In den Armen des Meeres
verschleierten ihren Blick.
»Nicht vor mir, niemals vor mir.« Er verzog das Gesicht, als wollte er lächeln, konnte es aber nicht. »Ich werde dich immer beschützen«, sagte er. »Erinnerst du dich an das Versprechen, das ich dir gegeben habe? Elysse – nicht weinen.«
Aber sie weinte vor Erleichterung. Der Junge, der einst ihr bester Freund gewesen war – und den sie heimlich geliebt hatte –, er war wieder zu ihr zurückgekehrt. Lächelnd beugte er sich vor, wobei er ihr immer noch in die Augen sah. Als sie seinem Blick nicht länger standhalten konnte, senkte sie die Lider und ließ sich von ihm küssen.
Er berührte sie ganz zart, zögerte auf einmal. Sie streckte die Hände nach seinen Schultern aus, ebenfalls zögernd, aber sich wohl der Richtung bewusst, in die sie gehen würden. Ihn jetzt zurückzuweisen, dieser Gedanke kam ihr keine Sekunde in den Sinn. Ihr ganzes Leben lang hatte sie auf diesen Moment gewartet. Während ihr heiß wurde, spürte sie, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Sie hatte darauf gewartet, dass er nach Hause kam. Sie liebte ihn noch immer. Sie würde nie aufhören, ihn zu lieben. Alexi de Warenne war ihr Schicksal.
Sie küssten einander und hielten dann inne. Elysse umklammerte seine Schultern fester, ihr Körper war angespannt vor Verlangen, vor Sehnsucht. Sie waren der Erlösung ganz nahe und mussten nur noch den letzten Schritt tun. Auch er wusste es, denn er setzte sich auf und blickte auf sie hinab. Elysse sah seine ernste Miene und nickte langsam.
Rasch zerrte er sich das Hemd vom Leib, sie hörte den Stoff reißen, und sie berührte seine nackten Schultern. Er beugte sich über sie. Die Lippen an ihren, flüsterte er: »Elysse.«
Verlangen durchströmte sie. Und damit die Liebe. Sie schlang ihm die Arme um den Rücken und drängte sich ihm entgegen. »Alexi!«
Er legte sich auf sie, und sie erschrak, als sie seine Erregung spürte. Er schob eine Hand in ihr Haar, hielt sie fest und küsste sie. Sofort berührten sich ihre Zungen.
Elysse war nicht sicher, was als Nächstes geschah. Er küsste sie heftiger und zerrte ihr das Kleid herunter. Dann zog er sich ganz aus und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen – ihren Mund, ihren Hals und ihre Brust. Als er ihre Hüften mit beiden Händen festhielt und sein Gesicht zwischen ihre Schenkel presste, sie mit der Zunge berührte, weinte sie laut und unbeherrscht.
Als er sich schließlich auf sie legte, kam ihr der Gedanke, dass sie ihm vielleicht sagen sollte, dass sie noch Jungfrau war, aber er berührte und streichelte sie in einer Weise, dass sie kaum denken, geschweige denn sprechen konnte – und gleich darauf war er in ihr, und ihr stockte der Atem.
Sie hatte nicht gewusst, dass es sich so perfekt anfühlen würde, mit ihm zusammen zu sein, so verblüffend, so innig und so richtig.
Sie sahen einander in die Augen. Alexi sah so überrascht aus, wie sie sich fühlte.
Elysse konnte an nichts anderes denken als daran, wie sehr sie ihn liebte und wie richtig es war, dass sie endlich eins geworden waren.
Ganz langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, zufrieden und beinahe triumphierend. »Elysse.«
»Ich liebe dich«, flüsterte sie, hielt seine Schultern fest und schlang ihre Beine um seine Hüften.
Er begann, sich in ihr zu bewegen, langsam und sicher, und er lächelte immer noch. »Ich weiß«, sagte er.
Sie konnte nichts erwidern, zu groß war die Lust, die sie empfand. Und dann dachte sie nichts mehr.
Er erwachte mit trockener Kehle. Sein Kopf schmerzte, und an seiner Übelkeit erkannte er, dass er zu viel getrunken hatte. Seufzend öffnete er die Augen und blinzelte in das helle Licht des Vormittags, das ins Schlafzimmer fiel.
Allerdings war es nicht sein Schlafzimmer.
Entsetzt bemerkte er die blassblauen Wände mit den Goldverzierungen. Er schrak hoch und sah Elysse, die schlafend neben ihm im Bett lag.
Zuerst konnte er es nicht glauben.
Sie lag auf der Seite, das Gesicht ihm zugewandt. Ihr langes Haar war vollkommen zerzaust über ihre bloßen Schultern gebreitet, ihre Miene wirkte weich und friedlich. Unter der Decke schien sie nackt zu sein, und ihr Körper war nur halb bedeckt. Sie war so schön wie ein Engel.
Bilder stiegen in seinem Gedächtnis auf, verschwommen und vage. Er sah sie vor sich, wie sie sich vor Lust unter ihm wand wie sie die Treppe hinauflief und in ihrer Eile stolperte.
Entsetzt setzte er sich auf. Was war geschehen? Was hatte er getan?
Er schluckte, als er sich
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