Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
Vom Netzwerk:
oder Fragen niemals aus?
    Ein paar Mal unterbrach sie sich lange genug, um ihm eine knappe Antwort zu ermöglichen. Und dann redete sie sofort weiter.
    Nach einer Weile lernte er, »Hm« zu murmeln, wenn sie innehielt, um Luft zu schöpfen. Damit gab sie sich zufrieden, und auf dem restlichen Weg zum Jahrmarkt bestritt sie die Konversation ganz allein. Zu seiner eigenen Überraschung begann ihn das fröhliche Geplapper sogar zu amüsieren.
    Am Ziel angekommen, sprang sie von ihrem Pferd, noch bevor Draven absteigen konnte.
    »Oh, seht doch!« Mit großen glänzenden Augen schaute sie sich um, wie ein Kind zu Weihnachten. »Ist das nicht wundervoll?«
    Draven musterte die dicht gedrängten Zelte, die Ladentische und die Menschenmenge, die sich dazwischen tummelte. Für solche Veranstaltungen hatte er sich noch nie begeistert. Doch Lady Emily teilte seinen nüchternen Standpunkt nicht. Für seinen Geschmack waren die farbenfrohen Zelte und Wimpel, die verschiedene Waren anpriesen, viel zu knallig.
    »Bleibt auf jeden Fall in meiner Nähe und lauft nicht weg!«, ermahnte er Emily, während er die Pferde an einen Pfosten band und einen Aufseher bezahlte, der sie bewachen sollte.
    »Natürlich nicht«, versprach sie.
    »Dann geht voran, Lady, wohin immer Ihr wollt. Der restliche Tag gehört Euch.«
    Freudestrahlend raffte sie ihren Rock. Mit der Neugier eines enthusiastischen Kindes stürzte sie sich ins Gewühl, und Draven blieb ihr dicht auf den Fersen.
    Das Sonnenlicht glänzte in ihrem goldblonden Haar und unterstrich den rosigen Schimmer ihrer Wangen, während sie von einem Marktstand zum anderen eilte und sich alles ganz genau anschaute. »Süße Maronen für die Lady?«, fragte ein Händler, als sie sich seinem Ladentisch näherte.
    Draven bemerkte ein leichtes Zögern, bevor sie den Kopf schüttelte. »Nein, danke.«
    Während sie zum nächsten Tisch ging, nickte Draven dem Maronenverkäufer zu und gab ihm einen halben Penny. Er nahm die gerösteten, gezuckerten Kastanien entgegen, die in einem Beutel aus dünnem Schafsleder steckten. Dann folgte er ihr zum nächsten Stand, wo sie sich verschiedene Toilettenartikel ansah.
    »Hier«, sagte er und reichte ihr sein Geschenk.
    Verwundert schaute sie von seiner Hand in sein Gesicht. »Wieso wusstet Ihr, dass ich welche haben wollte?«
    »Einfach geraten.«
    Lächelnd legte sie eine süße Kastanie auf ihre Zunge. »Mhm«, hauchte sie, schloss die Augen und genoss den Bissen. »Wunderbar!«
    Längst nicht so wunderbar wie die Lady, die vor ihm stand ... Was immer von seiner Seele übrig geblieben war, er würde es verkaufen, wenn sie seine Küsse ebenso willkommen hieße.
    »Das müsst Ihr probieren, Sir«, entschied sie, nahm eine Marone aus dem Beutel und hielt sie ihm an den Mund.
    Er zwang sich, die Lippen zu öffnen. Als sie den Leckerbissen in seinen Mund schob, hatte er das Gefühl, ihre Fingerspitzen stünden in Flammen. »Exquisit«, bemerkte er, wobei er allerdings ihre zarte Haut meinte, nicht die Kastanie.
    Jetzt fiel ihr etwas ins Auge, und sie wandte sich ab. Draven atmete tief durch und stampfte mehrmals mit seinem kranken Bein auf den Boden, um seinen begehrlichen Körper unter Kontrolle zu bringen. Doch der Schmerz konnte die unwillkommenen Gelüste nicht verscheuchen.
    »Oh, seht doch, ein Gaukler!«, rief sie und packte seine Hand.
    Schicksalsergeben ließ er sich durch das Gedränge führen.
    Die Berührung bedeutete ihr nichts. Das wusste er. Sie war einfach nur froh und glücklich. Doch ihn erregten die Finger, die die seinen umschlossen hielten, bis ins tiefste Innerste.
    Könnte er ihr doch jene Freuden zeigen, die alle Sensationen des Jahrmarkts übertreffen würden ... Weil er so sehr nach ihr verlangte, würde es ihm leicht fallen, ihr und sich selbst eine ganze Woche lang höchstes Entzücken zu bereiten - wenn er es nur wagte.
    Doch dazu durfte er sich nicht hinreißen lassen. Früher oder später würde der Fluch von Ravenswood die Oberhand gewinnen und alle Sinneslust mit dem dumpfen Klang einer Totenglocke beenden.
    Bedrückt rieb er sich die Augen und beobachtete dann den Gaukler, der abwechselnd Eier, Melonen und Messer in die Luft warf und sie geschickt wieder auffing.
    Nach der Darbietung hüpfte Emily begeistert auf und ab. Die süßen Maronen an sich gepresst, applaudierte sie fasziniert. Voller Neid sah Draven auf den kleinen Beutel zischen ihren Brüsten. Wie gern würde er mit ihm den Platz tauschen ...
    Lächelnd wandte sie sich

Weitere Kostenlose Bücher