Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
vorgemacht, als er angenommen hatte, es würde ihn nicht interessieren, was sie tat und mit wem?
    Er dachte an William Montgomery. Wollte sie ihn wie damals herausfordern? Nein, Alexi ging davon aus, durch Montgomerys tragischen Tod hatte sie ihre Lektion gelernt. Sie benutzte Blair nicht – sie liebte ihn. Er war ihr Freund und ihr Geliebter. Verdammt, er war ihr Beschützer. Das hatte sie selbst gesagt. Er wollte Blair finden und sich mit ihm schlagen, doch das würde er nicht tun. Auch er hatte seine Lektion vor langer Zeit gelernt.
    Stattdessen würde er diese inakzeptable Affäre akzeptieren müssen.
    Er betrachtete eine Schachtel, neben der noch mehr Rosen, allerdings offensichtlich keine frischen, in einer Vase standen. Eine Nachricht konnte er dort nirgends entdecken. Alexi ging hin und sah die Bücher durch, die dort aufgestapelt lagen. Zwischen den Seiten entdeckte er keine Nachricht.
    Er warf einen Blick zum Nachttisch neben dem Bett, aber dort standen nur eine Lampe, ein Wasserkrug und ein Glas. Dann trat er zu dem kleinen Schreibtisch. Der Deckel war leer, abgesehen von einer Feder und einem Stapel Schreibpapier. Er öffnete die oberste Schublade – und fand einen Stapel Briefe, zusammengebunden mit einem rosa Band.
    Ihm stockte der Atem, als er auf dem obersten Umschlag Blairs Handschrift erkannte. Dann setzte er sich und nahm die Briefe aus der Schublade. Es waren vier – und er las sie alle, langsam und sorgfältig.
    Als er fertig war, war er zu einer Erkenntnis gelangt. Thomas Blair liebte seine Frau aus tiefstem Herzen.
    Er wünschte, er würde wissen, was sie als Antwort geschrieben hatte. Aber war das überhaupt wichtig? Er wusste bereits, dass sie seine Liebe erwiderte.
    Die Eifersucht loderte heiß in ihm.
    Elysse ist meine Frau. Sie gehört zu mir.
    Mit einem tiefen Grollen packte er den Schreibtisch und warf ihn um.

Kapitel 14
    Um halb eins am Morgen kehrte Elysse allein nach Hause zurück. Avery Forbes, ihr Begleiter, war zu alt für die zwei Stunden Umweg, die es bedeutet hätte, sie nach Oxford Mansion zu bringen und dann wieder nach Mayfair zurückzufahren. Sie hatten sich angewöhnt, ihn direkt vor seiner Londoner Wohnung abzusetzen, unmittelbar nach dem Ende jeder Veranstaltung, die sie gemeinsam besuchten. Forbes, seit beinahe zwei Jahrzehnten verwitwet, genoss es, sie ein oder zwei Abende in der Woche an seinem Arm zu haben, und er war ein reizender Herr – aufmerksam, geistreich und respektvoll. Mehr konnte sie nicht verlangen.
    Als sie aus der Kutsche stieg, in einen roten Samtumhang gehüllt, dachte sie an Blair. Der Bankier war zusammen mit Debora Weir bei Bentleys gewesen. Sie hatten einen Moment hinausgehen und unter dem Sternenhimmel ein wenig plaudern können. Es war vollkommen unschuldig und sehr angenehm gewesen.
    Sie seufzte. Von den neuen hochhackigen Schuhen taten ihr die Füße weh. Wenn sie nicht aufpasste, dann würde sie daran denken, wie schön es gewesen wäre, Blair an diesem Abend als ihren Begleiter gehabt zu haben. Und wenn sie ganz besonders unvorsichtig war, dann würde sie an Alexi denken. Das wollte sie lieber nicht tun. Am Nachmittag hatte Ariella ihr eine Standpauke gehalten, weil sie es zuließ, dass Blair sie noch immer mit seinen Aufmerksamkeiten bedachte. Ariella schien zu glauben, dass das Alexi etwas ausmachte. Elysse wusste es besser.
    Als sie die Vordertür erreichte, öffnete ihr Reginald. Seine Miene drückte Besorgnis aus. Verwirrt trat Elysse ein. Ehe sie ihn fragen konnte, was nicht stimmte, bemerkte sie einen großen dunklen Schatten am Ende der Halle.
    Alexi ist zu Hause.
    Reginald nahm ihr den Umhang ab, als Lorraine eilig das Foyer betrat. Elysse starrte Alexi an, und er starrte zurück. Auf seinem Gesicht lag ein gefährliches Lächeln.
    Seine Gegenwart schien die ganze Halle auszufüllen. Sein Haar war ungekämmt, und einzelne Strähnen fielen ihm in die Stirn. Er hatte Jacke und Weste abgelegt, und sein Hemd stand am Hals offen; die Ärmel hatte er aufgerollt. Seine starken sonnengebräunten Arme hingen locker herunter, doch er sah aus, als wäre er jederzeit zum Sprung bereit.
    Ihre Spannung stieg ins Unermessliche.
    »Kann ich Ihnen irgendetwas holen, Mrs de Warenne?«, fragte Reginald.
    Sie konnte ihren Blick nicht von Alexi abwenden. »Mir geht es gut«, hörte sie sich sagen. Dann warf sie einen kurzen Blick zu Lorraine und fügte hinzu: »Ich werde deine Hilfe bei dem Kleid brauchen, Lorraine, ehe ich schlafen gehe.«
    Bevor

Weitere Kostenlose Bücher