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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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lassen.« Sie bedeutete Honoria, sich zu erheben. »Nun lauft schon – und vergeßt nicht, was ich Euch gesagt habe. Und nehmt diese Kuchen mit – die machen dick.«
    Erschüttert, mit versteinerter Miene knickste Honoria vor Emily, Lady Cowper, und tauchte dann hocherhobenen Hauptes in der Menge unter. Leider lauerten schon zahlreiche Damen darauf, ihr den Weg zu verstellen und sie über ihre Beziehung zu St. Ives auszufragen.
    »Hat St. Ives Euch schon mal mitgenommen nach Richmond? Zur Zeit sehen die Bäume wunderschön aus.«
    »Und wo werdet Ihr die Festzeit verbringen, meine Liebe?«
    Solchen Fragen auszuweichen erforderte Takt und Geschick, und beides aufzubringen fiel Honoria, deren Kopf noch von Lady Osbaldstones Vortrag schwirrte, beileibe nicht leicht. Als sie Amanda und Amelia halb verborgen hinter einer Palme entdeckte, suchte sie schnellstens Schutz bei ihnen. Beim Anblick des Kuchentellers leuchteten die Augen der Mädchen auf, und Honoria gab ihn kommentarlos weiter.
    Honoria sah ihnen beim Essen zu. »Wie geht es euch?«
    Beide blickten auf, ohne eine Spur von Schmerz in den Augen, und nach kurzem Überlegen antwortete Amanda: »Ganz gut, glaube ich.«
    »Beim Abendessen rechnen wir immer noch damit, daß er auch kommt – wie immer.« Amelia las den letzten Krümel vom Teller.
    Amanda nickte. »Lachend und scherzend, genau wie an jenem letzten Abend.«
    Honoria merkte auf. »An jenem letzten Abend?«
    »Bevor er erschossen wurde.«
    Honoria blinzelte. »Tolly war an dem Abend, als er erschossen wurde, zum Dinner nach Hause gekommen?«
    Amelia nickte. »Er war glänzender Laune – das war er eigentlich immer. Er hat mit den Kleinen Stäbchen gespielt, und später, nach dem Essen, haben wir alle zusammen Karten gespielt. Wir hatten soviel Spaß.«
    »Das ist …« Honoria blinzelte erneut. »Nett – ich meine, schön, daß ihr so nette Erinnerungen an ihn habt.«
    »Ja.« Amanda nickte. »Das ist schön.« Sie schien darüber nachzudenken, dann sah sie Honoria an. »Wann heiratet Ihr Devil?«
    Die Frage traf Honoria wie ein Stoß vor die Brust. Sie sah den Zwillingen in die unschuldig blauen Augen und räusperte sich. »Wir haben uns noch nicht entschieden.«
    »Oh«, sagten sie wie aus einem Munde und lächelten wohlwollend.
    Honoria ergriff eilends das Hasenpanier und strebte einer freien Nische zu. Zuerst Lady Osbaldstone, jetzt auch noch Tollys Schwestern. Wer wartete sonst noch alles darauf, sie in ihren Überzeugungen zu erschüttern? Die Antwort kam unverhofft.
    »Wie kommt Ihr mit der Aufnahme in den Clan zurecht?«
    Auf die leise gestellte Frage hin fuhr Honoria herum und begegnete Louise Cynsters immer noch trauervollem Blick. Tollys Mutter lächelte. »Es ist gewöhnungsbedürftig, das weiß ich wohl.«
    Honoria holte tief Luft. »Darum geht es nicht.« Sie zögerte, fuhr dann aber, ermutigt von Louises ruhiger Miene, hastig fort: »Ich habe eigentlich noch gar nicht in die Heirat mit Devil eingewilligt, sondern mich nur bereit erklärt, über seinen Antrag nachzudenken.« Mit einer Geste, die den ganzen Raum umfaßte, fügte sie hinzu: »Ich komme mir vor wie eine Betrügerin.«
    Zu ihrer Erleichterung lachte Louise nicht und tat die Bemerkung auch nicht lässig ab. Statt dessen sah sie sie forschend an und legte ihr die Hand auf den Arm. »Ihr seid Euch nicht sicher, stimmt's?«
    »Genau.« Es war nicht mehr als ein Flüstern. Nach kurzer Pause setzte sie hinzu: »Ich dachte, ich wäre sicher.« Das war die Wahrheit, und die Erkenntnis verblüffte sie. Was hatte er – was hatten sie – aus ihr gemacht? Was war mit Afrika?
    »Es ist ganz normal, daß Ihr zögert.« Louise sprach beruhigend, ohne eine Spur von Herablassung, auf sie ein. »Besonders in einem solchen Fall, wo so viel von Eurer Entscheidung abhängt.« Sie sah Honoria an. »In meinem Fall war es ähnlich. Arthur war bereit, mir sein Herz und alles, was dazugehörte, zu Füßen zu legen – alles hing allein von mir ab.« Sie verlor sich lächelnd in Erinnerungen. »Es ist leicht, eine Entscheidung zu fällen, wenn niemand außer einem selbst davon betroffen ist, aber wenn es auch andere angeht, dann ist es nur natürlich, daß man sich Fragen stellt. Besonders wenn der Herr, um den es geht, Cynster heißt.« Ihr Lächeln wurde breiter. »Und noch einmal ganz besonders, wenn er Devil Cynster heißt.«
    »Er ist ein Tyrann«, verkündete Honoria.
    Louise lachte. »Da kann ich Euch nicht widersprechen. Alle Cynsters haben

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