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In den Armen des Fremden

In den Armen des Fremden

Titel: In den Armen des Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily McKay
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eigentlich vorgenommen hatte.
    Bevor er sich versah, fragte eine blonde Journalistin, die höchstens zweiundzwanzig Jahre alt war: „Miss Biedermann, als Ihr Vater letztes Jahr unerwartet verstarb, traten Sie völlig naiv und unvorbereitet die Geschäftsführung an. Bitte erklären Sie uns, warum Sie an einem Posten kleben, für den Sie weder das Talent noch die Vorbildung besitzen! Was sagen Sie zu der Behauptung, dass Biedermann’s diesen Niedergang nur wegen Ihrer eklatanten Unfähigkeit erlebt hat?“
    Gespannt wartete Ford darauf, dass Kitty der Reporterin ins Wort fallen würde, doch nichts geschah.
    Gut, Kitty mochte in keiner ganz einfachen Lage sein. Aber das war auch bei anderen Gelegenheiten der Fall gewesen, in denen sie es sich nicht hatte entgehen lassen, ihn, Ford, nachdrücklich in die Schranken zu weisen.
    So wie er sie kannte, wich sie keiner Auseinandersetzung aus. Daher fühlte er sich wie vom Donner gerührt, als sie auf die Worte naiv und unvorbereitet nichts erwiderte. Normalerweise würde sie zu einem Gegenschlag ausholen, bei dem kein Stein auf dem anderen blieb! Warum, um alles in der Welt, verteidigte sie sich nicht?
    Als sie auf eklatante Unfähigkeit ebenfalls nicht reagierte, trat Ford ans Mikrofon. „Keine Ahnung, wie Sie darauf kommen. Ich habe keinerlei Anzeichen von Unfähigkeit bemerkt. Ganz sicher würde FMJ kein Geld in eine Firma investieren, die Probleme mit ihrer Führungsspitze hat.“
    „Wenn ich Sie recht verstanden habe, investiert FMJ nur in Biedermann’s“, meldete sich ein Journalist zu Wort. „Oder ist mit einer kompletten Umstrukturierung zu rechnen?“
    „Wir werden in Kürze einige faszinierte Neuheiten für die Läden vorstellen“, sagte Ford mit seinem charmantesten Lächeln. „Ich verspreche Ihnen: Innerhalb eines einzigen Jahres wird jeder und jede hier im Saal begeistert bei Biedermann’s kaufen.“
    „Was ist mit den Gerüchten, dass hinter der Übernahme eine Romanze zwischen Ihnen und Miss Biedermann steckt?“, fragte wieder die lästige blonde Reporterin.
    Ford blickte zu Kitty hinüber, um zu sehen, ob sie dieser unangenehmen Person vielleicht eine runterhauen wollte. Aber Kitty stand nur da und sah ein bisschen wie ein ängstliches Tier aus.
    Er senkte den Kopf ein wenig und lächelte sein jungenhaftes Lächeln. „Also, ich muss sagen: Sie haben mich erwischt. Die gesamte Übernahme ist in Wirklichkeit nur ein Vorwand, damit ich Kitty Biedermann darum bitten kann, mit mir auszugehen. Denn ansonsten würde sich eine Frau wie sie niemals mit einem Technikfreak aus Kalifornien abgeben. Vor den Verhandlungen hat sie sich nicht einmal die Mühe gemacht, mich zurückzurufen.“ Die Anwesenden im Saal lachten. „Nein, im Ernst: Miss Biedermann und ich haben ausschließlich geschäftlich miteinander zu tun. Gleich nach meiner Ankunft in New York hat sie sich meiner erbarmt und mich zum Wohltätigkeitsball des Medizinischen Kinderhilfsdiensts mitgenommen. Wir waren als Geschäftspartner dort.“
    „Also sind Sie nicht der Vater des Babys?“
    „Miss Biedermanns Privatleben ist allein ihre Angelegenheit und geht niemanden etwas an. Ich denke, das Geschäftliche haben wir hinreichend besprochen.“
    Damit beschloss Jonathon die Pressekonferenz. Ein paar Minuten später geleitete Ford Kitty aus dem Saal und brachte sie in ihr Büro.
    Sobald sie allein waren, machte er seinem Ärger Luft.
    „Was, zum Teufel, war denn das?“, rief er, während er die Tür zuwarf.
    Mit großen Augen sah sie ihn an. „Was meinst du?“
    „Wie du dich benommen hast! Bei dem Pressetermin.“
    „Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst.“
    Als ob sie ihren Magen beruhigen wollte, legte sie die Hand auf den Bauch. Ford ergriff ihre Hand und hielt sie hoch. „Schau dich doch an! Du zitterst ja!“
    Schnell zog sie die Hand weg und versteckte sie hinter dem Rücken. „Und wenn schon? Solche Anlässe machen mich eben nervös.“
    „Ja, allerdings. Das habe ich gemerkt. Trotzdem hättest du nicht zulassen dürfen, dass diese Reporterin so über dich herzieht.“
    „Was hätte ich denn tun sollen? Sie hat mich ja mit Vorwürfen geradezu bombardiert.“
    „Kitty, ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie du einem betrunkenen Rancher, der doppelt so viel wie du auf die Waage brachte, die Stirn geboten hast. Und jedes Mal, wenn wir uns treffen, probierst du an mir deine Schlagfertigkeit aus. Du weißt dich in Auseinandersetzungen sehr gut zu behaupten. Diese Reporterin war

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