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In den Armen des Fremden

In den Armen des Fremden

Titel: In den Armen des Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily McKay
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Biedermann trotz des ständig fallenden Börsenwerts ihrer Firma nichts Besseres zu tun hat, als ihre Tage mit Wellness-Anwendungen zu verbringen. Wie zu erfahren war, gibt sie wöchentlich mehr als zweitausend Dollar für Maniküre, Pediküre und Gesichtspflege aus. Ein Betrag, der ihr in ihrer prekären Lage wehtun muss.
    Ist die Erbin so verwöhnt, dass sie es nicht lassen kann? Oder ist sie einfach nur sträflich sorglos? Steckt vielleicht etwas anderes dahinter? Hat sie ihre Anteile längst verkauft – zu einem Zeitpunkt, als sie noch etwas wert waren? Nur schade, dass sie uns allen nicht rechtzeitig diesen Tipp gegeben hat …
    „Ist irgendetwas von dem, was in dem neuen Blog steht, wahr?“, fragte Ford.
    Kitty betrachtete das Bild auf seinem iPhone. Am Design erkannte sie die Webseite von Suzy Snark, und sofort krampfte sich ihr der Magen zusammen.
    „Ach was“, sagte sie möglichst gelangweilt. „Nur wieder diese Suzy Snark …“
    „Hast du gelesen, was sie schreibt?“
    „So einen Mist lese ich nicht.“
    „Solltest du aber“, sagte Ford und hielt ihr das Handy hin.
    Kitty bekam es mit der Angst zu tun und sah Ford an. Mit so etwas wollte sie nichts zu tun haben.
    „Warum sagst du mir nicht einfach, was drinsteht?“, fragte sie und gab sich Mühe, wie ein verwöhntes Mädchen zu klingen.
    „Darin wirst du als ‚sträflich sorglos‘ bezeichnet.“ Noch immer hielt ihr Ford das iPhone entgegen, als wollte er ihr Mut machen, die Seite zu lesen.
    Obwohl Kittys Puls schneller ging, griff sie nicht nach dem Handy. Was genau hatte diese Suzy Snark herausgefunden?
    „Sie behauptet, dass du jeden Tag ins Wellnessstudio gehst“, sagte Ford erbittert. „Dich massieren und pediküren lässt, statt zu arbeiten.“
    „Ist das alles?“ Kittys Herz pochte so laut, dass sie fürchtete, er würde es hören.
    „Warum fragst du das? Ist da noch mehr? Verschweigst du mir etwas?“
    „Ach, komm schon, es ist doch nur eine Website mit Klatsch und Tratsch“, erwiderte sie ausweichend. „Du und Jonathon, ihr nehmt das viel zu ernst. Was für eine Rolle spielt es denn, was diese Frau schreibt?“
    Ford steckte das Handy in die Tasche. „Eine ziemlich große sogar. Auch wenn es nur Klatsch ist, wird es von einer Menge Leute gelesen. Diese Frau lässt wirklich keine Gelegenheit aus, über dich herzuziehen. Hast du dir schon mal überlegt, dass sie vielleicht der Auslöser für die fallenden Börsenwerte deines Unternehmens sein könnte?“
    Erschrocken schüttelte Kitty den Kopf.
    „Ich habe das mal überprüft. Immer nach Berichten von ihr fiel prompt der Aktienpreis von Biedermann’s. Aber damit ist jetzt Schluss. Heute Nachmittag bei der Pressekonferenz fangen wir an, dich gegen die Lügen dieser Person zu verteidigen. Warum versuchst du nicht …“
    Ford musste Kittys Gesichtsausdruck aufgefallen sein, denn er hielt inne und sah sie fragend an. „Jetzt sag bloß, sie hat recht!“ Langsam schüttelte er den Kopf.
    „Woher soll ich das wissen? Ich habe den Bericht nicht gelesen.“
    „Ist es also wahr? Verbringst du täglich mehrere Stunden mit Wellnessanwendungen?“
    „Ich muss mich vor dir nicht rechtfertigen.“
    „Nenn es von mir aus, wie du willst. – Da du nicht den leisesten Versuch unternommen hast, den Vorwurf zu bestreiten, wird wohl etwas dran sein.“
    „Was willst du hören? Dass ich regelmäßig Maniküre und Pediküre in Anspruch nehme? Alle Frauen, die ich kenne, tun das. Die meisten Männer übrigens auch. Das ist doch kein Verbrechen!“
    „Natürlich nicht. Aber wenn du jeden Tag innerhalb der Geschäftszeiten zur Wellness gehst, macht das keinen besonders guten Eindruck. Es wirkt, als wäre dir deine Firma völlig egal. Und wenn du dich nicht darum kümmerst, wer dann?“
    „Glaubst du das? Dass ich mich nicht für Biedermann’s interessiere? Ich tue alles dafür!“
    „Sagtest du schon. Aber ehrlich gesagt merke ich nichts davon.“
    „Soll das ein Witz sein? Seit ich Geschäftsführerin bin, habe ich alles, was ich hatte, all mein Herzblut in die Firma gesteckt. Jeden Morgen beim Aufwachen nehme ich mir vor, meine Sache so gut zu machen wie irgend möglich. Außerdem habe ich mir alle Theorien zum wirtschaftlichen Erfolg der letzten zehn Jahre angehört – von denen übrigens nicht eine einzige wirklich hilfreich war. Oft hat meine Arbeitswoche achtzig Stunden. Zu meinen Freunden und Bekannten habe ich kaum noch Kontakt.“
    Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht.

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