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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie nicht ansehen, ohne dass der Wunsch in ihm erwachte, sie auch mit seinen anderen Sinnen zu erfahren. Er hatte Angst, schreckliche Angst, sie könnte all das sein, was er schon sein Leben lang vermisste.
    Er ließ seine Freunde stehen und schritt durch den Raum. Immer wieder hielt man ihn an, wollte ein paar Worte mit ihm wechseln. Er murmelte höfliche Erwiderungen, während sein Blick ständig zu Billie schweifte und er nun die wachsende Furcht in sich spürte, dass er die Chance auf einen Tanz mit ihr verpassen könnte. Denn plötzlich wollte er unbedingt mit ihr tanzen.
    Bis er endlich bei ihr ankam, war Alasdair verschwunden, doch jetzt unterhielt sie sich mit einem anderen Mann. Iain fragte sich, wer sie wohl mit Martin Carlton-Jones bekannt gemacht hatte.
    „Amüsierst du dich gut, Billie?“, fragte er sie und nickte Martin höflich zu.
    „Ja, es ist eine wunderschöne Feier.“ Sie lächelte ihn an, und prompt fühlte er die starke Anziehungskraft.
    Er wandte sich an Martin Carlton-Jones, dessen nicht mehr ganz junge Wangen von zu viel Whisky und mehr Bewegung als gewohnt gerötet waren. „Sie sich auch, Martin?“
    „Und ob. Es ist eine echte Erfahrung für einen Sassenach wie mich“, nutzte er das gälische Wort für Engländer.
    „Sie kommen aus England?“, fragte Billie.
    „Ja, aus der Nähe von London. Mir gefallen diese Ausflüge in die Highlands. Ich versuche, Iain zu überzeugen, dass er mir die Möglichkeit gibt, öfter herzukommen.“
    Billie legte in einer fragenden Geste den Kopf leicht schief.
    Iain lächelte nicht. „Martin und sein Partner Nigel Surrey würden gern ganz Druidheachd aufkaufen, mit allem, was dazugehört. Ich habe versucht, ihnen klarzumachen, dass es hier bereits Einwohner gibt, doch ich fürchte, weder er noch Nigel sind bereit, es einzusehen.“
    „Druidheachd aufkaufen?“ Sie wandte sich an Martin. „Und wo sollen die Einwohner Ihrer Meinung nach bleiben?“
    „Iain übertreibt maßlos. Ich würde nur gern einen Teil der Gegend kaufen, groß genug, um hier ein Urlaubsressort aufzubauen. Doch ich fürchte, Iain ist schlicht zu altmodisch und elitär, um den Tourismus gutzuheißen!“
    „Iain und elitär?“ Billie lächelte wieder. „Nein, bestimmt nicht. Er hat uns doch alle zu dieser wunderbaren Party eingeladen. Offensichtlich ist er vom gemeinen Volk fasziniert.“
    Martin blickte verdattert drein, als hätte ihn der Blitz getroffen. Iain wollte loslachen, doch er war wirklich zu elitär, um so unhöflich zu sein. „Martin, wenn Sie uns dann bitte entschuldigen wollen … Ich hatte bisher noch keine Möglichkeit, mit Billie zu tanzen. Und die Band spielt gleich ein Lied auf, das ihr ganz bestimmt gefallen wird.“
    Wie auf Stichwort beendete die Band ihre Pause und nahm die Instrumente wieder auf. Martin trat einen Schritt beiseite, und Iain hielt Billie seine Hand hin. So, wie sich ihre Augen leicht weiteten, war sie überrascht. Da waren Tausende Brauntöne zu sehen, es waren Augen, in die man stundenlang schauen und in ihnen versinken konnte.
    Sie reichte ihm ihre Hand. „Ich habe mich schon gefragt, ob du genügend Mut aufbringst, mit mir allein zu sein, nachdem du vor der Kapelle eine solche Bombe hast platzen lassen.“
    „Ausgerechnet du sagst das, nachdem du Carlton-Jones derart auf seinen Platz verwiesen hast?“
    „Es passiert selten, dass mir jemand auf Anhieb unsympathisch ist. Wer ist dieser Mann, der sich einbildet, Druidheachd kaufen zu können?“
    „Ein Geschäftsmann auf einem eingefahrenen Gleis.“
    „Ich denke, wir sollten die Weichen für ihn umstellen.“
    Iain lächelte. „Hast du schon mal den Dashing White Sergeant getanzt?“
    „Ist das so etwas Ähnliches wie der Texas Two Step?“
    „Komm, ich zeig’s dir.“
    „Das wirst du auch müssen. Nur weil schottisches Blut in meinen Adern fließt, heißt das noch lange nicht, dass es auch bis in meine Füße hinuntergeht. Jeden einzelnen Tanz habe ich durcheinandergebracht. Der arme Dr. Melville muss sich jetzt einen Termin bei einem Kollegen aus der Orthopädie holen.“
    „Das stimmt nicht, ich habe dir zugesehen.“
    „Hast du also, ja?“
    „Was dir an Erfahrung mangelt, machst du durch Kreativität wett.“
    Sie grinste, so breit, dass ihre Grübchen eher tiefen Gruben glichen. „Bringt man dir so etwas in der Lordschule bei, Iain? Kann jemand überhaupt so charmant sein, wenn er es nicht jahrelang gelernt hat?“
    „Das ist mein voller Ernst.“
    „Du bist ein

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