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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Ebbe vollständig eingetreten war. Auf den weiten Sandbänken überkam ihn einen Augenblick lang Panik, als es schien, dass das Wasser immer tiefer wurde. Konnte er sich in seiner verzweifelten Eile geirrt haben und die Ebbe ging zurück? Er war unendlich erleichtert, als er sah, dass sich der Nebel vor ihm lichtete, und er die Sandbänke erkennen konnte, die sich vor ihm ausbreiteten. Ein Mönch begrüßte ihn am Tor und versuchte, seine Fragen nach seiner Frau zu beantworten.
    »Es waren zwei Ladys hier, sie haben im Schloss gewohnt, aber erst in der letzten Woche sind sie nach England abgereist. Vater Sebastian war bei ihnen. Das ist alles, was ich Euch sagen kann, mein Sohn.«
    Er ritt wütend auf das Festland zurück, ehe die Flut kam, dann beeilte er sich, zu seinen Töchtern und zu den Leuten zu kommen, die so geduldig auf ihn gewartet hatten. Er war glücklich bei dem Gedanken, dass Lillyth nach England zurückgekehrt war, doch die Furcht, dass sie zu Robert gehen könnte, legte sich wie eine eiserne Faust um sein Herz. Er schwor, sie zu finden und sie dazu zu bringen, nach Godstone zurückzukehren, ob sie es nun wollte oder nicht.

28
    Es war ein herrlicher Maimorgen, als die Reitergruppe in Godstone ankam. Lillyth hörte die Pferde und die Wagen, voller Freude lief sie aus dem Haus, um sie zu begrüßen. Endlich war er wieder zu Hause! Bei seinem Anblick blieb sie wie angewurzelt stehen. Jetzt führte er zwei kleine Mädchen an der Hand, eine attraktive junge Frau war bei ihnen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie fürchtete sich vor dem Augenblick, in dem sie seiner Frau von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen würde. Er schickte die junge Frau mit einem knappen: »Danke schön, Mademoiselle« weg, und Lillyths Herz jubelte vor Glück.
    Er stand mit beiden Beinen fest auf dem Boden vor ihr, dann sagte er: »Gütiger Himmel, Lillyth, du hast mir vielleicht eine herrliche Jagd geliefert!«
    Sie brachte kein Wort heraus, während sie in einem unterwürfigen Hofknicks vor ihm in die Knie sank. Er hob sie hoch, und bei seiner Berührung durchfuhr es sie wie ein Blitz. »Darf ich dir meine Töchter Margarita und Angelique vorstellen?«
    Die beiden ernsten kleinen Mädchen traten vor, doch noch ehe sie einen Knicks machen konnten, zog Lillyth beide in ihre Arme und gab ihnen einen Kuss. »Willkommen in Godstone, meine Lieblinge, willkommen zu Hause!«, rief sie.
    In der Halle wurde Guy von seinen Brüdern und Rolf umringt, alle lachten und redeten auf einmal.
    Andre begann: »Guy, warte, bis du erst siehst ...« Doch schnell legte Lillyth warnend einen Finger auf die Lippen, und er beendete den Satz lahm: »Warte, bis du siehst, wie weit die Bauarbeiten fortgeschritten sind.«
    »Ich komme sofort«, erklärte Guy gut gelaunt. »Aber zuerst müssen all unsere Leute untergebracht werden, sie sind nach der langen Reise müde.«
    »Ich werde mich um die Kinder kümmern«, erklärte Lillyth schnell. »Geh du nur mit deinen Brüdern, und kümmer dich um all deine Leute, ich weiß, dass sie es kaum erwarten können, mit dir zu reden. Wir werden ein Fest vorbereiten, um dich willkommen zu heißen, mein Lord. Willkommen zu Hause.« Seine Blicke folgten ihr, als sie an jede Hand eines der Mädchen nahm und sie nach oben in die Schlafzimmer führte. Sie befahl, dass Guys Gepäck in ihr altes Schlafzimmer gebracht werden sollte, fütterte ihren Sohn und legte ihn dann im Schlafzimmer ihrer Mutter zum Schlafen nieder. Das Kindermädchen der beiden Mädchen und Bette halfen ihr, die beiden Mädchen zu baden, und sie gab ihnen etwas zu essen, damit sie bis zum Abendessen nicht hungrig waren.
    Sie zog das blassgrüne Unterkleid und die dazu passende Tunika an, die Guy immer so gern an ihr gesehen hatte. Die Menschen in der Halle waren fröhlich heute Abend. Guy saß neben Lillyth und ließ sie nicht aus den Augen. Zwischen ihnen beiden herrschte eine Spannung, die immer größer wurde, je weiter der Abend fortschritt. Keiner von beiden hatte viel Appetit, und obwohl viele ihrer Lieblingsgerichte zubereitet worden waren, spielten beide mit dem Fleisch auf ihren Tellern. Endlich begann Guy zu sprechen. »Robert...«
    Lillyth riss weit die Augen auf und sah ihm tief in die Augen. »Er hat mich behandelt, wie ein Vater seine Tochter behandeln würde«, erklärte sie fest.
    Der Schmerz wich aus seinem Blick, und Lillyth wusste, dass diese Lüge den ganzen Mut wert gewesen war, den sie dafür hatte aufbringen

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