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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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fühlen, dass sie dabei errötete.
    Er umfasste ihre beiden Hände. »Meine Güte, ist es das? Ich begann zu glauben, dass Ihnen etwas an mir liegt. Aber Ihre Gefühle für de Warenne sind weitaus komplexer, als ich zuerst annahm.«
    »Nein! Ich mag Sie sehr gern, und ich versuche nicht, Alexi eifersüchtig zu machen. Aber mein Mann und ich, wir kämpfen einen schrecklichen Kampf, und ich möchte nicht, dass Sie dabei in die Schusslinie geraten.«
    Er sah sie prüfend an. Dann endlich fragte er: »Lieben Sie ihn noch?«
    »Natürlich tue ich das nicht!«, rief sie entgeistert aus. Als sie sprach, konnte sie an nichts anderes denken als daran, wie Alexi sie angelächelt hatte, vor Jahren, ehe William Montgomery starb, ehe er sich entschieden hatte, sie zu beschützen, indem er sie heiratete.
    Blair legte einen Arm um sie. »Ich werde immer für Sie da sein. Ich bin sehr besorgt Ihretwegen, Elysse. Ich habe den Klatsch gehört. Er macht mich wütend.«
    »Achten Sie nicht darauf. Ich tue es auch nicht.«
    »Wirklich nicht?« Er umfasste ihr Gesicht.
    Sie erstarrte. Ganz plötzlich hatte sie Angst, er würde sie küssen. Das hatte er schon ein Dutzend Mal getan, und sie hatte es immer genossen. Aber das war gewesen, bevor Alexi nach Hause gekommen war.
    Doch jäh nahm er die Hände wieder fort. »Ich werde Sie erst wieder bitten, mit mir auszugehen, wenn de Warenne ablegt.« Und ein wenig säuerlich fügte er hinzu: »Und vielleicht sollte ich davon Abstand nehmen, noch mehr Blumen zu schicken.«
    Sie lächelte, erleichtert, weil er sie nicht geküsst hatte. »Ich liebe die Blumen.«
    Als sie zurückgingen, sagte er: »Nebenbei bemerkt, war das Kapitän Janssen, den ich gesehen habe, auf einem Wallach, der gerade Ihre Kutsche verließ?«
    »Ja, er war es.«
    Blair blieb stehen. »Warum um alles in der Welt hat er sich Ihnen genähert? Kennt er Lady St. Xavier?«
    »Wir haben uns kurz in den Büros von Windsong kennengelernt.«
    Er sah sie erstaunt an. »Ich traue ihm nicht, Elysse. Er ist ein Schurke. Halten Sie sich besser fern von ihm.«
    Sie war vollkommen verblüfft. »Na gut. Aber das sind harte Worte, Thomas. Was hat er getan?«
    Blair zögerte. »Ich habe mich geweigert, seine Reise zu finanzieren, und das nicht, weil der Preis für den Zucker niedrige Gewinnspannen erwarten lässt. Er handelt mit Afrikanern, Elysse.« Sie war schockiert. »Er hat mir eine Schiffsführung angeboten.«
    »Ich hoffe, Sie haben ihn abgewiesen.«
    »Ich werde es jetzt tun«, sagte sie. »Wie kommt es, dass unsere Marine ihm die Einfahrt in den Hafen erlaubt?«
    »Er ist mit Zucker nach London gekommen, meine Liebe, und jetzt ist sein Frachtraum leer.«
    Elysse wurde übel. »Danke, dass Sie mir die Wahrheit gesagt haben, Thomas. Was für ein abscheulicher Mann!«
    »Der ganze Handel ist abscheulich, ebenso wie die Institution der Sklaverei an sich. Irgendwann wird die gesamte Welt hoffentlich Großbritanniens Vorbild folgen und die Sklaverei abschaffen. Jedenfalls hoffe ich das.«
    Sie hatten ihre Kutsche erreicht, wo Ariella wartete und sie nicht aus den Augen ließ. Blairs Züge wurden weicher. »Ich hoffe, ich habe Sie nicht zu sehr erschreckt.«
    »Ich bin kein zartes Pflänzchen.« Aber sie hatte noch nie zuvor einen Sklavenhändler kennengelernt, und sie war voller Abscheu.
    »Nein«, sagte er. »Sie sind die stärkste Frau, die ich kenne. De Warenne ist ein verdammter Narr.«
    Elysse stieg in ihre Kutsche. Sie war außerordentlich froh, auch wenn es ihr lieber gewesen wäre, er hätte Alexi nicht erwähnt. Er küsste ihre behandschuhte Hand und wandte sich ab. Sie sah ihm nach, und währenddessen dachte sie an Alexi.
    Sie fühlte sich in eine Ecke gedrängt, sogar wie in einer Falle. Sie war Alexis Frau, und sie wollte eine Ehe, mit der sie leben konnte. Doch Blair wollte sie als Geliebte. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte, außer darauf zu warten, was ihr Ehemann unternahm.
    Immerhin würde er im Juni nach China aufbrechen.
    Das bedeutete, er würde nach London zu seinem Schiff kommen müssen, und zwar eher früher als später. Und dann würde er sie wieder verlassen.
    Unglücklicherweise war es fast so, als wartete sie auf seine Rückkehr.
    Alexi hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte auf die großartige Fassade seines Hauses, als die Kutsche darauf zufuhr. Er hatte den größten Teil der vergangenen drei Wochen auf Windsongs Schiffswerft in Limerick verbracht, wo zwei Klipper gebaut wurden. Er hatte

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