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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Halle verstummten alle Gespräche, sämtliche Köpfe wandten sich zum Eingang.
    Ein Mann, etwa vier Jahr e älter als Emily, taumelte ge stützt auf zwei beängstigend große Männer herein.
    Auf den ersten Blick sahen die beiden Riesen wie Zwillinge aus. Der Mann zur Rechten hatte braunes Haar und braune Augen. Quer über sein ganzes Gesicht zog sich eine Narbe. Die Haarfarbe des anderen glich eher einem ungewaschenen Dunkelblond. Mit ihren breiten, muskulösen Schultern und den finsteren Mienen versprachen sie jedem Narren, der ihnen zu nahe kam, eine gehörige Tracht Prügel.
    Den Mann in der Mitte hielt Emily für Orricks Sohn, denn er ähnelte seinem Vater und sah ebenso gut aus, wie Christina es erzählt hatte. Sein dunkelbraunes Haar trug er kurz geschnitten, und es wirkte sehr gepflegt. Aber seine Kleidung war verknittert und schmutzig.
    Die beiden Muskelprotze stellten ihn vor das Podest des Vaters. Orricks Sohn stützte einen Ellbogen auf den Tisch und rülpste vernehmlich.
    »Reinhold!«, herrschte sein Vater ihn an. »Was bist du nur für ein ...«
    »Nicht jetzt, Alter«, fiel Reinhold ihm respektlos ins Wort und legte den Kopf in den Nacken, um zu seinem Vater aufzuschauen. »Erst will ich dir Fric vorstellen.« Lässig klopfte er dem Mann zu seiner Rechten auf die Schulter. »Und Frac«, lallte er und zeigte auf den anderen.
    »Nein, ich heiße Frank«, verkündete der Erste mit stark teutonischem Akzent.
    »Und mein Name lautet Fritz«, erklärte der andere.
    »Spielt das eine Rolle?«, fragte Reinhold mit einer wegwerfenden Geste. Dann kratzte er sein unrasiertes Kinn und wandte sich wieder an Orrick. »Ich brauche zwanzig Silbermark, um die beiden zu bezahlen.«
    Mit gekräuselten Lippen musterte Orrick seinen Sohn missbilligend. Obwohl er hoch aufgerichtet dasaß, den Rücken stolz gestrafft, bemerkte Emily die Verlegenheit, in die ihn der ungebärdige Bursche stürzte.
    »Warum musst du sie bezahlen?«
    »Zum Beispiel, weil sie mich nicht umgebrach t ha ben«, schnaufte Reinhold.
    »Er ist unserem Herrn was schuldig«, stieß Frank hervor und verschränkte die umfangreichen Arme vor der Brust. Mit einem gehässigen Blick auf den Schlossherrn fuhr er fort: »Tarn der Schotte will sein ganzes Geld wiederhaben. Oder wir sollen dafür sorgen, dass Euer Sohn nie wieder Schulden macht.«
    »Großer Gott, Reinhold, meint er etwa Tarn, den Besitzer des Freudenhauses?«, fragte Orrick ungläubig. »Hast du mir nicht geschworen, du würdest nie wieder dahin gehen?«
    »Überraschung, Überraschung, Alter! Ich habe gelogen, und jetzt sei so nett und gib ihnen das Geld.«
    Mit kurzen, keuchenden Atemzügen rang Orrick nach Luft. Eine Ader pulsierte an seiner Schläfe.
    Voller Sorge berührte Christina seine Hand. Doch er machte sich los.
    Erst schaute er Fritz an, dann Frank und schließlich seinen Sohn. »Ich habe es nicht.«
    »Was?«, schrie Reinhold.
    »Bist du taub, Junge? Wie ich dir letztes Mal klipp und klar gesagt habe, kann ich deine Eskapaden nicht länger finanzieren. Du hast mir versprochen ...«
    »Verdammt!«, brüllte Reinhold und schlug seine Faust so vehement auf den Tisch, dass Emilys Suppenschüssel zitterte. »Deine Hure hältst du klaglos aus, und für deinen eigenen Sohn erübrigst du nicht einmal zwanzig Silbermark?«
    »Bitte, Reinhold«, flehte Orrick, »ich habe Gäste.«
    Verächtlich wandte sich Reinhold zu Emily. »Die kannst du füttern. Und für mich hast du kein Geld. Sehr schön!« Zu den Teutonen gewandt, fragte er: »Soll meine Stiefmutter, die elende Hure, die paar Schulden im Freudenhaus abarbeiten? Wie findet ihr diese Idee?«
    Voll Entsetzen presste Christina ihre Hände auf den Mund, und Orrick streckte abwehrend einen Arm aus.
    Die beiden Männer wechselten einen Blick, als würden sie den Vorschlag tatsächlich in Betracht ziehen. Schließlich nickte Frank. »Also gut. Etwa sechs Monate. Da müsste sie genug verdienen.«
    »Nein!«, rief Orrick und sprang auf.
    Fritz zog ein Messer aus seinem Gürtel und hielt die Klinge an Reinholds Kehle. »Entscheidet Euch, Mylord«, forderte er höhnisch. »Euer Sohn oder Eure Frau.«
    Plötzlich quollen Fritz’ Augen hervor.
    »Da es hier anscheinend um ein Entscheidungsspiel geht, soll ich vielleicht dir die Wahl lassen?«
    Emily seufzte erleichtert, als Lord Draven hinter Fritz hervortrat. Erst jetzt sah sie die Schwertspitze, die in den Rücken des Kolosses piekte.
    »Also? Dein Leben oder das Messer.«
    Sofort ließ Fritz

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