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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Blair bemerkt.
    Ich hätte nicht mit dem Finanzier hierherkommen sollen, dachte sie, obwohl sie ein Recht auf eine angemessene Begleitung hatte. »Du warst wieder der Erste«, sagte sie. »Du hast gewonnen. Herzlichen Glückwunsch.«
    Er sah an ihr vorbei. »Die Coquette ist unbesiegbar – wenn ich am Ruder stehe.«
    Elysse drehte sich halb um, als Blair zu ihnen trat. Zum Glück war er mit Cliff zusammen, der direkt zu Alexi ging und ihn umarmte. »Willkommen zu Hause, mein Sohn«, sagte er und lächelte. Er umfasste seine Schultern, sah dann aber Elysse finster an.
    Sie fühlte sich schuldig, obwohl sie nichts getan hatte. »Darf ich dir Mr Thomas Blair vorstellen, Alexi?«
    Alexi lächelte – kühl und gefährlich. »Du darfst. Noch eine weitere Ehre. Ich bin überwältigt.«
    Offenbar unbeeindruckt streckte Blair die Hand aus. »Ich habe das Glück, die Bekanntschaft sowohl Ihres Vaters als auch Ihrer Gemahlin schließen zu dürfen, und ich habe mich darauf gefreut, Sie kennenzulernen, Kapitän.« Elysse war nicht bewusst gewesen, dass Blair den Vater von Alexi kannte, aber warum sollte er auch nicht? Blair schien in so viele Bereiche der Wirtschaft verwickelt zu sein.
    Aber Alexi hatte jetzt die Augen zusammengekniffen. »Ihr Name ist mir vertraut. Sind wir uns schon einmal begegnet? Ich vergesse selten ein Gesicht – oder einen Rivalen.«
    »Sind wir Rivalen?« Blair zog mit unschuldiger Miene die Brauen hoch.
    Cliff mischte sich ein. »Blair ist Direktor der Northern Financial und hält die meisten Aktien der Bank.«
    Blair wandte sich an Alexi. »Mit großem Vergnügen habe ich meine Unterschrift unter den Vertrag mit Ihrem Unternehmen gesetzt, Kapitän. Ehrlich gesagt, konnte ich es kaum abwarten, Ihre Reise zu finanzieren.«
    Elysse sah Blair verblüfft an. Er hatte Alexis Reisen finanziert? Alexi lächelte. »Dann werden Sie sehr zufrieden sein mit unserem Gewinn und unserer Schnelligkeit.«
    »Ich bin wirklich sehr zufrieden – und beeindruckt. Es ist Ihnen gelungen, Ihren eigenen Rekord von einhundertdrei Tagen zu bestätigen.«
    »Genau genommen habe ich einen neuen Rekord von einhundertundeinem Tag aufgestellt. Ich habe Kanton am zehnten Dezember verlassen. Rechnen Sie selbst nach.« Er lächelte triumphierend und sah Elysse dabei an.
    Sie holte tief Luft, überwältigt von seiner Gegenwart, seiner Nähe und seiner männlichen Ausstrahlung, sodass sie sein Lächeln nicht erwidern konnte. Jetzt erst sah sie, dass er nicht sonnenverbrannt war, sondern dass seine Haut gerötet war von der Aufregung über diesen letzten Triumph. »Du bist nicht am Achten abgereist?«
    »Wenn du an meinen Worten zweifelst, überprüf doch das Schiffslogbuch, meine Liebe.« Er drehte sich um und deutete zum Horizont. »Niemand ist uns auch nur annähernd auf den Fersen. Das da ist die Astrid aus Dänemark, und sie bringt Zuckerrohr von den Westindischen Inseln. Unser direkter Rivale lag in einer Flaute vor der Sklavenküste. Ich denke, Sie können die andere Crew in ungefähr einer Woche begrüßen, obwohl sie Kanton noch vor uns verlassen haben – und das nicht mit dem besten Tee!« Er lachte wieder.
    Sie konnte ihm keinen Vorwurf daraus machen, dass er öffentlich über das sprach, was er erreicht hatte. Entsetzt stellte Elysse fest, dass sie stolz auf ihn war. Er sah sie an, und sein Gesicht wurde noch röter.
    Wieder streckte er die Hand nach dem Aquamarin aus. Er sah ihr in die Augen. »Nach diesem Tag werde ich dir noch mehr Schmuckstücke kaufen können, meine Liebe«, sagte er leise. Sie spürte seine Fingernägel auf ihrer Haut.
    Sie konnte kaum atmen.
    »So.« Er beugte sich zu ihr vor. »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Welchem Umstand verdanke ich diese Ehre? Ganz bestimmt hast du mich doch nicht – vermisst?«
    Sein Gesicht war ihr so nahe, dass sie seinen Atem spürte. Er roch sauber und frisch, nach Zitrone und Minze. Und nach Meer, nach Holz – und nach Mann.
    Sie hatte ihn vermisst. Sie wollte es nicht zugeben, nicht einmal sich selbst gegenüber, aber sie hatte ihn wirklich vermisst! Elysse sah ihm in die Augen und hatte Angst, etwas zu antworten.
    »Küss sie!«, rief jemand aus der Menge. »Küss sie! Küss deine Frau!« Mehr Rufe wurden laut.
    Und langsam breitete sich ein Lächeln über Alexis Gesicht aus.

Kapitel 7
    Seine Augen leuchteten genauso strahlend wie ein Aquamarin. Es konnte keinen Zweifel an dem geben, was dieser Glanz bedeutete. Elysse war atemlos. Er würde sie küssen, und

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