In den Armen des Meeres
Lorraine etwas erwidern konnte, murmelte Alexi: »Sie wird keine Hilfe brauchen.«
Elysse erstarrte. Die Spannung zwischen ihnen war so deutlich, dass die Luft zu vibrieren schien und sie kaum atmen konnte. Die Zofe murmelte etwas und ergriff die Flucht. Ihre Wangen waren hochrot.
Er meinte wohl sicher nicht ernst, was er da andeutete? Sie hatte doch ihre Meinung deutlich gemacht, bevor er abgereist war, oder nicht?«
»Uns geht es gut, Reginald. Gute Nacht«, sagte Alexi tonlos.
Ganz plötzlich schien es in der Halle viel zu warm zu werden. »Guten Abend, Alexi«, sagte sie. »Ich habe dich nicht erwartet.«
»Warum nicht? Alle anderen schienen es zu tun.« Er ließ den Blick über ihr Mieder gleiten und sah ihr dann in die Augen. »Du trägst Rot.«
Sie schwieg. Nichts hat sich geändert, dachte sie. Diese fatale Anziehungskraft war noch immer da.
Langsam breitete sich ein Lächeln über sein Gesicht. »Möchtest du noch einen Schlaftrunk, Darling?«
Sie fühlte sich wie hypnotisiert. Es war keine gute Idee, etwas mit ihm zusammen zu trinken, oder? Ohne sich zu bewegen, flüsterte sie: »Wie war es in Irland?«
»Kalt. Nass. Langweilig.«
Ihre Gedanken überschlugen sich. Also war er fertig mit Goodman. Sie war erleichtert, aber eigentlich sollte es ihr egal sein.
»Wie war es bei Bentleys?«
»Gut.« Er winkte ihr mit einem Finger. Sie holte tief Luft. »Ich denke nicht, dass wir etwas zusammen trinken sollten, Alexi. Nichts hat sich geändert, und es ist schon spät.«
»Aber du bist so schön in Scharlachrot.«
Sein leiser, verführerischer Tonfall klang seltsam. Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt, seit sie das Haus betreten hatte. Schlimmer noch, er hatte den Blick eines Raubtiers. Sie schluckte, war unsicher und beschloss, solange es ging, höflich zu sein. »Danke. Aber es ist spät. Du versuchst doch wohl nicht, mich zu verführen, oder?«
Er lächelte wieder dieses Lächeln, das sich langsam auf seinem Gesicht ausbreitete. »Wenn ich versuche, dich zu verführen, dann wirst du das merken.«
»Kehren wir zu dem Arrangement zurück, über das wir früher schon verhandelt haben?«, fragte sie unsicher. Sein Verhalten war so beherrscht. Sie verstand es nicht.
»Du meinst, das Arrangement, über das wir bisher vergebens verhandelt haben? Das, in dem ich den liebenden Ehemann spiele – und du die hingebungsvolle Ehefrau?«
Sie hörte den kühlen Unterton in seiner Stimme. Hier stimmte irgendetwas nicht. »Hast du getrunken?«
»Ehrlich gesagt, ich habe damit um drei Uhr nachmittags begonnen.«
Sie wurde unruhig. »Hier – ganz allein?«
Er kam auf sie zu, und sein Gang war beunruhigend lässig. »Hier – ganz allein, Elysse? Ich bin nicht daran interessiert, den bewundernden und beschränkten Ehemann zu spielen.« Direkt vor ihr blieb er stehen, und sie stand ganz still da, konnte den Blick nicht von ihm abwenden. »Früher wäre ich damit vielleicht einverstanden gewesen, aber nicht jetzt.«
Sie hatte das Gefühl, dass sie in ihr Zimmer flüchten und die Tür hinter sich absperren sollte. »Was hat sich verändert, Alexi?«
Wieder ließ er den Blick auf ihrem Mieder ruhen. »Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, du kannst machen, was du willst. Es ist mir egal. Aber ich will verdammt sein, wenn ich so tue, als würde ich dich anbeten, wenn du die Nachmittage damit verbringst, Blair anzubeten.«
Ihr stockte der Atem. »Wovon redest du?«
»Leugne es«, sagte er schroff und beugte sich vor. »Leugne, dass du diesen Nachmittag in Blairs Armen verbracht hast – in seinem Bett – und ihn mit deiner Leidenschaft überschüttet hast.«
»Was stimmt nicht mit dir?«, rief sie entsetzt aus. »Ich habe Blair im Park getroffen. Wir haben nicht mehr als zehn Minuten zusammen verbracht – in aller Öffentlichkeit.«
»Ich habe die verdammten Blumen gesehen!«, schrie er sie an. »Ich habe deine verdammten Liebesbriefe gelesen!«
»Dazu hattest du kein Recht!«
»Ich habe alles Recht der Welt!«, brüllte er. »Du gehörst zu mir. Aber du warst in seinem Bett! Er hat diesen perfekten Körper besessen, und was hatte ich? Oh ja – einen Aufenthalt auf dem kalten und nassen Land!«
Sie wich zurück. Er packte ihre Hand und zog sie zu sich heran. »Hör auf! Du tust mir weh!«
»Das ist mir egal!« Er schüttelte sie. »Ein Dutzend Gentlemen haben dich besessen! Ich bin dein Ehemann, und ich bin derjenige, der nicht zu dir ins Bett darf!«
»Lass mich los!«, rief sie voller
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