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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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ihnen ab.
    Zitternd und mit wild klopfendem Herzen brachte sie heraus: »Sie wissen Bescheid.«
    »Gar nichts wissen sie«, sagte er und zog sie in seine Arme. Elysse schrie auf und sank an seine Brust. Ihre Wange streifte seine Rockaufschläge. Er hielt sie fest, ganz fest.
    Als er sprach, spürte sie seinen Atem in ihrem Haar. »Sag mir, dass es dir gut geht, Elysse. Dass er dir nicht wehgetan hat.« Seine Stimme klang heiser.
    Sie weinte jetzt und konnte nicht sprechen. Dann hob sie die Arme, umfasste seine Schultern und hielt sich an ihm fest. Er wiegte sie in seinen Armen. Warum hatte sie William Montgomery erlaubt, sie zu küssen? Warum hatte sie überhaupt erwogen, sich von ihm den Hof machen zu lassen? Wieder sah sie die Ereignisse des vergangenen Abends vor sich – ihr flatterhaftes Verhalten. Ihr Streit mit Alexi. Der grässliche Kuss. Und dann die fatale Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern, deren Zeuge sie gerade geworden war.
    »Es tut mir so leid«, schluchzte sie. »Dass so etwas geschieht, wollte ich nicht. Oh, Alexi!« Sie sah zu ihm auf. Sein Gesicht war verschwommen. Sie fühlte sich, als würde sie jeden Moment ohnmächtig werden. Das Entsetzen erfüllte sie ganz und gar.
    Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. Auch in seinen Augen schimmerten Tränen. »Ich weiß, dass du das nicht wolltest. Verdammt, Elysse. Warum bist du nur mit ihm nach draußen gegangen?«
    Sie barg ihr Gesicht an seiner Brust. Niemals sollte Alexi erfahren, dass sie Montgomery gestattet hatte, sie zu küssen.
    »Ich würde nie zulassen, dass dir jemand wehtut.«
    Es fiel ihr so schwer zu denken. Sie wusste nur noch, dass William Montgomery sich in ein Ungeheuer verwandelt hatte und dass er jetzt tot war, und das ihretwegen. »Das war mein Fehler, nicht wahr? Weil ich ihn getäuscht habe ... weil ich mit ihm nach draußen gegangen bin ... weil ich nicht auf dich gehört habe.«
    Alexis Miene verhärtete sich. »Hör auf!« Er zog sie fest an sich. Sein starker Körper bebte genauso wie ihrer. »Er hatte kein verdammtes Recht, dich zu küssen – er wusste, dass du versucht hast, dich gegen ihn zu wehren.«
    In seinen Armen fühlte sie sich so sicher. Nie zuvor hatte sie solche Angst empfunden. Jetzt konnte sie an nichts anderes mehr denken als daran, dass sie jetzt in Sicherheit war. Endlich. Aber Montgomery war tot – weil er mit Alexi um sie gekämpft hatte. Man würde Alexi doch keinen Vorwurf deswegen machen, oder? Elysse sagte nichts, sie atmete schwer, kämpfte gegen die Tränen, presste die Wange an seine Brust. Sie schlang die Arme um ihn. »Es war schrecklich. Halt mich fest«, brachte sie mühsam heraus. Sie wünschte, sie könnten so stehen bleiben, sich in den Armen halten, für immer.
    Bilder wirbelten in ihrem Kopf herum. Nie würde sie das Geräusch vergessen, das sie gehört hatte, als sein Schädel auf die Steinstufen geschlagen war. Was wohl die beiden Frauen dachten, die sie in der Halle gesehen hatten? Lautlos weinte sie weiter.
    Alexi war in Schwierigkeiten, und sie war ruiniert ...
    Er hielt sie fester. Sie wusste nicht, wie lange sie dagestanden hatten, während jeder von ihnen mit seinen eigenen Emotionen kämpfte. Endlich bemerkte sie, dass er angestrengt atmete, es klang verdächtig nach unterdrückten Schluchzern, genau wie bei ihr. Sie hörte, wie ein Fensterladen zuschlug. In einer Zimmerecke tickte lautstark eine Uhr. Alexi zitterte nicht mehr so heftig. Ihr eigener Zustand war unverändert.
    Langsam sah sie auf.
    Er strich ihr mit der Hand erst über die Wange, dann übers Haar. Seine Augen glitzerten. »Wir müssen dich nach Hause bringen.«
    »Mir geht es gut«, flüsterte sie. »Es war ein Unfall, Alexi, nicht wahr? Alles war nur ein Unglück.«
    Er holte tief Luft. Dann sah er sie durch seine Tränen hindurch an. »Ich habe ihn gewarnt, sich ja keine Freiheiten herauszunehmen.« Zorn blitzte in seinen Augen auf, und sie wusste, dass er an das dachte, was sie erlebt hatte. »Ich wollte ihn am liebsten umbringen, Elysse.«
    »Was machen wir jetzt?« Mehr Tränen strömten ihr über die Wangen, langsam, aber stetig, eine Folge ihrer Ängste und ihrer Schuldgefühle.
    Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. »Ich werde mich um alles kümmern«, sagte er.
    Sie sahen sich in die Augen. Ganz plötzlich wurde ihr übel, so heftig, dass sie es nicht unterdrücken konnte. Sie lief durch das Zimmer und erbrach sich in einen kleinen Eimer. Wegen ihrer dummen Flirts war ein Mann

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