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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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den Zähnen. Jack hatte nie davon gesprochen, aber Vanessa hatte ihr erzählt, wie er damals in ihre Obhut gekommen war. Jessica verspürte jedes Mal, wenn sie daran dachte, heißen Zorn auf diesen Kapitän, der Jack so hart herangenommen hatte. Es war zwar schwierig für sie, sich Jack als mageren, schüchternen Jungen von dreizehn Jahren vorzustellen, aber in ihrer Phantasie hatte sie diesem Kapitän mehr als einmal mit einem Knüppel kräftig über den Schädel geschlagen. Und Harding würde es auch noch bereuen, ihren Liebsten bestraft zu haben.
    »Um mich«, sagte sie leise, während sie die Wunden vorsichtig trockentupfte, um die Salbe auftragen zu können, »brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Charles behandelt mich wie ein Gentleman.«
    »Zum Teufel mit Charles«, knurrte Jack. Die Salbe brannte höllisch, aber dafür verhinderte sie, dass sich die Wunden entzündeten, und sobald das Brennen aufhörte, würde auch die Blutung etwas gestillt sein.
    »Wir können ihn jetzt ganz gut brauchen«, erwiderte Jessica mit leichtem Vorwurf. »Sonst wären wir beide Harding völlig ausgeliefert.«
    »Die Pest wünsche ich ihm an den Hals«, setzte Jack mit bemerkenswerter Vehemenz fort. »Die Krätze. Impotenz. Unfruchtbarkeit.«
    »Das ist unchristlich«, mahnte ihn Jessica mit einem leichten Zittern in der Stimme. »In deiner Situation solltest du dir lieber einfallen lassen, wie wir hier wegkommen. Ich verlasse mich nämlich darauf, dass du mich rettest. Bisher hast du es nur geschafft, dich ständig in Schwierigkeiten zu bringen.«
    Jack gab einen Laut von sich, der wie ein stöhnendes Lachen klang. Da hatte sie – seit Harding in sein Leben getreten war – nicht unrecht. »Jess, ich hätte dir das vermutlich gleich sagen sollen. Von Beginn an. Vielleicht wärst du dann nie hierhergekommen. Ich habe für Harding gearbeitet, um meine Leute wiederzubekommen. Aber ich habe ihn reingelegt, deshalb wohl der ganze Ärger. Doch hüte dich vor Daugherty, ich habe herausgefunden …« Er zögerte kurz, überlegte, ob er es Jessica tatsächlich sagen sollte, in einem ihrer unkontrollierten Wutanfälle war sie vielleicht imstande, eine Dummheit zu begehen und Charles zu verraten, was sie von seinem Vater wusste. Aber andererseits musste sie gewarnt werden. »… ich habe herausgefunden, dass Charles’ Vater ein Pirat ist. Zumindest ein ehemaliger, der seine Hände aber immer noch in schmutzigen Geschäften hat. Charles mag dich vielleicht gut behandeln, aber er hängt sehr von …«
    »Charles’ Vater ist vor einigen Tagen gestorben«, sagte Jessica leise. »Der Arzt meint, das Gift in seinem Körper hätte die Lunge erreicht und sie gelähmt. Er ist erstickt.«
    Jack dachte nach. »Und der Bursche, den er im Raum hatte?«
    »Oh, das ist besonders tragisch. Den hat der Tiger völlig zerfetzt.« Sie musterte Jack. »Wie lange weißt du das schon – ich meine, von Charles’ Vater?«
    »Ich hab es erst kurz vor meiner Festnahme erfahren.«
    »Gut, dann bist du in diesem Punkt also unschuldig. Aber sonst fällt dir alles ziemlich spät ein. Du hättest es mir wirklich schon ruhig früher beichten können. Anstatt mir Vanessas Päckchen zu schicken und mich in dem Glauben zu lassen, du würdest ohne mich abfahren!« Sie atmete tief durch. »Jack O’Connor, wenn ich daran denke, tut es mir nicht einmal leid, dass du die Hiebe bekommen hast. Wenn sie einer verdient hat, dann du.«
    »Wenn wir hier rauskommen, mache ich dir eine Neunschwänzige, und du darfst mich prügeln«, erwiderte Jack, halb lachend, halb keuchend vor Schmerzen. »Aber heirate mich vorher, und lauf mir nicht mehr davon.«
    Jessica antwortete nicht. Sie verstrich vorsichtig eine dicke Schicht der Salbe auf seinem Rücken, legte ein sauberes Tuch darauf und zog dann das Hemd wieder darüber. Sie hätte ihm lieber ein frisches übergezogen, aber das wäre zu sehr aufgefallen.
    »Willst du mich wirklich heiraten?«, fragte sie nachdenklich. »Ich habe, als du damals verschwunden bist, sogar geglaubt, ich hätte dich überrumpelt. Es hat Tage gegeben, da wäre ich gerne vor Scham gestorben, weil ich mich dir an den Hals geworfen habe. Manchmal dachte ich, du hättest mich vielleicht nur aus Höflichkeit bei dir behalten und geliebt.«
    »Höflichkeit?« Jack war niemals weniger höflich gewesen als in den Momenten, als er sie in seinen Armen gehalten hatte. Wie von Sinnen wäre eine passendere Bezeichnung gewesen, und es hatte ihn viel

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