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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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Freundes trat er auf die andere Seite der Flammen in die Sicherheit.

12. KAPITEL
    E s ist ein dummer Mann, wer sich nichts sagen lässt, Iain. Du hast den Constable und die Feuerwehrmänner doch gehört. Kannst du nicht wenigstens so viel Verstand zeigen und mich heute über Nacht bleiben lassen?“ Geradezu flehentlich streckte Andrew den Arm aus, doch seine Finger waren zu einer frustrierten Faust geballt.
    „Ich brauche nicht noch eine Wache. Mein Verwalter und das gesamte Personal sind alarmiert, dieses Haus gleicht einer Festung. Alles ist verschlossen und verriegelt. Außerdem hat sich Hollyhock vor der Haustür postiert, um jeden Eindringling gnadenlos zu Fall zu bringen. Wir sind hier sicher.“
    Billie lag zusammengerollt unter einer Decke auf dem Sofa vor dem Kamin und sah zu Andrew. Er schien kurz davorzustehen, sich schützend auf Iain zu werfen. Von der endlosen Parade von Leuten, die in den letzten Stunden seit ihrer Rettung aus Cumhann Moor durch Fearnshader gezogen war, blieb jetzt nur noch Andrew übrig. Und er sah auch nicht so aus, als wolle er bald gehen.
    „Das war diese unwürdige Schabe, dieser Jeremy Fletcher“, knurrte er.
    „Das glaube ich nicht.“ Iains Blick wanderte zu Billie, und sie erwiderte ihn mit fragend hochgezogenen Augenbrauen. Bis zu diesem Augenblick hatte Iain sich mit jeglichem Verdacht hinsichtlich des Feuers zurückgehalten.
    Andrew schob die Hände in Taschen, in die sie eigentlich gar nicht hineinpassten. Lauernd auf die Fußballen vorgebeugt, die Schultern gereckt, wirkte er wie ein Krieger, der auf den Schlachtruf wartete. „Wer dann?“
    „Martin Carlton-Jones. Möglicherweise zusammen mit Nigel.“
    Andrew stand völlig reglos, doch Billie hatte nie etwas Täuschenderes gesehen als Andrews absolute Starre. „Warum sollten sie das Land zerstören, das sie unbedingt haben wollen?“
    „Es ist nicht zerstört, es wächst doch alles wieder. Das wissen sie auch. Durch den Brand wird junges Grün gefördert. Dann ist es besseres Futter für die Wildpopulation, die wachsen wird. Stell dir doch nur mal die Jagdpartien im Herbst vor. Sie haben einen äußerst cleveren Weg gefunden, mich und die Meinen zu bedrohen, ohne den eigenen Aussichten zu schaden.“
    „Haben sie denn Aussichten, Iain? Duncan hat sich geweigert, ihnen das Hotel zu verkaufen, und bisher hat niemand im Dorf nachgegeben. Aber wenn sie erst einen Fuß in der Tür haben …“ Den Rest des Satzes ließ er offen, zuckte nur mit den Schultern.
    „Musst du das wirklich fragen, Andrew?“
    Er senkte die Stimme, dennoch konnte Billie jedes seiner nächsten Worte hören. „Aye. Meinst du, ich sehe nicht, wie dein Leben verläuft, Iain? Nichts von dem, was du besitzt, hat dir Glück gebracht. Vielleicht wäre es da besser, alles abzustoßen?“
    Iain presste die Lippen zu einer verärgerten dünnen Linie zusammen. „Ich kann nicht fassen, dass du so etwas sagst.“
    „Das stammt nicht von mir, sondern es ist das, was in Druidheachd kursiert.“
    „Ich verstehe.“
    „Tust du das? Martin und Nigel sind ein heimtückisches Pärchen, skrupellose Haie alle beide, ob nun feine Manieren oder nicht. Sollten tatsächlich sie das Feuer gelegt haben, dann bedeutet das, dass sie jetzt die Daumenschrauben bei dir ansetzen. In Druidheachd gibt es auch solche, die glauben, dass du einknicken wirst.“
    „Dann irren jene in Druidheachd.“
    „Wirst du dich behaupten können, Iain? Hast du entsprechende Ressourcen?“
    Bei jedem anderen, so vermutete Billie, der eine solche Frage gestellt hätte, wäre Iain explodiert. Stattdessen nickte er nur knapp. „Die Ressourcen und die Entschlossenheit.“
    „Dann werden die Leute im Dorf dich beschützen müssen. Allen voran Duncan und ich.“
    „Dazu besteht keine Notwendigkeit. Ich kann und werde mich um das kümmern, was mein ist.“ Iain wandte sein Gesicht Billie zu. Seine Augen verrieten nichts, dennoch wusste sie, dass er sie mit eingeschlossen hatte.
    Auch Andrew sah zu ihr. „Du hast viel, um das du dich kümmern musst.“
    „Je höher der Wert, desto größer die Wachsamkeit.“
    „Du weißt, wo du mich finden kannst.“
    Iain schlug Andrew kameradschaftlich auf die Schulter, eine lockere Geste der Vertrautheit und Zuneigung, wie Billie es selten bei Iain gesehen hatte. Das Band zwischen den beiden Männern war nahezu greifbar. „Wie ich es immer gewusst habe.“
    Iain schwieg, nachdem Andrew sich mit einem Kuss auf die Wange bei Billie verabschiedet

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