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In den Armen des Fremden

In den Armen des Fremden

Titel: In den Armen des Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily McKay
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stehen. Ungläubig sah er erst Kitty und dann Ford an.
    Mit zusammengekniffenen Augen schimpfte er: „Es freut mich, dass ihr beiden bei all der Arbeit, die wir noch vor uns haben, die Zeit findet, euch zu vergnügen!“
    Ford nahm an, Kitty würde das Missverständnis aufklären, doch stattdessen schmiegte sie sich an ihn. Übertrieben langsam nahm sie den Lolli aus dem Mund und lächelte. Dann sah sie Ford so verliebt an, dass Eis zu Wasser geschmolzen wäre …
    „Mich auch!“, sagte sie nur.
    Empört stürzte Marty aus dem Zimmer. Gerade so, als ob er Angst hätte, Ford und Kitty würden vor seinen Augen noch weitergehen …
    Sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte, legte Kitty sich auf das Sofa, streckte die Beine aus und schob völlig entspannt den Lolli wieder in den Mund.
    „Zum Glück ist er weg. Und Gott sei Dank hat er nicht mitbekommen, wie schlecht mir war.“
    „Du hättest es ihm doch erklären können.“
    „Martys Mitleid ist das Letzte, was ich jetzt brauche“, sagte sie und schloss die Augen. Sie hatte die Hand auf dem Bauch liegen und spielte mit dem Saum ihres Pullis, genau dort, wo Fords Vorstellung nach das Baby heranwuchs.
    Ihr Bauch erschien völlig flach. Niemand hätte geglaubt, dass sie ein Kind erwartete. Sehr lange konnte sie also noch nicht schwanger sein. Mindestens einen Monat, sonst hätte Kitty den Test nicht durchführen können, aber viel mehr nicht. Sie war höchstens im zweiten oder dritten Monat.
    Ohne es eigentlich zu wollen, begann Ford zu rechnen. Doch halt, Kitty hatte ja gesagt, dass es nicht sein Kind war. Sie nahm ihn nicht in die Verantwortung. Das sollte genügen. Er wollte nicht Vater werden, und noch weniger wollte er sich einem Kind, das nicht von ihm war, als Vater aufdrängen.
    Da sich im Augenblick nichts beweisen ließ, musste er Kitty glauben.
    Um sich etwas abzulenken, zog er den Zeichenblock hervor und blätterte darin.
    „Was ist das?“, fragte er Kitty.
    Sie öffnete die Augen. Als sie den Block sah, schien sie einen Moment zu erstarren. Dann schloss sie die Augen wieder und atmete tief durch. „Nur Kritzeleien.“
    „Ich finde, sie sehen wie Entwürfe für Schmuck aus.“
    Er betrachtete eine Seite mit einer Halskette und Ohrringen in kunstvoll verschlungenem Muster. Das Set erinnerte stilistisch an das Zeitalter der Königin Victoria Ende des neunzehnten Jahrhunderts – und wirkte dennoch ausgesprochen aktuell.
    „Das habe ich nur mal so probiert“, sagte Kitty. „Es ist nicht besonders originell.“
    „Wie meinst du das?“, fragte er und sah die nächste Seite an.
    „Ich habe ein altes Schmuckset meiner Großmutter abgezeichnet, das ich leider verkaufen musste. Den meisten meiner Zeichnungen liegen ihre Schmuckstücke zugrunde. Ich kombiniere einfach die verschiedenen Motive neu und verbinde sie mit modernen Elementen.“
    Er blickte auf und betrachtete sie. Noch immer spielte sie mit dem Saum des Pullis. Nur schien es Ford, als würde sie nun heftiger daran ziehen. Normalerweise grenzte ihre Gelassenheit fast an Hochmut. Wenn Ford es nicht besser gewusst hätte … fast hätte er geglaubt, sie wäre nervös!
    Wieder blätterte er eine Seite um, stutzte und drehte den Block um neunzig Grad. „Ist das ein Etui für ein iPhone?“
    Kitty zog die Beine an und setzte sich aufrecht. „Es gibt viele Leute, die ihren technischen Spielsachen ein individuelles Aussehen geben möchten.“
    Im Stil entsprach das Etui den Schmuckstücken auf den vorherigen Seiten, in der Form wich es naturgemäß davon ab. Es war in drei Ansichten abgebildet: Zuerst von hinten … Von vorne umklammerten kleine krallenbewehrte Pfoten das iPhone. Und von der Seite sah man fein ausgearbeitete Verzierungen, die die Pfoten mit der Rückseite verbanden. – Ford konnte sich das Ganze wunderschön in Sterlingsilber vorstellen. Es war eine brillante Kombination von viktorianischem Stil und fortschrittlichster Technik.
    Vor allem die Pfötchen verliehen, zusammen mit dem Kopf eines Fantasiewesens auf der Rückseite, dem Entwurf etwas … Lustiges.
    So ähnlich wie das FMJ-Monster …
    „Hast du dir das ausgedacht?“, fragte Ford.
    „Es hat Ähnlichkeit mit dem Zigarettenetui meines Urgroßvaters.“
    „Warte mal!“ Eilig blätterte er zurück zu dem Set aus Halskette und Ohrringen. Mit zusammengekniffenen Augen entzifferte er die etwas krakelige Schrift, die er zuvor übersehen hatte. Bluetooth? stand da und Ohrhörer? „Das ist kein übliches Schmuckset,

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