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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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die Waffe fallen, und Draven beförderte sie mit einem Fußtritt quer durch die Halle. Dann steckte er sein Schwert in die Scheide.
    Nach einem kurzen Blick auf Dravens Überwurf bekreuzigte sich Fritz, und Frank erbleichte.
    »Allmächtiger, der Earl of Ravenswood!« Angstvoll wich er zurück. »Mit Euch haben wir keinen Streit, Mylord.«
    Dravens Miene verhieß ihm die schlimmste Glut des Höllenfeuers. »So?«, fragte er mit einer eisigen Stimme, die einen Schauer über Emilys Rücken jagte. »Ihr beide wagt euch ungebeten in die Halle meines Gastgebers, bedroht seine Gemahlin und seinen Sohn? Und bildet euch ein, ihr hättet keinen Streit mit mir?«
    Einträchtig und ziemlich krampfhaft schluckten die Teutonen.
    »Bitte, glaubt uns, Mylord - wir tun nur, was man uns befohlen hat«, verteidigte Frank seinen Gefährten und sich selbst mit bebender, unsicherer Stimme.
    Draven hob sein Schwert, und die beiden Riesen schienen förmlich zu schrumpfen. Wie ein wütender Wolf, der widerspenstige Bullen davontreibt, scheuchte er sie von Orricks Tafel weg. »Dann will ich euch was sagen. Falls ihr euer wertloses Leben schützen wollt, werdet ihr jetzt von hier verschwinden und eurem Herrn irgendeine Lüge erzählen - was immer euch einfällt. Nie wieder ...« Nach einer wirkungsvollen Pause fuhr der Earl fort: »Nie wieder werdet ihr Lord Orricks Tür verdunkeln. Wenn ihr es trotzdem riskiert, gibt es im ganzen Inferno keinen Schlupfwinkel, wo ich euch nicht aufstöbem würde. Und ich verspreche euch, der Zorn eures Herrn ist nicht mit meinem zu vergleichen. Habt ihr mich verstanden?«
    Das müssten sie begreifen, dachte Emily, sonst sind sie zu dumm, um am Leben zu bleiben ... Sogar ihr machte Dravens gefährlich leise Stimme Angst.
    »Wir haben verstanden«, beteuerten sie wie aus einem Mund.
    Gebieterisch wies Draven auf Orrick. »Entschuldigt euch bei dem Lord und seiner Lady.«
    »Wir bitten um Verzeihung«, murmelten sie und verneigten sich.
    »Und jetzt geht!«
    Das ließen sie sich nicht zwei Mal sagen. Mit langen Schritten stürmten sie aus der Halle.
    Lord Draven bedachte Reinhold mit einem ähnlich drohenden Blick, ehe er sich zu Orrick umdrehte. »Ist das der Grund, warum Ihr Henry Plantagenet betrügt, Sir?«
    »Aye«, antwortete der Baron schlicht. Emily las unverhohlene Scham in seinen Augen. »Trotz all seiner Fehler ist er mein Sohn, und ich werde niemals zulassen, dass ihm ein Leid geschieht.«
    Draven holte tief Atem. »Und Ihr seid bereit, dem König Euer Leben für seines zu schenken?«
    »Gewiss.« Orrick schob seinen Stuhl von der Tafel zurück und stand auf. »Wenn Ihr mir ein paar ungestörte Minuten gewährt, damit ich mich von meiner Frau verabschieden kann, werde ich Euch ohne Widerstand folgen.«
    Draven schaute ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
    Seine Gedanken oder Gefühle vermochte Emily nicht zu ergründen, doch sie konnte sich umso besser ausmalen, welches Grauen ihren alten Freund ergriffen haben musste. Sie öffnete den Mund und wollte protestieren. Doch Simon berührte ihren Arm und schüttelte warnend den Kopf.
    »Nicht nötig, Sir«, entgegnete Draven schließlich. »Zur Strafe für Euer Vergehen werde ich Euren diesjährigen Dienst für die Krone von zwei Wochen auf achtzehn Monate verlängern.«
    Erleichtert nickte Orrick. »Nun, dann werde ich jetzt meinen Knappen holen ...«
    »Ich bin noch nicht fertig«, unterbrach Draven ihn ärgerlich.
    »Verzeiht mir.« Orrick schaute auf seine Füße hinab.
    »Da Eure Gemahlin guter Hoffnung ist, halte ich es für ratsamer, wenn Euer Sohn an Eurer Stelle dem König dienen würde.«
    »Was?«, kreischte Reinhold.
    Lord Draven fuhr zu ihm herum, und Reinhold schreckte vor dem dur chdringenden Blick aus den eis blauen Augen zurück. »Während ihr anderthalb Jahre in London unter Master Williams Aufsicht verbringt, werdet Ihr jene Disziplin lernen, die Ihr braucht, um Euren Vater und Eure Stiefmutter zu respektieren. Immerhin würden beide ihr Leben aufs Spiel setzen, um Euch zu schützen. Und, Junge - würde ich in Euren Schuhen stecken, wäre ich ihnen dankbar. Denn nur meine Rücksicht auf Lord Orrick und seine Lady hindern mich daran, Euch ohne viel Federlesens Fric und Frac zu übergeben.«
    Emily biss sich auf die Lippe angesichts von so viel Barmherzigkeit und wechselte einen erleichterten Blick mit Christina.
    »Alexander?«, rief Draven, und der Ritter erhob sich von einem der unteren Tische in der Halle.
    »Aye,

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