In den Armen des Meeres
niemals hatte sie etwas mehr ersehnt. Doch stattdessen umfasste Cliff seine Schulter. »Alexi«, sagte er, »Ich möchte, dass du Georges Lafayette kennenlernst und James Tilden.«
Langsam richtete Alexi sich auf, den Blick noch immer auf sie gerichtet. Elysse holte wieder Luft und zitterte dabei.
Alexi drehte sich um. Die beiden Herren, die herangekommen waren, hatten viel Geld in seine Reise investiert, wie auch in die beiden vorherigen, und sie war ihnen bei verschiedenen Gelegenheiten begegnet. Hände wurden geschüttelt und Glückwünsche wurden ausgetauscht. »Einhundertundein Tag!«, rief der Franzose aus und strahlte dabei. »Ich hätte nie erwartet, dass Sie Ihren eigenen Rekord brechen, Monsieur!«
Alexi nahm die Flasche, die ihm gereicht worden war, und lachte. »Ich war selbst ein wenig überrascht.« Dann sah er Elysse an. Ohne sie aus den Augen zu lassen, hob er die Flasche an die Lippen. Sie sah, wie die Sehnen an seinem Hals sich bewegten, als er trank. Dann ließ sie den Blick zu dem offen stehenden Hemd gleiten. Ihre Haut schien zu glühen. Beinahe wünschte sie, er hätte sie geküsst, hier am Hafen, in aller Öffentlichkeit. Was stimmte nicht mit ihr? Er hatte sie im Stich gelassen! Es waren sechs lange Jahre gewesen!
»Ich habe drei Teekisten ins Büro bringen lassen«, sagte Cliff. »Ich bin sicher, die Herren möchten selbst sehen, in was sie investiert haben. Thomas? Würden Sie uns begleiten? Ich denke, eine kleine Feier wäre angebracht.«
»Nur, wenn Mrs de Warenne es nicht eilig hat, nach Hause zu kommen«, murmelte Blair.
Alexi fuhr herum und starrte ihn mit hochgezogenen Brauen an. Dann richtete er den Blick aus seinen blitzblauen Augen auf sie und runzelte die Stirn.
Ehe sie etwas sagen konnte, fuhr Blair fort: »Einige von uns waren gestern Abend bei Mrs de Warenne zum Essen, als wir die Nachricht hörten, dass vor Plymouth zwei Klipper gesichtet wurden. Offensichtlich war das dänische Schiff irrtümlich für einen Klipper gehalten worden. Die meisten von uns haben darauf gewettet, dass Sie als Erster den Hafen erreichen, Kapitän. Ich bot Mrs de Warenne an, sie heute hierher zu begleiten, und es ist daher meine Pflicht, sie nach Hause zu bringen – außer natürlich, Sie möchten das tun.«
Elysse erstarrte. Hatte Blair Alexi da soeben den Fehdehandschuh hingeworfen?
Sie fürchtete Alexis Antwort – fürchtete seine Zurückweisung. Sie lächelte ebenso gezwungen wie entschlossen und sagte atemlos: »Ich möchte den Tee gern sehen, Mr Blair. Danach haben zweifellos sowohl Sie als auch mein Mann an diesem Nachmittag einige Geschäfte, um die Sie sich kümmern müssen. Ich bin sicher, ich kann auch allein nach Hause fahren.« Es überraschte sie selbst, wie ruhig ihre Stimme klang.
Alexi sah zwischen ihr und Blair hin und her.
»Alexi wird mir jede Einzelheit seiner Heimreise berichten«, sagte Cliff ausdruckslos. »Erst dann werde ich ihn gehen lassen.«
Elysse sah ihren Ehemann an. Wie schaffte er es, dass sie sich wieder fühlte, als wäre sie zwanzig – oder achtzehn – oder sogar sechzehn Jahre alt? Sie musste ihre Fassung zurückgewinnen.
Sie hoffte ehrlich, dass nicht irgendwo tief in ihrem Innern der Wunsch existierte, ihn eifersüchtig zu machen. Sie hatte ihre Lektion gelernt. Und offensichtlich war er nicht eifersüchtig auf Blair oder irgendjemanden sonst. Sonst wäre er nicht sechs Jahre von seiner Frau weg gewesen.
Zum Glück wurde sie einer Erwiderung enthoben, denn sowohl Lafayette als auch Tilden waren begierig darauf, den Hafen zu verlassen und sich den Tee anzusehen. Die Büros von Windsong Shipping waren nur ein paar Blocks weit entfernt. »Ich habe eine Kiste des besten Champagners, Kapitän, die auf Sie wartet.« Der Franzose lächelte und schlug ihm auf den Rücken. »Ja, wir haben ein Vermögen gemacht, nicht wahr?«
»Das ist der beste Tee, den ich jemals hatte«, prahlte Alexi. »Und wir haben auf dieser Reise zweifellos einen guten Gewinn gemacht.«
Cliff hatte den Arm um seinen Sohn gelegt und ging voraus, weg vom Hafen, die beiden Gentlemen neben sich. Elysse folgte ihnen. Sie fühlte sich ausgeschlossen und hoffte, dass sie sich das nur einbildete. Um Blair abzulenken, der sie genau beobachtete, rief sie Mr und Mrs Carew und auch deren Tochter zu sich, außerdem Lord und Lady Worth. »Kommen Sie, feiern Sie mit uns im Büro. Es gibt Champagner für alle.«
Blair nahm ihren Arm. Als sie Alexi, Cliff und den beiden anderen Gentlemen zu
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