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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Draven die Axt immer wieder hob. Erst zertrümmerte er die beiden Teile des Tisches, dann das Podest.
    Was war nur los mit ihm?
    Sie musste es herausfinden. Sie lief zu ihm hin und zog den Kopf ein, als die Schneide der Axt gefährlich nah an ihr vorbeisauste.
    »Draven?«, rief sie und griff nach seinem Arm.
    Mit hoch erhobener Hand, als wollte er sie schlagen, drehte er sich zu ihr um.
    Entsetzt versuchte sie, sich gegen den Angriff zu wappnen, doch er blieb aus.
    Sobald er ihr Gesicht sah, erstarrte er. Und Emily las in seinen Augen nicht die Zerstörungswut eines Kriegers, sondern die Qual eines verzweifelten Menschen. Mit seinem schmerzverzogenen Gesicht sah er aus, als verfolgte ihn ein dunkles Phantom, das sich in seiner Seele einnisten wollte.
    Die Axt entglitt seinen Fingern. Klirrend landete sie auf dem Boden.
    Er betrachtete den zerschmetterten Tisch, sah sich verwirrt in der Halle um, als erwachte er aus einem bösen Traum. Simon war inzwischen geflohen.
    »Was ist nur los mit dir, Draven?«, würgte Emily hervor.
    Sein Blick richtete sich wieder auf die Trümmer. »Hier wurde meine Mutter getötet. Auf der Herrschaftstafel in der Halle.«
    Zutiefst erschrocken, presste sie eine Hand auf den Mund.
    Was hatte sie getan?
    Warum hatte ihr niemand von dieser Tragödie erzählt?
    Jetzt verstand sie das sonderbare Verhalten der Leute an diesem Nachmittag.
    Während sie noch um Fassung rang, trat Draven gegen die Reste des Tisches, dann lief sie auf ihn zu.
    Da warf er seinen Kopf in den Nacken und schrie: »Du teuflischer Bastard, ich hasse dich! Und ich flehe Gott den Herrn an, dass er dich bis in alle Ewigkeit im Höllenfeuer schmoren lassen möge!«
    In Emilys Kehle stieg ein Schluchzen auf, das sie nur mühsam unterdrückte. Dravens Leid zerriss ihr fast das Herz. »Erzähle mir, was geschehen ist«, bat sie und nahm sein Gesicht in beide Hände.
    »Eines Abends - saßen wir beim Essen ...«, begann er stockend, mit heiserer Stimme. »Meine Mutter neigte sich zu mir herüber, flüsterte mir ein paar Scherzworte zu, und ich habe gelacht.« Aus schmalen Augen fixierte er Emilys Blick. »Ich habe gelacht«, wiederholte er.
    Rings um Emily schien sich der Raum zu drehen.
    »Damit brachte ich meinen Vater in helle Wut«, fuhr er fort. »Die Earls of Ravenswood dürfen nicht lachen, denn wir sind Krieger, keine Gaukler oder Spaßmacher. Also packte er meine Mutter, um sie für meine Entgleisung zu bestrafen. Ich wollte ihn daran hindern. Aber er stieß mich beiseite. Und dann zerrte er sie quer über den Tisch und begann sie zu würgen. Ich zog meinen Dolch, um ihn aufzuhalten. Da zückte er seine eigene Klinge, und wir fochten. Bei dem ungleichen Kampf schlug er mich bewusstlos und brachte mir diese Wunde bei.« Er berührte die Narbe an seinem Hals. »Als ich wieder zur Besinnung kam, war es zu spät - meine Mutter lag tot dort auf dem Tisch.«
    »O Draven«, wisperte Emily und begann zu weinen, »es tut mir so Leid.«
    Mit sanften Fingern wischte er die Tränen von ihren Wangen. »Schon damals wusste ich, woran es lag - am Fluch.«
    »Welchen Fluch meinst du?«
    »Das zügellose Temperament der Ravenswoods. Noch jede Schlossherrin, die hier lebte, ist früher oder später dem Zorn ihres Gemahls zum Opfer gefallen. Alle Earls haben ihre Frauen ermordet.«
    Endlich verstand sie, warum er ihr aus dem Weg ging, warum er nie geheiratet hatte.
    Und in diesem Moment liebte sie ihn inbrünstiger denn je.
    »Aber mich hast du nicht geschlagen«, betonte sie in der Hoffnung, ihm klar zu machen, dass er seine Raserei bezwungen hatte und ihr niemals etwas zu Leide tun würde.
    »Emily, ich ...«
    »Hör mir zu, Draven«, unterbrach sie ihn. »Als ich vorhin nach deinem Arm gegriffen habe, warst du völlig außer dir. Trotzdem hast du dich nicht an mir vergriffen. Bei meinem Anblick bist du sofort zur Besinnung gekommen.«
    Erstaunt blinzelte er, als er die Bedeutung ihrer Worte erkannte. Er hatte sie nicht geschlagen. Trotz seiner blinden Wut hatte er sie erkannt und sich beherrscht.
    »Du bist nicht dein Vater, Draven«, fügte sie beschwörend hinzu.
    Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er das glauben. »Tatsächlich - ich habe dich nicht geschlagen.«
    »Du hast mich nicht einmal angerührt.«
    Tief bewegt riss er sie in die Arme und legte eine Wange auf ihren Scheitel. »Ich habe dir nicht wehgetan.«
    »Kein bisschen«, bestätigte Emily. »Aber jetzt erdrückst du mich gleich.«
    Da ließ er ihre Taille los,

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