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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ketten gehalten und ausgepeitscht, und sie bekommen kein anständiges Essen. Meine Tochter ist geflohen, aber sie haben ihren Ehemann gefangen und ihn zurückgebracht. Ich habe meine Tochter in meiner Hütte versteckt.« Sie warf Guy einen herausfordernden Blick zu.
    Lillyth wandte sich an Guy, bereit, den Fall der Frau zu vertreten, doch er mischte sich bereits ein. »Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich meinen Nachbarn einmal kennen lerne. Wie weit ist es bis zum nächsten Gut, Liebling?«
    »Mindestens zehn Meilen, vielleicht sogar fünfzehn«, antwortete Lillyth.
    »Keine Angst, Mutter, ich werde den Ehemann Eurer Tochter schon frei bekommen, und ich werde auch für sie eine gesetzliche Freilassung erwirken.«
    »Oh, danke, mein Lord, danke.« Elfrida kniete vor Guy nieder, und Tränen der Erleichterung rannen über ihr Gesicht.
    »Komm, Lillyth, ich muss noch ein paar Männer bitten, ihre Pferde zu satteln und mit mir zu kommen.«
    Sie sah ihn ängstlich an. »Oh, Guy, ich möchte nicht, dass es Schwierigkeiten gibt.«
    Er lachte nur. »Das will William auch nicht, bei Gott. Das Letzte, was er hier in England will, sind kleinliche Streitereien und Kämpfe zwischen den Landbesitzern. In der Normandie gab es so viel davon, dass es ihn ganz krank machte.«
    »Aber wie willst du das, was du von ihm willst, ohne Schwierigkeiten bekommen?«, fragte sie.
    Er sah in ihr besorgtes Gesicht. »Es gibt viele Möglichkeiten, meine Liebe, also mache dir keine Sorgen. Wenn es nötig ist, werde ich mit ihm um die Leute, die ich haben will, handeln, und wenn das nichts bringt, werde ich sie kaufen müssen.«
    Lillyth fühlte sich den ganzen Nachmittag über nicht wohl, doch sie sagte sich immer wieder, dass Guy auf sich selbst aufpassen konnte. Der Nachmittag verging schnell, es wurde schon früh dunkel. Sie lauschte auf seine Rückkehr und glaubte viele Male, Pferde zu hören, doch immer, wenn sie aus dem Fenster sah, wurde sie enttäuscht. Als er auch zum Abendessen noch nicht zurück war, stellte Lillyth fest, dass sie viel zu besorgt war, um essen zu können. Sie nahm etwas zu Essen für Guy mit in ihr Zimmer, legte ein sauberes Tuch darüber, dann setzte sie sich ans Feuer und wartete auf seine Rückkehr. Sie betete um seine Sicherheit. Gerade jetzt, wo ich ihn gefunden habe, lass ihm nichts zustoßen. Lass nicht zu, dass er mir genommen wird, betete sie. Eine weitere Stunde verging. Es war schon vollkommen dunkel draußen, als sie die unmissverständlichen Geräusche von galoppierenden Hufen hörte. Sie lief aus dem Zimmer, die Treppe hinunter und nach draußen, um ihn zu begrüßen.
    »Oh, Guy, Gott sei Dank bist du in Sicherheit!«
    Er hob sie hoch und wirbelte sie herum. »Was ist das denn? Tränen? Was ist denn nur los mit dir, du dummes Kind?«, schalt er sie.
    Alle Männer, die mit ihm geritten waren, wünschten, sie hätten auch jemanden, der sie so liebevoll willkommen hieß.
    Mit verschränkten Armen gingen sie die Treppe hinauf.
    »Warum kommst du so spät? Hat es Schwierigkeiten gegeben? Was ist passiert?«, wollte sie wissen.
    »Nichts ist passiert, Liebling.« Er schloss die Tür hinter sich.
    »Wie meinst du das, nichts ist passiert?«
    »Ich habe ganz einfach nur die Bekanntschaft unseres Nachbarn gemacht.«
    »Aber was ist mit dem Ehemann dieser armen Frau, hat es da keine Schwierigkeiten gegeben?«
    »Ich habe ihn gar nicht erwähnt«, erwiderte er.
    »Willst du mir sagen, ich habe mich hier halb zu Tode gesorgt um dich, und du hast nicht das erledigt, weshalb du überhaupt dorthin geritten bist?«, fuhr sie auf.
    »Lillyth, du darfst dir keine Sorgen um mich machen, nur weil wir ein paar Stunden getrennt sind. Das ist Dummheit! Du bist ein nervöses Wrack, voller Angst um mich, und das alles ganz umsonst. Und was die andere Sache betrifft, es ist nicht so einfach, dass ich dort hereinmarschieren und den Mann mitnehmen kann, nur weil ich ihn haben will. Da muss man subtiler vorgehen. Ich habe unseren Nachbarn und seine Frau zur Hochzeit deiner Mutter eingeladen.«
    »In Gottes Namen, warum denn?«, fragte sie.
    »Zum einen sollen die beiden einmal sehen, dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt, wie Normannen und Angelsachsen miteinander leben können.«
    »War es denn so schlimm?«
    »Ja, aber ich weigere mich, dich damit zu belasten, indem ich weiter mit dir darüber rede.« Seine Stimme klang endgültig. »Komm und gib mir einen Kuss.«
    Als er sie in seinen Armen hielt, meinte sie: »Ich habe

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