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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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herumliefen, lachten und sich mit Essen bedienten.
    »Montgomery, wenn Ihr diese Menschen überall auf dem Gut frei herumlaufen lasst, dann muss ich Euch warnen. Sie werden Euch in Eurem Bett ermorden!«
    »Es sind meine Leute, St. Denys, und ich versichere Euch, ich habe keinerlei Probleme mit ihnen«, widersprach Guy
    »Sie warten nur den richtigen Zeitpunkt ab. Dieses System, das Ihr hier eingeführt habt, kann gar nicht klappen. Sie hassen die Normannen mehr als Gift! Sie sind ein besiegtes Volk, und wir sind ihre Herren, deshalb ist es gar nicht möglich, dass Freundschaft unter uns herrschen kann.«
    »Entspannt Euch und genießt den Tag. Ich bin sicher, es wird heute nichts geschehen.« Guy brachte ihm Wein. Auf der anderen Seite des Raumes stand Andre und hatte den Arm um Aedwards Schultern gelegt. Die beiden scherzten miteinander, und der blonde Kopf des Angelsachsen war dem schwarzen des Normannen ganz nahe. St. Denys betrachtete die beiden missbilligend. Marie St. Denys starrte Lillyth an, die gerade nach unten kam.
    »Um alles in der Welt, seht Euch nur die da an, die wie eine Königin zurechtgemacht ist. Offensichtlich ist sie die Dirne von einem der Männer! Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie ein so unverschämtes Luder gesehen.« Sie stieß St. Denys in die Rippen. »Sieh nur, wie sie ihr Haar offen trägt und wie sie geht. Sie übt ihren Beruf gleich hier in der Halle aus.«
    St. Denys starrte mit offenem Mund die Frau an, von der seine Frau sprach. St. Denys war noch dunkler als die Montgomerys, mit einem schmalen, beinahe bösen Gesicht, doch einen Augenblick lang war dieses Gesicht von unverhüllter Lust verzerrt. Die angelsächsischen Frauen sagten ihm sehr zu, und daher hasste seine Frau sie alle. Er nahm sie sich in seinem eigenen Anwesen, wann immer und wo immer er das wollte.
    Guy nahm Lillyths Hand und brachte sie zu seinen Gästen, um sie vorzustellen. Marie St. Denys wandte sich beinahe ab, denn sie wollte Montgomerys Geliebte gar nicht kennen lernen, doch sie besaß nicht genügend Mut, sie noch weiter zu brüskieren.
    »Madame und Monsieur St. Denys, dies hier ist meine wunderschöne Frau, wir haben erst in der letzten Woche geheiratet.« Guy sah Lillyth tief in die Augen, dann zog er ihre Hand an die Lippen, legte beschützend einen Arm um sie und sah seine Gäste an, damit ihm ihre Reaktion nicht entging. Neid erkannte er im Gesicht von St. Denys, während seine Frau einen Hass ausstrahlte, den sie unbedingt abreagieren musste.
    »Liebling, sieh doch bitte einmal nach, wo Rolf bleibt. Ich bin sicher, dass Mutter jetzt bereit ist, nach unten zu kommen«, meinte Lillyth.
    Sobald Guy gegangen war, wandte sich Marie St. Denys an Lillyth. »Sicher war doch die Zeremonie in der letzten Woche nicht legal. Habt Ihr denn niemals vermutet, dass Montgomery vielleicht in der Normandie eine Frau zurückgelassen hat?«
    Einen Augenblick lang hatte Lillyth das Gefühl, als hätte ihr jemand ein Messer in den Leib gestoßen, doch sofort schob sie diese hasserfüllten Worte beiseite und lächelte ihr eigenes, geheimes, verführerisches Lächeln. »Ah, was haben doch die französischen Ladys für einen herrlichen Sinn für Humor. Das habe ich schon festgestellt, als wir meinen Lord de Mortain und seine Lady vor zwei Wochen zu Besuch hatten.« Mit diesen Worten wandte sich Lillyth ab und schwebte davon, entschlossen, sich nicht weiter mit ihnen zu unterhalten.
    »Der Bruder des Königs war hier?«, fuhr Marie St. Denys ihren Ehemann an.
    Später, als viel Wein und Bier getrunken worden war, schlug Guy St. Denys einen Handel vor. »Ich bin so sicher, dass meine Art, mit den Leuten umzugehen, die bessere ist, dass ich bereit bin, Euch einen Vorschlag zu machen. Gebt mir Euren schlimmsten Mann. Jemanden, der immer wieder wegläuft und der die Peitsche braucht, damit er arbeitet. Ich werde ihn für zwei Monate hier behalten. Wenn er am Ende dieser Zeit weggelaufen ist oder ich auch nur ein einziges Mal die Peitsche gebraucht habe, dann könnt Ihr all meine Felder auf dieser Seite des Flusses haben.«
    »Was würdet Ihr denn für einen Gewinn daraus ziehen, Montgomery?«
    »Keinen! Wenn es sich aber herausstellt, dass er ein williger Arbeiter ist, der keine Peitsche braucht, dann werde ich die Felder auf Eurer Seite des Flusses bestellen.«
    St. Denys lachte kurz auf. »Ich habe einen Mann, der schon dreimal versucht hat, wegzulaufen, obwohl er die Peitsche zu spüren bekommen hat, nachdem er wieder

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