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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Chinareise angekommen war. Stattdessen erwiderte sie seinen Blick, bis er sich abwandte und sie errötete.
    Er schien ihr nicht böse zu sein, aber ebenso wenig war er ihr herzlich zugewandt. Doch sie war sicher, dass er sie vorhin geküsst hätte, wenn nicht die Investoren dazwischengekommen wären.
    Sie fühlte sich, als würde sie ihn unglaublich gut kennen und auch wiederum überhaupt nicht. Er hatte sich verändert. Er war nun noch weltgewandter als beim letzten Mal, als sie ihn gesehen hatte – als hätte er alles erlebt, was das Leben ihm zu bieten hatte, als könnte er jede Krise überstehen und sich jeder Herausforderung stellen. Sein Selbstvertrauen war offensichtlich. Ebenso wie seine Macht. Er war ein erfolgreicher, kühner Kapitän, der sich in seinem Ruhm sonnte und in dem Triumph seiner Rekordfahrt.
    Das Einzige, was er nicht war, war ein Ehemann, der nach einer Trennung nichts Eiligeres zu tun hatte, als nach Hause zu seiner Frau zu kommen ...
    Elysse fragte sich, ob er sie nach der Feierlichkeit nach Hause begleiten würde. Es gab so viel zu besprechen!
    Eine Frau warf sich in seine Arme und störte damit ihre Überlegungen. Elysse erstarrte, aber nur für einen Moment, dann erkannte sie, dass es Ariella war, die er umarmte. Bruder und Schwester lösten sich voneinander und lachten einander an.
    »Ist das seine Frau?«, fragte ein Mann mit schwerem Akzent.
    Sie blickte auf zu einer hochgewachsenen Gestalt. Der Mann hatte breite Schultern, sein helles Haar schimmerte Rot und Gold. Seine eigentlich sehr helle Haut war von der Sonne gebräunt. Sie wusste sofort, dass er ein Seemann war. Er roch nach geölten Deckplanken, nassen Segeln und dem Meer.
    Er lächelte sie an. »Baard Janssen, zu Ihren Diensten, Madame.«
    Sie wusste nicht, ob sein Akzent schwedisch war, norwegisch oder dänisch. »Ist es eine Angewohnheit von Ihnen, mit Fremden zu sprechen, denen sie noch nicht vorgestellt wurden?«, fragte sie kühl.
    »Nein«, sagte er und sah sie aus seinen grauen Augen ein wenig zu direkt an. »Aber ich befolge nur selten die Regeln der Gesellschaft. Ich spreche mit Fremden, wenn es mir gefällt – vor allem, wenn diese Fremden schöne Frauen sind.«
    Sie fragte vorsichtig: »Sind Sie ein Freund von Kapitän de Warenne?«
    Er sah Alexi an ohne zu lächeln. »Wir haben ein- oder zweimal auf Jamaika zusammen getrunken, während wir darauf warteten, dass der Sturm nachließ.«
    Sie zog die Brauen hoch. Also kannte er Alexi. »Das ist Kapitän de Warennes Schwester, Sir.«
    »Und Sie, meine Dame, sind die schönste Frau in diesem Raum.«
    »Sie übertreiben zweifellos, aber trotzdem danke. Ich darf also annehmen, dass sie mit Zuckerrohr handeln?«
    »Ja, das stimmt. Ich bin soeben mit vollem Laderaum von den Inseln zurückgekehrt. Mein Schiff ist die Astrid, Madame. Sie finden auf dem ganzen Nordatlantik kein schöneres Schiff«, fügte er stolz hinzu.
    Endlich lächelte sie. Jeder Kapitän, dem sie bisher begegnet war, hatte mit seinem Schiff geprahlt.
    Janssen blickte wieder in Alexis Richtung. »Ich hörte, seine Frau wäre reizend. Erscheint jedes Mal halb London, wenn er eine erfolgreiche Reise hinter sich hat?«
    Elysse betrachtete Janssen. Waren sie Rivalen? Alexi transportierte kein Zuckerrohr mehr von den Plantagen in der Karibik – der Preis dafür war nicht hoch genug – aber andere Schiffe von Windsong taten es. Alexi sah sie mit leicht gerunzelter Stirn an. Sie wandte sich wieder an Janssen. »Es war eine sehr gute Fahrt. Er verdient das Lob, die Schmeicheleien – und die höchsten Preise für seinen Tee.«
    Janssen sah sie scharf an. »Ich bin sicher, er genießt die Bewunderung der Menge. Aber es war eine außergewöhnliche Fahrt, in der Tat – wenn die Gerüchte stimmen, die ich gehört habe.« Dann fügte er hinzu: »Sie wissen einiges über die Seefahrt, wie es scheint. Ich würde Sie gern irgendwann einmal mitnehmen, Mrs ...?«
    Ihr Ehering war nicht zu übersehen. »Ich bin Mrs de Warenne.« Er starrte sie an. »Sie sind seine Frau?«
    »Ja, Kapitän Janssen. Das bin ich.«
    Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Aber ehe sie sich fragen konnte, was ihn daran so amüsierte, packte sie jemand von hinten. Elysse fuhr herum. Ariella sah sie überrascht an. »Du bist hier!«
    Elysse warf einen Blick zu Janssen. »Genießen Sie Ihren Aufenthalt in London«, sagte sie höflich. Sie nahm Ariellas Hand und zog sie weg von dem Dänen in eine Ecke der Lobby. »Ich wollte den Tee kosten«,

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