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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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einfach nur ein freundschaftlicher Wettbewerb, bei dem jeder versuchte, das letzte Wort zu behalten.
    »Zu meinem tiefsten Bedauern werdet Ihr gewaltige Unterschiede zwischen Ravenswood und Warwick feststellen, Lady Emily«, bemerkte Draven.
    Mittlerweile hatte sie den Innenhof betreten, und ihr Blick wanderte zu den alten, dunkelgrauen steinernen Stufen hinüber, die zu einer wuchtigen Holztür hinaufführten. Nichts erweckte den Eindruck, als würde Ravenswood die neue Bewohnerin willkommen heißen. Überhaupt nichts.
    Kein Wunder, dass der Schlossherr morbid war ...
    »Sorgt Euch deshalb nicht, Lord Ravenswood, ich werde mich schon zurechtfinden. Macht mich einfach mit Eurer Haushälterin bekannt, und ich ...«
    »Hier gibt es keine Haushälterin«, unterbrach er sie.
    »Wie bitte?«
    Gleichmütig zuckte er die Achseln. »Ich beschäftige nur ein paar Dienstboten. Wie Ihr bald feststellen werdet, verschwende ich meine Zeit nicht mit überflüssigem Zeug.«
    Hätte sie nicht gewusst, dass er zwölf Ritter befehligte, regelmäßig bedeutsame Turniere gewann und von König Henry großzügig für treue Dienste belohnt wurde, hätte sie an seiner Zahlungsfähigkeit zweifeln müssen. Aber er war ein reicher Mann. Seine Besitztümer übertrafen angeblich sogar das Vermögen der Krone.
     
    Wenn sie Kritik an diesem seltsamen Lebensstil übte, würde sie dem Mann, den sie verführen wollte, sicher missfallen. Und so seufzte sie nur. »Schon gut, Sir, ich werde mich zurechtfinden«, wiederholte sie.
    Draven befahl seinem Bruder, ein paar Männer aufzutreiben, die Emilys Gepäckwagen abladen würden. »Jetzt zeige ich Euch, wo Ihr wohnen werdet, Lady«, verkündete er, wandte sich ab und stieg die Stufen hinauf.
    Völlig verblüfft, brauchte sie mehrere Sekunden, um sich zu fassen. Dann folgte sie ihm zögernd. Unglaublich, der Mann hatte ihr nicht einmal den Arm geboten! Noch nie war sie so rüpelhaft behandelt worden.
    Wenigstens war er so höflich, ihr die Tür aufzuhalten. Mit gerafften Röcken betrat sie die Halle, und blieb wie angewurzelt stehen.
    Ein unbeschreiblicher Geruch wehte ihr entgegen, eine Mischung aus vermodertem Holz, Rauch und anderen widerlichen Dingen, die sie sich lieber gar nicht vorstellen mochte. Im schwindenden Tageslicht, das durch die Ritzen geschlossener Fensterläden hereinfiel, sah sie verfaulte Binsen am Boden, einen Herd, in dem kein Feuer brannte, und drei schäbige, altersschwache Tische auf Böcken, die aussahen, als wären sie noch nie gescheuert worden. Fünf Hunde trieben sich umher und nagten an den Binsen.
    Obwohl sie sich zu beherrschen suchte, verzog sie angeekelt den Mund. Dann hielt sie eine Hand vor die Nase, um sich wenigstens einigermaßen vor dem Gestank zu schützen.
    Nachdem sich ihre Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten, bemerkte sie, dass nirgendwo ein Herrschaftstisch auf einem Podest stand. »Wo ist Eure Tafel, Lord Draven?«
    »Ich habe keine«, erwiderte er und ging an ihr vorbei zur Treppe.
    Täuschte sie sich, oder hatte seine Stimme gestockt? Ohne sich umzudrehen, stieg er die Stufen hinauf. Sie musste sich beeilen, um mit ihm Schritt zu halten. Zumindest ließ hier oben der üble Geruch nach, so dass sie endlich etwas tiefer Luft holen konnte.
    Lord Draven stieß eine Tür auf. Eine Hand am Knauf, die andere am Griff seines Schwerts, ließ er Emily den Vortritt.
    Als sie an ihm vorbeiging, musste sie krampfhaft schlucken. So nah bei ihm, konnte sie seine Atemzüge hören und spürte den warmen Hauch an ihrer Wange.
    Überwältigt von seiner Gegenwart, wäre sie beinahe stehen geblieben, um seinen maskulinen Duft zu genießen, eine Mischung aus Leder und Gewürzen. Nie zuvor hatte sie so betörende Gefühle empfunden.
    Wieder einmal kam ihr das Bild eines angriffslustigen Löwen in den Sinn. Der Earl erschien ihr genauso wild und unberechenbar. Tödlich und faszinierend. Würde er sie einfach an seine Brust reißen, könnte er mit ihr machen, was er wollte. Völlig machtlos wäre sie ihm ausgeliefert.
    Dass er nicht nach ihr griff, steigerte ihre Neugier nur, und die sinnliche Wirkung, die er auf sie ausübte.
    Um sich von diesen beunruhigenden Gedanken abzulenken, inspizierte sie das Zimmer, das sie betreten hatte. Der schlichte, spartanisch eingerichtete Raum glich einer Klosterzelle. All die sanften Gefühle ihm gegenüber verflogen im Nu. »Damit gebe ich mich nicht zufrieden.« Allein schon die Vorstellung, auch nur eine einzige Nacht in diesem

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