In Den Armen Des Normannen
dir etwas vom Abendessen aufgehoben, falls du hungrig bist.«
»Ja, ich bin sehr hungrig, aber nicht auf Abendessen.« Er lachte und hielt sie noch fester. »Außerdem habe ich bereits gegessen.«
Sie zog sich ein Stück von ihm zurück. »Ich würde mein Brot nicht mit Menschen teilen, mit denen ich nicht einverstanden bin, das ist Heuchelei.«
Er zog eine Augenbraue hoch, doch er sagte nichts. »Ich habe wunderschönes Land gesehen heute auf meiner Reise«, meinte er und griente sie an. »Wenn wir Söhne haben, dann werde ich mich daranmachen müssen, mehr Land zu bekommen.«
»Gehört dieses Land dem Normannen?«, fragte sie.
Er zuckte mit den Schultern. »Einiges davon schon. Komm, ich zeige es dir.« Schnell zeichnete er eine Karte für sie, auf dem ihr Land verzeichnet war und dann der Fluss, der die westliche Grenze bildete und das Land, das dem Normannen auf dem benachbarten Gut gehörte.
»Die Felder auf der anderen Seite des Flusses sind sehr fruchtbar, sie müssen gute Ernten bringen. Ich habe mein Auge darauf geworfen, aber es gibt noch mehr Land, nördlich dieses Gutes, das ganz sicher nicht St. Denys gehört - so heißt unser Nachbar übrigens. Je eher ich dieses Land bekommen kann, das noch niemand beansprucht, desto besser wird es für uns alle sein. Du weißt doch, dass ich Oxstead und Sevenoaks meinen Brüdern versprochen habe, wenn sie einmal heiraten. Stört dich das, Lillyth?«
»Natürlich nicht. Es sind ja jetzt auch meine Brüder.«
Er goss sich etwas Wein ein. »Ich dachte, du hättest dieses Land vielleicht für unsere Kinder behalten wollen.«
»Wenn du so großzügig zu deinen Brüdern bist, was wirst du dann erst für unsere Söhne tun?«, fragte sie lächelnd, während sie sich auskleidete und ins Bett kletterte.
»Die meisten Frauen wären wegen meiner Großzügigkeit meinen Brüdern gegenüber eifersüchtig. Gott sei Dank gehörst du nicht dazu.« Er betrachtete die Karte, die er gezeichnet hatte. »Ah, Lillyth, ich habe große Pläne für die Zukunft, du wirst schon sehen.«
»Ich habe auch Pläne. Ich möchte, dass Andre Edyth heiratet, und Nicholas muss natürlich Rose heiraten.«
»Bewahre mich vor deinen Kuppeleien. Männer ziehen es vor, selbst auf die Jagd zu gehen, Liebling.«
»Ich bin damit zufrieden, den Dingen ihren natürlichen Lauf zu lassen. Meistens wenigstens«, lenkte sie schnell ein. »Liebling, es gibt da einen Mann, mit dem du einmal reden solltest. Ich glaube, sein Name ist Esme. Du erinnerst dich doch daran, dass Emma vor einiger Zeit im Sonnenzimmer ohnmächtig geworden ist, und dass wir vermutet haben, sie sei schwanger? Nun ja, es ist Esmes Kind, und seit sie ihm davon erzählt hat, ist er ihr aus dem Weg gegangen, als hätte sie die Pest.«
»Und was soll ich dagegen unternehmen?«, fragte er.
»Befiehl ihm, sie zu heiraten!«, antwortete sie.
»Und welche Chance hätte sie, mit ihm glücklich zu werden, wenn er sie nur unter Zwang geheiratet hat? Verlang das nicht von mir, Lillyth.«
Sie entschied sich, dass sie die Sache wohl in die eigenen Hände nehmen müsste. »Trink deinen Wein, und komm ins Bett, sonst werden wir niemals die Söhne bekommen, von denen du immer redest.«
»Du kannst es wohl nicht erwarten, mich in deine Hände zu bekommen, wie?« Er lächelte sie an.
Schnell kleidete er sich aus und kam zu ihr. Er griff in ihr Haar und barg sein Gesicht in der duftenden Fülle. »Oh, Lil, ich liebe dich so sehr.«
Als Tageslicht in das Zimmer fiel, schlüpfte Lillyth leise aus dem Bett und zog sich schnell an, dabei ließ sie den schlafenden Guy nicht aus den Augen. Er schlief jedoch gar nicht, sondern lächelte vor sich hin, weil er vermutete, was sie vorhatte. Auf Zehenspitzen schlich sie aus dem Zimmer und schloss sehr leise die Tür hinter sich. Sobald sie weg war, sprang er aus dem Bett und zog seine wollenen Hosen an, dann lief er hinter ihr her. Er lauschte einen Augenblick, dann hörte er ihre Stimme, die mit denen der anderen Frauen aus dem Sonnenzimmer kam.
Er ging hinein, nahm sie ohne ein weiteres Wort in seine Arme. Auf dem Weg nach draußen meinte er: »Tut mir Leid, Ladys, Lillyth hat noch ein Versprechen zu erfüllen.«
»Guy, was tust du da? Was sollen sie denn denken?«, fragte sie wütend.
»Sie werden einfach nur denken, dass wir beide frisch verheiratet sind und die Spiele der Liebe spielen, cherie.« In ihrem Zimmer stellte er sie wieder auf die Füße. »Dein Versprechen, meine Lady«
»Ich weiß gar
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