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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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sie selbst getroffen worden. Sie drängte die Männer beiseite und sah dunkles Haar, einen von Striemen bedeckten Rücken. Sie wollte auf Jack zustürzen, aber jemand fasste sie entschlossen und eisern um die Taille. Charles.
    Und dann passierte, wann immer es um Jack ging, das Unvermeidliche: Jessica sah rot.

    Jack biss die Zähne zusammen, als ihn ein Schlag nach dem anderen traf. Schon allein das Geräusch der durch die Luft pfeifenden Riemen, die den folgenden Schmerz ankündigten, war unerträglich. Aber die Freude, ihn auch nur laut ächzen zu hören, würde er ihnen nicht machen, auch wenn er damit noch härtere Schläge provozierte. Er kannte von den Schiffen, auf denen er selbst noch vor dem Mast mitgesegelt war, genügend Matrosen und Offiziere, mit denen beim Anblick der Striemen die Blutlust durchging und die erst zufrieden waren, wenn die neunschwänzige Katze aus dem Rücken des Bestraften eine blutige Masse gemacht und er genügend geschrien hatte.
    Vierzig Schläge. Er hatte schon Schiffe befahren, deren Kapitäne weitaus mehr verteilten. Er würde es überstehen. Nicht gerade unbeschadet, mit verfluchten Schmerzen, aber er würde es überleben. Und keinen Ton von sich geben. Schon Jessicas wegen, die zum Glück unter Deck war.
    Weitaus schlimmer wäre es für ihn gewesen, wenn sie Zeuge seiner Bestrafung geworden wäre. Jessica war oft so völlig unberechenbar. Sie würde, wenn sie sich einmischte, nicht nur seine Lage verschlimmern, sondern auch sich selbst in Gefahr bringen. Er hatte trotz einiger vorsichtiger Gespräche während der Arbeit – sonst wurde er schmeichelhafterweise von den anderen abgesondert –, nicht herausbringen können, wie die Befehlslage hier auf dem Schiff war. Harding war unzweifelhaft der Captain und somit ein kleiner, absoluter Herrscher auf dieser schwimmenden Welt, aber Charles war angeblich der Eigner dieses Schiffes, und damit war Harding ihm unterstellt. Charles würde bestimmt nicht zulassen, dass man Jessica auch nur ein Haar krümmte. Vorläufig jedenfalls nicht. Es kam nur darauf an, wie sie ihn behandelte, ob sie freundlich war oder ob er sich zu sehr zurückgewiesen fühlte.
    Wieder das Pfeifen der Riemen, der heiße, schneidende Schlag, der seinen ganzen Körper zu treffen schien, und dann erklang laut und deutlich in der darauffolgenden Stille, in der Jack seinen Atem ausstieß, eine nur zu bekannte Stimme.
    »Ein weiterer Schlag, und ich bringe Sie um, Harding! Ich schwöre, ich bringe Sie um! Charles! Tun Sie etwas dagegen! Stehen Sie nicht wie ein Idiot herum! Lassen Sie mich los!!«
    Jessica war so laut und vernehmlich über das Deck zu hören, dass der Mann mit der Katze innehielt und unsicher vom Captain zu Jessica und Daugherty hinübersah, der Mühe hatte, das aufgebrachte Mädchen zu halten.
    »Verflucht.« Jack schloss sekundenlang die Augen.
    »Ich habe hier keine Befehlsgewalt, das Schiff untersteht Captain Harding. Und dieser bestimmt die Strafen für aufsässige Matrosen.« Charles sprach leise, aber eindringlich genug, um in der absoluten Stille an Deck gehört zu werden. Die Männer verhielten sich mucksmäuschenstill. Keiner wollte auch nur ein Wort von dem, was hier vor sich ging, versäumen. So etwas hatte es noch nie gegeben. Eine Passagierin, über die man sich ohnehin schon so seine Gedanken machte, die wie eine Furie an Deck gestürzt kam und den Captain wegen eines Matrosen beschimpfte, der aufgrund seiner Verbrechen zum Dienst gezwungen worden war! Einige sahen mit neu erwachtem Respekt auf Jack, andere grinsten, und die meisten hielten sensationslüstern den Atem an.
    Jack fluchte leise. Er konnte förmlich die Gedanken der anderen lesen, die sich fragten, ob das Weib jetzt ebenfalls neben ihn an die Gräting geschnallt oder über Bord geworfen wurde.
    »Jack war bestimmt nicht aufsässig. Es ist reine Willkür. Und das Schiff gehört Ihnen«, zischte Jessica wütend.
    Woher hatte dieses Mädchen nur diese hohe Meinung von ihm. Er hatte sich tatsächlich mit dem Bootsmann angelegt, andernfalls wäre er nicht an der Gräting gelandet. Wie Jack vermutete, hatte er die bisherige relativ gute Behandlung Daugherty zu verdanken, der zweifellos ahnte, dass Jessica es ihm übelnehmen würde, wenn ihrem Jack was passierte. Außer dem war Harding – was Jack auch verblüfft hatte – kein Leuteschinder. Es herrschte eiserne Disziplin an Bord, aber keine Willkür.
    »Jessica. Was Sie hier tun, ist unvernünftig.«
    »Sie sind ein

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