In Den Armen Des Schicksals
erwartet.“
Duncan und Mara hatten Fearnshader noch nicht verlassen. Mara hatte beschlossen, dass sie sich erst noch umziehen und dann unauffällig durch die unbeachtete Tür im Westflügel hinausschlüpfen würden. Billie fand Mara, als sie gerade den Reißverschluss der handlichen Tasche aufzog, in der sie sich die Kleidung für die Reise mitgebracht hatte.
„Ich dachte mir, du könntest vielleicht Hilfe gebrauchen.“ Billie ging mit ausgestreckten Armen auf Mara zu. „Es war eine wunderschöne Hochzeit und die beste Party, die ich je erlebt habe.“
Mara umarmte sie. „Die Feier ist noch nicht zu Ende, Billie. Bist du sicher, dass du nicht lieber tanzen willst, anstatt mir beim Ankleiden zu helfen?“
„Himmel nein, ich brauche dringend eine Pause. Wie auch all die bemitleidenswerten Männer, die mit mir getanzt haben. Außerdem wollte ich die Chance nutzen, mich bei dir zu verabschieden und dir wunderbare Flitterwochen zu wünschen.“
„Duncan verwöhnt mich zu sehr, aber ich kann es kaum abwarten, New York und Kalifornien zu sehen.“
Billie wusste, Duncan und Mara hatten sich für die Hochzeitsreise in die USA entschieden, weil Duncan Mara seiner Familie und seinen Freunden vorstellen wollte, die nicht zu der Hochzeit hatten kommen können, vor allem seiner Schwester Fiona, die als Kind schwer verletzt worden war und sich noch heute vor langen Reisen fürchtete. „April fährt nach England zu ihrer Mutter?“
„Aye, für zwei Wochen. Dann bringt Lisa sie zu uns nach Amerika, damit April sich nicht ausgeschlossen fühlt. Das gibt ihnen die Gelegenheit, ihre Bindung zu festigen. Und Iain und Andrew stehen auf Abruf bereit, falls sie gebraucht werden sollten.“
„Mara, April hat nach der Trauung etwas Seltsames zu mir gesagt. Sie meinte, du hättest gesagt, ich sei die Nächste, die heiratet, und dass der Name meines Auserwählten Ruaridh sei.“
Mara drehte sich um. „Kannst du das bitte aufmachen?“
Billie öffnete den Verschluss, und Mara schlüpfte aus dem Kleid. Sie ging zum Schrank und hängte es sorgfältig auf einen gepolsterten Kleiderbügel, dann nahm sie sich den Blumenkranz vom Haar, bevor sie sich wieder zu Billie umdrehte. „Ich weiß nicht, wann April mich so etwas sagen gehört haben will.“
„Dann hast du es gar nicht gesagt?“
„Kinder hören oft Dinge, die eigentlich nicht für sie bestimmt sind.“
„Mara, was hast du nun gesagt?“
„Nicht das. Zumindest nicht so.“
„Was dann?“
„Billie, Iain und du, ihr steckt da in etwas drin, das ich nicht völlig verstehe. Aber vor langer Zeit haben sich eure Vorfahren ineinander verliebt, mit schrecklichen Konsequenzen. Jetzt müssen Iain und du das ändern. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich fühle die Präsenz von Ruaridh und Christina sehr stark, wenn Iain und du zusammen seid. Es ist so, als seien sie bei euch.“
„Bei uns?“ Billie hielt das grüne Wollkleid hoch, das Mara mitgebracht hatte. „Du meinst, Geister? Iain erzählte mir heute, dass die beiden in der Kapelle geheiratet haben.“
„Nicht direkt Geister. Ich kann es nicht erklären, ich verstehe es selbst nicht. Aber da ist mehr.“ Sie zog das Kleid über den Kopf und drehte sich mit dem Rücken zu Billie, damit sie den Reißverschluss zuziehen sollte. „Iain wird bald mit Problemen konfrontiert werden. Ich wünschte, ich könnte mehr sagen, aber das Schicksal der Menschen, die ich liebe, kann ich nie deutlich erkennen. Ich weiß nur, dass sich eine dunkle Wolke auf Druidheachd zubewegt. Ich sehe sie in meinen Träumen und selbst, wenn ich wach bin. Und seit Neuestem sehe ich Iain vor der Wolke stehen, mit unbedecktem Kopf und das Gesicht zum Himmel emporgewandt.“
„Eine dunkle Wolke?“
Mara nahm die Bürste auf, zog sie sich durchs Haar und suchte nach Worten. „Ich fürchte, sein Leben …“ Sie brach ab und schüttelte den Kopf.
„Was? Ist sein Leben etwa in Gefahr? Ist es das, was du sagen willst?“
„In meinem Kopf schwirrt alles durcheinander. Ich weiß nicht, wann die Probleme anfangen, oder ob sie vielleicht schon angefangen haben. Und da sind verschiedene Schwierigkeiten …“ Ihre Augen blickten leer, als sie sich umdrehte. „Ich weiß nur, er muss auf der Hut sein.“
„Mara, heute ist dein Hochzeitstag. Vergiss das alles. Iain geht es gut, und der Himmel weiß, dass er grundsätzlich vorsichtig ist. Er lässt nichts und niemanden zu nahe an sich heran. Du fliegst gleich nach Kalifornien ab, und da kannst du
Weitere Kostenlose Bücher