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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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ungemütlichen Raum zu verbringen, flößte ihr Abscheu ein.
    »Sagtet Ihr nicht, Ihr würdet Euch schon zurechtfinden?«
    Ungläubig starrte sie ihn an. »Ich dachte, Ihr habt ein Heim, Sir - kein Verlies.« Diese Worte bereute Emily, sobald sie über ihre Lippen gekommen waren. Doch Lord Draven zeigte weder Groll noch irgendwelche anderen Gefühle.
    Er stand einfach nur in der Tür, gleichmütig und unnahbar. Im Schein der sinkenden Sonne funkelten rötliche Lichter auf seinem Haar. Auch seine eisblauen Augen spiegelten den letzten Glanz des Tages wider.
    Den Rücken kerzengerade, die Hand immer noch am Schwertgriff, musterte er Emily, als versuchte er, ihren Kampfgeist abzuschätzen. »Unglücklicherweise hat Henry mir keine Zeit gelassen, um Vorbereitungen für Euren Aufenthalt in Ravenswood zu treffen, Lady. Ich werde Edmond sagen, er soll das Stroh in der Matratze wechseln und frisches Bettzeug holen.«
    »Mylord ...«, begann sie, obwohl sie wusste, dass sie besser schweigen sollte. Doch sie war zu entrüstet, um ihren Unmut für sich zu behalten. »Bitte versteht mich nicht falsch, aber Euer Heim ist schrecklich und völlig ungeeignet, um menschliche Wesen zu beherbergen.«
    »Sagen Sie mir, Mylady, besteht irgendeine Möglichkeit, diese Bemerkung anders zu verstehen, als sie sich anhört?«
    »Nein«, gab sie zu. »Wie auch immer, ich bleibe nur hier, wenn Ihr hier etwas ändert, Sir.«
    Jetzt verhärtete sich seine Miene. »Ihr werdet so oder so hier bleiben.«
    »Ganz sicher nicht.«
    In seinen Augen flammte plötzlich heller Zorn auf. Unwillkürlich wich sie zurück, weigerte sich jedoch, vollends zu kapitulieren.
    »Ihr werdet tun, was ich anordne, Lady.«
    Mit dieser ungeheuerlichen Erklärung entfachte er ihre Wut. In der Tat, sie war eine Lady. Dank dieser Position durfte sie auf gewisse Rechte pochen, die dieser Mann unablässig missachtete. »Ich bin keiner Eurer Krieger, den Ihr herumkommandieren könnt, und ebenso wenig Eure Gemahlin.«
    »Stimmt genau, Ihr seid meine Geisel.«
    »Nein, das Mündel des Königs. Das ist es doch, was er verfügt hat, oder?«
    Hätte sie es nicht besser gewusst, sie hätte schwören können, einen Funken von Humor in den frostigen Tiefen seiner Augen zu erblicken.
    »Wie mir mein Vater versichert hat«, fuhr sie fort, »wird der König jedes Leid, das ich erdulden muss, als ein Vergehen an seiner eigenen Person betrachten. Trifft das zu?«
    »Aye.«
    »Dann frage ich Euch - würdet Ihr Seiner Königlichen Hoheit zumuten, in diesem Raum zu schlafen?«
    Es dauerte eine Weile, bis er antwortete. Was verblüffte ihn mehr? Ihre Kühnheit, ihm zu trotzen, oder ihre scharfsinnige Argumentation? Natürlich wusste er, dass seine Burg ein stinkender Schweinestall war, den er notgedrungen ertrug. Sein Leben drehte sich um den Krieg, und sein Landbesitz interessierte ihn nicht.
    Auf Ravenswood hatte er sich noch nie wohl gefühlt. Am liebsten würde er die Festung für immer verlassen oder den baufälligen Hauptturm einstürzen sehen. Nur seine Verpflichtung dem König gegenüber hielt ihn in diesen Mauern. Das Schloss bildete einen Eckpunkt des Königreichs, denn es lag an einem strategisch wichtigen Punkt zwischen Norden und Süden. Deshalb brauchte Henry einen loyalen Diener, der auf diesem Gebiet die Stellung hielt.
    Doch trotz seiner Abneigung gegen Ravenswood durfte er von einer Aristokratin nicht verlangen, in seinem Heim zu leiden. Das war eine Spezialität seines Vaters gewesen. »Also gut, Lady Emily. Ich werde meinen Verwalter beauftragen, alle Eure Wünsche zu erfüllen.«
    »Gilt das auch für eine Haushälterin?«
    »Wenn es unbedingt nötig ist ...«
    »Das ist es.«
    Draven nickte und tat sein Bestes, um den süßen Blütenduft ihrer flachsblonden Haare zu ignorieren. Geißblatt, wenn er sich recht entsann.
    Wie viele Jahre waren verstrichen, seit er das letzte Mal so dicht vor einem weiblichen Wesen gestanden hatte? Er konnte sich nicht erinnern. Nur eins wusste er: Keine andere Frau hatte jemals den Drang in ihm geweckt, ihre zarte Wange zu berühren. Lady Emily strahlte irgendetwas aus, das ihn geradezu magisch in ihren Bann zog.
    Wirklich und wahrhaftig, er musste seine ganze Selbstkontrolle aufbieten, um sich nicht vorzubeugen und ihre Lippen zu küssen. Würden sie sich so warm und weich anfühlen, wie sie aussahen?
    Sein Bedürfnis, das herauszufinden, grenzte an Verzweiflung.
    Was hatte diese Frau an sich, das ihn dermaßen reizte?
    Doch dann fand er die

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