundinnen.«
    Honoria lächelte der grande dame zu, deren Lorgnon ein hervorquellendes Auge vergrößerte, bevor sie gnädig nickte. Honoria erwiderte den Gruß. »Was …«
    »Vor uns ist Lady Havelock. Trägt sie etwa einen Turban?«
    »Eine Toque«, erwiderte Honoria lächelnd. »Aber …«
    »Dort in dem Landau, das sind Lady Bingham und Lady Carstairs.«
    Honoria stellte fest, daß es nicht einfach war, mit zusammengebissenen Zähnen zu lächeln. Ihre Erziehung jedoch diktierte ihr gutes Benehmen, selbst unter solch scheußlichen Bedingungen. Ruhig und heiter lächelte sie höflich-gleichgültig, während sie kaum wahrnahm, wer ihr seine Aufmerksamkeit schenkte. Nicht einmal der Anblick Skiffy Skeffingtons, wie üblich in Gallegrün, konnte sie ablenken. Ihre Aufmerksamkeit galt einzig und allein dem Schurken an ihrer Seite.
    Sie hätte sich doch lieber für einen Gang über den Grosvenor Square entscheiden sollen. Nach den ersten drei Begegnungen wurde Honoria bewußt, mit welchem Interesse man ihr begegnete; die Blicke der Damen, deren Nicken sie erwiderte, waren äußerst vielsagend. Die Tatsache, daß sie neben Devil saß, sagte offenbar eine Menge aus, allerdings nichts, was sie gutheißen würde, befürchtete Honoria. Während sie der strahlenden Lady Sefton zunickte, fragte sie: »Wie lange ist es her, seit du zum letzten Mal mit einer Dame im Park spazierengefahren bist?«
    »Ich fahre nicht mit Damen im Park spazieren.«
    »Nicht?« Honoria sah ihn mit großen Augen an. »Du kannst doch kaum behaupten, daß du ein Frauenfeind wärst.«
    Devils Lippen zuckten. »Wenn du genauer darüber nachdenkst, Honoria Prudence, wirst du erkennen, daß dein Auftreten im Park an meiner Seite einer Erklärung gleichkommt - einer Erklärung, die ich bislang keiner unverheirateten Dame abzugeben gestattet habe und die eine verheiratete Dame gewiß nicht öffentlich abgeben würde.«
    Lady Chetwynd wollte gern bemerkt werden; als sie aus ihren Krallen entlassen war, schäumte Honoria vor Zorn. »Und was ist mit mir?«
    »Mit dir ist es etwas anderes. Du wirst mich schließlich heiraten.«
    Eine Rebellion im Park war undenkbar. Honoria kochte innerlich, durfte es aber nicht zeigen. Zwar sprühten ihre Augen, aber das sah nur Devil, der es mit hochmütigem Blick abtat und sich wieder seinen Pferden zuwandte.
    Honoria betrachtete sein gutgeschnittenes, kantiges Profil. Sie kniff die Augen zusammen und blickte wieder nach vorn, wo sich vor dem Wendeplatz eine Schlange gebildet hatte. Devil reihte sich ein; Honoria sah ihre Chance gekommen und griff zu. »Haben deine Vettern und

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