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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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wütend gewesen über den Schluss, den er fälschlicherweise gezogen hatte. Nicht, dass es für sie von Bedeutung war, ob er ihr böse war oder nicht, aber sie kämpfte hart darum, die Fassade ihrer Ehe aufrechtzuhalten. Es war keine leichte Aufgabe, nicht jetzt, da die Klatschbasen heftig über ihr Privatleben und verwandte Themen herzogen. Und wenn sie Blair wieder in ihr Leben ließe, dann hätte sie das Gefühl, ihn zu täuschen – und das erinnerte sie an die tragische Vergangenheit, als sie so dumm gewesen war, William Montgomery an sich zu ziehen in der Hoffnung, Alexi auf diese Weise eifersüchtig zu machen.
    Sie litt wirklich wieder unter Schlaflosigkeit. Nachts starrte sie an die Decke und dachte an Alexi und an Thomas, hasste ihren Ehemann beinahe, weil er wieder in ihr Leben getreten war, und sehnte sich nach der Liebe, die sie offensichtlich niemals bekommen würde. Alexi verachtete sie, aber er war ihr Ehemann. Blair liebte sie, aber sie wagte es nicht, mit ihm den nächsten Schritt zu machen. Es war alles so schrecklich unfair.
    Wenn sie dann endlich schlief, träumte sie viel zu oft. In ihren Träumen verführte Alexi sie in Oxford Mansion und liebte sie bis zur Besinnungslosigkeit. Dann erwachte sie schweißgebadet und schwer atmend und sah vor sich, wie er sie liebevoll anlächelte ...
    Sie träumte auch von ihrer gemeinsamen Kindheit. Er und seine Cousins stürmten dann durch Harmon House, den Ort, wo sie sich bei Familientreffen so häufig gesehen hatten. Die Jungen gerieten ständig in Schwierigkeiten, und sie wartete immer auf seine Rückkehr. Er würde mit seinen Erlebnissen prahlen, und sie würde so tun, als interessierte sie das nicht, aber dabei atemlos auf jedes seiner Worte lauschen. Ihre Verbindung war unentrinnbar und unauflöslich ...
    Beinahe wünschte sie, diese Tage vergessen zu können, aber es gelang ihr nicht.
    Sie hatte sogar von William Montgomery geträumt. Sie hatte mit ihm geflirtet und genau gewusst, was sie da tat, und sie war genau in dem Moment aufgewacht, als Alexi gekommen war und wütend auf ihn losstürmte ...
    Alexis Rückkehr hatte ihr Leben erschüttert. Er bedrohte die glückliche Fassade, die sie so mühsam aufrechthielt, und sie wusste ganz einfach nicht, was sie unternehmen sollte.
    Hätte ihr jemand gesagt, dass ihr Ehemann nach sechs Jahren wieder in ihr Leben treten und ihr wieder Schmerz zufügen würde – sie hätte es nicht geglaubt. Aber genau das hatte er getan. Die verlassene Braut war jetzt die verlassene Ehefrau.
    Sie konnte nur Gott dafür danken, dass sie seiner Verführung nicht erlegen war.
    Während des Tages beschäftigte sie sich so gut wie möglich. Aber wenn sie die Kutsche eines unerwarteten Besuchers in der Auffahrt hörte, drohte ihr jedes Mal das Herz stillzustehen – und sie fragte sich, ob Alexi vielleicht nach Hause gekommen war.
    Ein Teil von ihr wartete auf diesen Tag. Einem Teil von ihr war das egal. Ein Teil von ihr wollte einfach so weiterleben wie bisher.
    »Ich bin in der Stimmung, ein paar Einkäufe zu machen. Wollen wir in die Bond Street gehen? Asprey hat mir eine Nachricht geschickt und mich eingeladen, mir die neue Frühlingskollektion anzusehen«, sagte Elysse und tat so, als freute sie dieser Gedanke.
    »Wenn du jedes einzelne Stück kaufst, dann würde das Alexi nur recht geschehen!«, rief Ariella. »Ich habe ihm einen Brief geschrieben. Ich habe ihm sehr direkt erklärt, dass sein Benehmen unentschuldbar ist und er sofort in die Stadt – und zu dir – zurückkehren muss.«
    Nur Ariella wagte es, in so einer Art und Weise mit Alexi zu sprechen. »Er muss nicht unbedingt zu mir zurückkehren. Ich vermisse ihn nicht im Geringsten.«
    Ihre Worte fühlten sich an wie eine Lüge. Sie hatte sich seine Rückkehr vorgestellt. Manchmal dachte sie daran, die Schlösser im Haus auszutauschen, seine Sachen zu packen und sie draußen auf die Straße zu stellen.
    Und manchmal stellte sie sich vor, wie er das Haus betrat und die Treppen hinaufging, direkt zu ihr, in ihre Gemächer. Er würde sie hochheben und aufs Bett legen und sie anlächeln, wie er es früher getan hatte, vor vielen Jahren, und dann würde er sie leidenschaftlich küssen ...
    »Ich glaube, du vermisst ihn. Ich glaube, dass das, was euch als Kinder verbunden hat, noch immer da ist«, erklärte Ariella mit fester Stimme. »Emilian ist derselben Meinung.«
    Sie ist verrückt, dachte Elysse. Das Einzige, was zwischen ihnen bestand, war Bedauern – und eine

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