Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
Vom Netzwerk:
wurde.
    »Verzeiht mir, Mylady«, entschuldigte er sich, »ich muss das Pferd Seiner Lordschaft satteln.«
    Sie runzelte die Stirn, während sie dem Jungen nachsah, der in den Stall stürmte.
    Ihre Verwirrung wuchs, als sie die Halle betrat und zwei Ritter sich unterhalten hörte.
    »Ich dachte, wir sollten erst in vierzehn Tagen nach Lincoln reiten.«
    »Offenbar hat es sich Ravenswood anders überlegt.«
    »Ehrlich gesagt, ich habe diese ständigen Reisen gründlich satt!«, murrte der erste Ritter. »Wir sind eben erst aus London zurückgekehrt.«
    »An deiner Stelle würde ich nicht so laut sprechen«, mahnte sein Gefährte. »Sonst wird er dich noch hören, und du wirst in den nächsten zwei Monaten Wache schieben.«
    Während sie an Emily vorbeigingen und die Halle verließen, setzten sie ihr Gespräch fort.
    Ehe sie sich von ihrer Überraschung erholen konnte, ertönte Simons Stimme auf der Treppe. »Was heißt das? Du reitest nach Lincoln?«
    »Sicher weißt du, was der König mir befohlen hat...«
    »Aber ausgerechnet jetzt ?« Simon schrie beinahe.
    »Warum nicht jetzt?« Obwohl Draven in leisem Ton sprach, klang die Frage bedrohlich. »Dieser Tag ist genauso gut wie jeder andere.«
    »Wegen deiner schönen Geisel, nicht wahr?«
    Bei Simons Worten hielt Emily den Atem an. Sie lief zur Wand unterhalb der Stufen, presste sich dagegen und lauschte aufmerksam.
    »Mach dich nicht lächerlich!«, tadelte Draven. »Ich sagte doch, die Lady bedeutet mir nichts.«
    »Und warum hast du deine Reise vorverlegt?«
    »Weil es mir gefällt.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Lass es dabei bewenden, Simon, ich reite nach Lincoln. Bis zu meiner Rückkehr befindet sich Emily in deiner Obhut. Ich nehme an, du wirst für ihren Schutz sorgen?«
    »Aye, natürlich. Aber falls ich dich darauf hinweisen darf - du kannst nicht ewig vor ihr weglaufen. Früher oder später musst du wieder hierher kommen.«
    »Glaubst du?« Emily hörte, wie Lord Draven auf der Treppe stehen blieb. »Soviel ich weiß, wird in der Normandie ein Kreuzzug geplant. Vielleicht ...«
    »Niemals würde Henry dich für die lange Zeit eines Kreuzzugs aus seinem Dienst entlassen«, fiel Simon ihm ungeduldig ins Wort.
    »Oh, du würdest staunen, wozu der König bereit wäre, wenn ich ihn darum bitte.«
    Diesen Worten folgte ein kurzes Schweigen. Dann begann Simon wieder zu sprechen. »Also gut, reite nach Lincoln. Aber eins will ich dir noch sagen – niemals hätte ich erwartet, den Tag zu erleben, an dem du vor irgendetwas flüchtest. Schon gar nicht vor einer Frau!«
    Vorsichtig spähte Emily um die Ecke und sah Simon in den Hof hinausstürmen. Sobald die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, vernahm sie Dravens gedämpfte Stimme.
    »Und ich hätte niemals erwartet, eine Frau kennen zu lernen, die ich so heiß begehren würde.« Wehmütig seufzte er. »Schönheit, du bist ein trügerischer Köder an einem tödlichen Haken. Und dem Fisch bleibt nichts anderes übrig, als zu fliehen, bevor er gefangen wird.«
    Während er die restlichen Stufen hinabstieg und Simon nach draußen folgte, drückte sich Emily noch fester an die Wand.
    Einige Minuten lang stand sie einfach nur da. In ihrem Herzen hallten seine Worte nach.
    Und ich hätte niemals erwartet, eine Frau kennen zu lernen, die ich so heiß begehren würde.
    Im Gegensatz zu Theodore, der sie ständig mit solchen Äußerungen belästigte, hatte Lord Draven sie mit diesen Worten tief beeindruckt. Denn sie waren nicht für fremde Ohren bestimmt gewesen. Eine sonderbare Wärme erfüllte ihre Brust, ein Gefühl, das sie sich nicht erklären konnte.
    Einfach nur Worte. Und doch ...
    Ganz besondere Worte.
    Emily lächelte. Falls er sie wirklich begehrte, durfte sie hoffen, ihr Ziel zu erreichen.
    Allerdings ganz sicher nicht, indem sie ihn jetzt davonreiten ließ.

Kapitel 6
     
    M ylord?«
    Draven wandte sich von seinem Schimmel ab, als er Emilys Stimme hörte. Was für ein Pech! Nur noch eine Minute, und er hätte im Sattel gesessen und ihr entrinnen können.
    »Aye, Lady?«, fragte er, hin und her gerissen zwischen Zorn und unangebrachter Freude.
    Sie blieb vor ihm stehen und musterte sein bepacktes Pferd. »Reist Ihr ab?«
    »Auf Wunsch des Königs muss ich einige Aufgaben in Lincoln erfüllen.«
    »In Lincoln?«, wiederholte Emily, und ihre Augen begannen, verführerisch zu strahlen. »Schon immer wollte ich mal nach Lincoln! Dort soll um diese Zeit ein wunderbarer Jahrmarkt stattfinden.«
    »Stimmt«,

Weitere Kostenlose Bücher