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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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seinem Leben gebrauchen und etwas Führung, und seine jüngeren Brüder hätten viel von ihm als Vorbild. Es ist eine Gelegenheit, von der alle Seiten profitieren können, Paul.«
    Paul dachte noch ein paar Sekunden lang über alles nach, um sich dann etwas wichtigtuerisch aufzublasen. »Er soll heute nach der Schule vorbeikommen, und wir werden sehen, ob wir uns über Arbeitszeit und Lohn einigen können, bis er seine Ausbildung abschließt.«
    »Wie wäre es stattdessen mit morgen Nachmittag?«
    »Warum nicht heute?«
    »Ich konnte Tommy ja wohl schlecht etwas anbieten, ohne zuerst mit Ihnen gesprochen zu haben, oder?«, erwiderte er, drehte sich um und ging.
    »Verdammt, Stone. Haben Sie mich etwa gerade reingelegt?« , rief Paul, als Jack schon an der Tür war.
    Er drehte sich zu dem misstrauischen Ladenbesitzer um. »Nein, Dempsey, ich habe nur erhöht, was bei Ihnen unterm Schlussstrich rauskommen wird.« Er schaute zu dem jungen Pärchen hinüber, das inzwischen eine hitzige Diskussion bezüglich des Schneemobils führte, welches der junge Mann meinte unbedingt haben zu müssen. »Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte?«, sagte Jack, und das Pärchen verstummte, um ihn anzusehen. Er deutete mit dem Kopf auf das Arbeitspferd, das Paul ihm vor drei Wochen ausgeredet hatte. »Es sieht vielleicht nicht so sportlich aus wie das da, aber es wäre genau das Richtige für eine Familie. Glauben Sie mir, es gibt nichts, was über eine gemeinsame Fahrt ginge.«
    Mit diesen Worten verließ Jack den Laden und ging zu seinem Auto, während er ein fröhliches Liedchen pfiff. Er stieg ein und sah auf seine Uhr. Er müsste um halb drei losfahren, um bei Schulschluss um drei in Greenville zu sein. Seine Laune wurde noch besser, als er sich vorstellte, wie er Tom Cleary im wunderschön aufgemotzten Streifenwagen des Polizeichefs nach Hause fuhr.
     
    Jack hatte keine Ahnung, wie der Cleary-Junge eigentlich aussah. Er hatte nur Ethels Beschreibung, dass er ein schlaksiger Teenager mit zu langen blonden Haaren und abgerissener Kleidung war. Das bedeutete, dass er jeder der an die dreißig jungen Männer sein konnte, die aus der Berufsschule strömten … denn abgerissene Kleidung schien der neueste Trend zu sein. Weil er zu spät angekommen war, um Tommy über Lautsprecher ausrufen zu lassen, stellte Jack sich mit seinem Streifenwagen direkt vor den Haupteingang und hoffte, dass sich einer der Jungen verriet, wenn er seinen letzten Streich bei Tageslicht sah.
    Nur ein einziger Junge blieb plötzlich wie angenagelt stehen und guckte völlig entgeistert, obwohl eigentlich fast alle anderen ebenfalls anhielten und gafften. Doch dieser Junge wirkte eher beunruhigt als beeindruckt. Er schaute sich nervös um und rannte dann plötzlich los.
    Jack stieß einen leisen Fluch aus. Natürlich rannte er weg. Taten sie das nicht immer? Er stieg aus seinem Wagen und jagte ihm hinterher. »Tommy, warte!«, rief er. »Ich brauche deine Hilfe.«
    Offensichtlich gehörte Tommy nicht zu denen, die sonderlich hilfsbereit waren, denn er rannte weiter und bog um die Ecke des Gebäudes, um dann im Zickzack über einen vollen Parkplatz zu stürmen. Der Junge erklomm die neun Meter hohe Schneewehe am Ende des Parkplatzes mit drei leichten Sprüngen und verschwand auf der anderen Seite. Jack rannte, so schnell er konnte, hinter ihm her, und war sich zugleich der aufmunternden Rufe, mit denen Tommy angetrieben wurde, und der Gruppe von Schülern deutlich bewusst, die die Verfolgungsjagd beobachteten.
    Jack kletterte ebenfalls die Schneewehe hoch und sah Tommy im Wald verschwinden, als er oben ankam. »Das war ein Fehler, Tommy-Boy. Jetzt stehst du ganz oben auf meiner Liste.« Er drehte sich zu der Horde Schüler um, die sich gerade bereit machte, die Schneewehe hochzukrabbeln. »Sorry, Leute. Bis hierhin und nicht weiter«, erklärte er ihnen.
    Ein Schwall von Fragen ergoss sich daraufhin über ihn, und auch unterdrückte Flüche und enttäuschte Stimmen waren nicht zu überhören.
    »Was hat Tommy gemacht?«
    »Werden Sie ihn verhaften?«
    »Lassen Sie ihn in Ruhe. Er hat nichts getan!«
    »Er ist Ihnen entkommen, Sheriff. Was ist los? Sind Sie nicht so gut in Form, weil Sie zu viele Donuts gegessen haben?«
    »Sehe ich etwa so aus, als wäre ich nicht in Form?«, fragte Jack lachend. »Los, Leute. Geht nach Hause! Tommy steckt nicht in Schwierigkeiten. Ich will ihn nur um einen Gefallen bitten. Also benehmt euch wie brave Bürger, geht nach Hause, und

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