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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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plötzlich hinter ihr. Sie fuhr herum und schien einen Moment lang in seinen Armen zu liegen. Ihre Brüste berührten seine Brust. Er schien erschrocken, und als sie ihn herausfordernd ansah, trat er einen Schritt zurück, weg von ihr.
    Irgendwie spürte sie, dass sie ihm Unbehagen verursachte. Zufrieden lächelte sie. Niemals würde sie ihn wissen lassen, wie verletzt sie war. Sie war die herrschende Ballkönigin – die Debütantin, nach der jeder Junggeselle sich verzehrte – eine Frau mit mehr Verehrern, als sie sie zählen konnte, die sich um nichts anderes sorgen musste. Das musste er doch sehen können! »Ich muss dir widersprechen, Alexi«, sagte sie in süßlichem Tonfall. »Du kannst vielleicht Ariella und Dianna sagen, wie viel sie trinken dürfen, aber nicht mir.« Sie lächelte.
    Er kniff die Augen zusammen. »Weinst du etwa?«
    Hatte sie Tränen in den Augen? »Natürlich nicht!«, erklärte sie heiter. Ohne auf den Schmerz in ihrer Brust zu achten, lächelte sie so verführerisch, wie sie es nur fertigbrachte. »Hast du plötzlich bemerkt, dass ich eine erwachsene Frau bin? Möchtest du mit mir tanzen?« Und ohne nachzudenken, nur aus einem Instinkt heraus, berührte sie seine Wange und kratzte leicht mit den Nägeln darüber.
    Er zuckte zurück. »Ich will nicht tanzen!« Er hielt ihre Hand fest. »Du bist betrunken. Du solltest nach Hause fahren.«
    »Ich hatte nur ein oder zwei Gläser, und ich amüsiere mich prächtig. Du etwa nicht? Hast du überhaupt auch nur einmal getanzt?« Auf wunderbare Weise hatte der Schmerz nachgelassen. Alexi war ihr böse – und das gefiel ihr.
    »Nein, Elysse. Ich habe nicht getanzt, und ich habe auch nicht vor, das zu tun. Hör mit diesem lächerlichen Theater auf. Du gehst jetzt nach Hause.« Seine Entscheidung war endgültig.
    »Ich bin nicht betrunken, und ich werde nicht nach Hause gehen.« Dann breitete sich langsam ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. »Oder bietest du an, mich nach Hause zu begleiten? Sehnst du dich etwa so verzweifelt nach meiner Gesellschaft, so wie alle anderen Männer es tun?« Sie hob die andere Hand und strich über seine Wange. »Ach, warte. Ich habe vergessen – du bist ja an Louise gekettet.«
    Seine Augen funkelten jetzt, seine Wangen waren gerötet. »Sie heißt Louisa, und ich bin an niemanden gekettet. Kokettierst du etwa mit mir? Würdest du das wirklich wagen?«
    »Das mache ich doch mit jedem, erinnerst du dich?«, flüsterte sie und trat näher zu ihm. Ihre Brust streifte seine Rockaufschläge, und sie hörte, wie er tief Atem holte. Sie spürte ein Triumphgefühl. Sie war ihm nicht egal! Wie schnell ihr eigenes Herz schlug, darauf achtete sie nicht. »Ich sammele die Verehrer – ach nein, warte, ich bin eine Dirne. Das hast du doch gesagt, erinnerst du dich? Ich vermute, damit bin ich deiner Geliebten nicht unähnlich.«
    »Ich sagte, du kokettierst wie eine Dirne«, entgegnete er finster, umfasste ihre Schultern und schob sie ein Stück weit von sich weg. »Jack kann dich nach Hause bringen.«
    »Den Teufel wird er tun«, sagte sie leise und schwankte wieder gegen ihn.
    Diesmal wich er nicht zurück. Elysse spürte die Spannung zwischen ihnen. Dann sagte er endlich: »Du machst dich lächerlich.«
    »Warum? Weil jeder interessante Mann hier mich begehrt? Abgesehen von dir natürlich.« Sie lachte ihn wieder an. »Du bist doch immun gegen meinen Charme, oder? Ist das der Grund, warum du so seltsam atmest?«
    Er holte tief Luft. Eine unangenehme Stille entstand. Dann sagte er mit belegter Stimme und nachdem er einen Schritt zurückgetreten war: »Was ist los mit dir?«
    »Nichts ist los mit mir. Ich genieße nur diesen Ball, denn wir wissen ja nicht, wann es wieder einen geben könnte. Aber was ist los mit dir, Alexi? Warum leuchten deine Augen so? Das ist doch bestimmt nicht die Sehnsucht nach mir, oder? Ich bin schließlich nur eine verwöhnte und selbstsüchtige Prinzessin. Oder wirst du damit zu meinem Prinzen? Bist du mein Märchenprinz, Alexi? Wenn das so ist, dann stelle ich mir vor, dass du mich in deine Arme nimmst. Ach warte, nein, das ist ja unmöglich. Du bist ein Grobian. Kein Prinz!«
    »Du bist wirklich betrunken wie ein Matrose, Elysse. Du gehst nach Hause.«
    »Nein, das tue ich nicht.« Sie sah Montgomery auf sich zukommen. Seine Miene war besorgt. Offensichtlich gefiel ihm nicht, wie Alexi sie herumkommandierte. Er war jetzt ihr Held und Beschützer! »Ich kann nicht nach Hause gehen, denn ich habe William

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