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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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hatte sie ein blassblaues Ensemble gewählt, dazu ihren Aquamarinschmuck. Auf Mantel oder Pelerine hatte sie verzichtet, nicht aber auf einen blauen Hut mit leuchtend blauen Federn.
    Elysse lächelte und winkte zwei Ladies zu, die gerade an ihnen vorbeifuhren.
    Beide Frauen waren auf der Dinnerparty gewesen, die auch Elysse am Vorabend besucht hatte. Es waren langjährige Bekannte und schon oft in ihrem Haus zu Gast gewesen. Die beiden hatten eine Bemerkung darüber gemacht, dass sie ohne Begleitung unterwegs war – und sich nach ihrem Ehemann erkundigt.
    »Ist Thomas Blair uns heute aus dem Weg gegangen?«, hatte Mrs Richard Henderson mit unschuldiger Miene gefragt.
    »Nicht dass ich wüsste«, hatte Elysse steif erklärt. Die Arglosigkeit, mit der die Frage gestellt wurde, war zweifellos nicht echt.
    »Wirklich? Aber er ist doch sonst immer an Ihrer Seite – oder er war es jedenfalls, bis ihr gut aussehender Ehemann zurückgekommen ist. Wir vermissen seine Anwesenheit bei unseren Festen, meine Liebe, Sie müssen darauf bestehen, dass er wieder mitkommt. Er macht die Gästeliste erst perfekt, wissen Sie.«
    Elysse hatte ihnen versichert, dass sie Mr Blair, wenn sie ihn das nächste Mal sah, ausrichten würde, wie sehr er vermisst wurde.
    Dann mischte Susan Craycroft sich ein. »Ich habe gehört, dass er Mrs Weir überallhin begleitet.«
    Elysse lächelte weiterhin hartnäckig. »Ich habe Debora selbst sehr nett und charmant gefunden. Ich bin sicher, dass Mr Blair ihre Gesellschaft genießt – so wie jeder andere es auch tun würde.«
    Die beiden Klatschbasen sahen einander an. »Sie sind so großmütig und nachsichtig«, sagte Susan. »Ich wäre da eher eifersüchtig. Blair ist ein so guter Fang!«
    Elysse wollte weitergehen, aber Beth Henderson hinderte sie mit ihrer nächsten Frage daran. »Was könnte Kapitän de Warenne nur drei Wochen lang in Irland zu tun haben?«
    Als ob Elysse das wüsste! »Ich glaube, nach so vielen Jahren auf See genießt er die Gesellschaft seiner Eltern und seiner jüngeren Schwester.« Die schadenfrohe Miene von Beth entging Elysse nicht.
    Danach ging Beth Henderson zusammen mit Susan Craycroft davon, aber Elysse hörte die beiden weiterhin miteinander flüstern.
    »Lady Jane Goodman ist in Irland, hast du das gehört? Und sie hat keinen einzigen Verwandten dort!«
    »Sie muss das Landleben sehr genießen!«, kicherte Susan. »Ich meine, lieben wir nicht alle den Regen?«
    Ariella streckte den Arm aus und ergriff Elysses Hand und holte sie so in die Gegenwart zurück. »Du bist so niedergeschlagen.«
    Elysse zwang sich zu einem Lächeln und war froh über diese Unterbrechung ihrer trüben Gedanken. Sie fühlte sich wieder sehr verlassen und schrecklich allein. Der Schmerz, den sie jeden Tag empfand, war gleichermaßen alt und neu.
    »Ich bin nicht niedergeschlagen, Ariella. Ich bin müde. Ich habe wieder nicht schlafen können.« Zwei weitere Damen in cremeweißen Kleidern mit passenden Sonnenschirmen flanierten an ihnen vorbei. Elysse winkte.
    »Ich kann mir vorstellen, warum du nachts nicht schlafen kannst«, erklärte Ariella finster.
    Elysse wollte ihre Gefühle nicht eingestehen, nicht einmal sich selbst gegenüber. Um das zu vermeiden, hatte sie drei Wochen lang wie besessen das Haus neu dekoriert – und war ständig ausgegangen, wenn sie von den Arbeiten im Haus nicht zu müde dazu gewesen war. Meistens ging sie mit irgendeinem Bekannten. Die meisten dieser Gentlemen waren schon älter – oder sehr jung und noch grün hinter den Ohren. Sie hatte außerdem eine vollständig neue Garderobe bestellt, und tagelang hatten Anproben sie auf Trab gehalten. Sie plante eine Reise auf den Kontinent – eine teure Reise mit Aufenthalten in den besten Hotels in den schönsten Städten. Und sie hatte nebenbei noch drei weitere Dinnerparties veranstaltet. Jede einzelne davon war ein großer Erfolg gewesen.
    Blair war zu keiner davon eingeladen gewesen.
    Er hatte ihr viermal in drei Wochen Blumen geschickt, seit Alexi nach Irland aufgebrochen war. Aufmerksame, besorgte Briefe hatten diese Blumenlieferungen begleitet. Er sorge sich um ihr Wohlergehen und wolle sie gern so bald wie möglich treffen. Er wolle nicht aufgeben, vor allem nicht jetzt, da er ihre Lage doch verstehe. Vielleicht führte er Debora Weir in der Stadt aus, aber Elysse war sicher, dass er ihr Beschützer blieb.
    Sie vermisste ihre Freundschaft und seine ruhige Kraft, aber sie wagte es nicht, ihn zu treffen. Alexi war

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