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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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zu ihm. »Was für ein großartiger Künstler, nicht wahr?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ergriff sie wieder seine Hand, drehte ihn herum und eilte in die entgegengesetzte Richtung.
    Das nächste Ziel war ein Tisch voller Bänder und Stoffe.
    »Vielleicht ein hübsches Band für die Lady?«, fragte die alte Verkäuferin. »Oder Stoff für eine Tunika, einen Schleier?«
    »Nein, danke«, erwiderte Emily, »ich sehe mich nur um.«
    Sie gingen weiter, bis sie erneut stehen blieb und nach neuen Attraktionen Ausschau hielt. Da entdeckte Draven den Zucker auf ihrer Unterlippe. Sehnsüchtig starrte er die weißen Kristalle an und wünschte sich verzweifelt, sie mit seiner Zunge zu entfernen, den süßen Geschmack des ersehnten Mundes auszukosten.
    Als Emily ihren Weg fortsetzen wollte, hielt er sie zu-rück. Verwirrt blickte sie zu ihm auf.
    »Da habt Ihr - eh - da ...« Draven verstummte.
    Um Himmels willen, es ist nur Zucker, dachte er. Was war denn los mit ihm? Warum konnte er ihr nicht einfach sagen, sie solle den Zucker ablecken, und die Sache wäre erledigt?
    Er hob eine Hand und wollte die Kristalle berühren.
    Doch sobald er seine zitternden Finger bemerkte, ließ er sie wieder sinken.
    »Stimmt was nicht?«, fragte Emily.
    »An Eurer Unterlippe klebt ein bisschen Zucker.«
    So, nun hatte er es ausgesprochen.
    Endlich.
    »Oh!« Schon wieder dieses betörende Lächeln ... »Vielen Dank.«
    Ihre Zungenspitze schnellte vor.
    Wenn er den Zucker schon schlimm genug gefunden hatte - er war bedeutungslos, verglichen mit der sengenden Hitze, die sich in seinen Lenden ausbreitete, sobald er Lady Emilys rosige Zunge erblickt hatte.
    Und dann strich sie auch noch mit einer Fingerspitze über ihre Unterlippe, und Draven stand kurz davor, den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung einzubüßen.
    »Alles wieder in Ordnung?«, fragte sie unschuldig.
    Keineswegs, dachte er ironisch. Dann räusperte er sich. »Aye, der Zucker ist weg.«
    »Hierher, Leute, hierher!«, schrie eine Stimme mitten aus dem Gewühl. »Alfred, der König der Minnesänger, wird uns mit seiner Kunst erfreuen!«
    Ein Minnesänger? Draven unterdrückte ein Stöhnen. Sicher war die Lady vernünftig genug, um nichts von
    diesem lächerlichen Gefasel von Liebe und Ehre zu halten. Er persönlich würde sich eher auspeitschen lassen, als einem dieser jaulenden Musikanten zuzuhören.
    »Oh, ein Minnesänger!.«, jubelte Emily.
    Jetzt stöhnte er laut auf.
    Doch sie beachtete seine Qualen nicht. Sie umklammerte sein Handgelenk und stürmte praktisch durch die Menge zu dem Platz, den man für das geschmacklose Ereignis frei gemacht hatte.
    Rings um einen Baumstumpf, auf dem der Minnesänger saß und seine Laute stimmte, waren lange Holzbänke aufgestellt worden. Draven führte Emily zu einer Bank links von dem fragwürdigen Künstler, und sie setzten sich.
    Sobald sich ein vielköpfiges Publikum versammelt hatte, ertönten Lautenklänge, und der Sänger begann eine Ballade über eine normannische Dame und ihren törichten Liebhaber vorzutragen.
    Allzu lange hörte Draven ihm nicht zu, bevor er seine ungeteilte Aufmerksamkeit auf die wesentlich interessantere Dame an seiner Seite richtete.
    Eine leichte Brise wehte durch ihr helles Haar und blies ihr einige Strähnen ins Gesicht. Geistesabwesend hob sie eine anmutige Hand und strich die widerspenstigen Locken hinter ein Ohr.
    Die zarten Finger, die ihr Kinn und das Ohrläppchen liebkosten, sandten Feuerströme durch Dravens Adern. Lustvoll malte er sich aus, wie er in dieses seidige Haar hineingreifen, Emily an sich ziehen und dem Verlangen nachgeben würde, sie leidenschaftlich zu küssen.
    Wieder einmal erinnerte er sich an den erotischen Traum und glaubte, ihre schneeweiße Haut im Kerzenlicht schimmern zu sehen, während sie nackt auf ihn zu-ging. In diesem berauschenden Moment hätte er schwören können, dass er tatsächlich spürte, wie sie ihren Körper an den seinen presste und die Beine um seine Hüften schlang, während er tief in sie eindrang.
    O Gott, wie sollte er ein ganzes Jahr unter einem Dach mit ihr leben, ohne sie anzurühren, während er sie so heiß und schmerzlich begehrte?
    Was hatte sich der König bloß dabei gedacht?
    In diesem Moment erkannte Draven, dass er seine Vergangenheit und sein Temperament vergessen könnte. Alles - außer Emily und ihrer Heiterkeit, die sein leeres Leben erhellte.
    Wie machte sie das? Wieso fand sie so viel Freude an schlichten Dingen wie gezuckerten Kastanien und

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