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In den Armen des Sizilianers

In den Armen des Sizilianers

Titel: In den Armen des Sizilianers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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für Gino.“
    „Wirklich, Emma?“ Seine Stimme klang seidenweich. „Oder wolltest du versuchen, so viel Geld wie möglich von mir zu bekommen?“ In seinen Augen blitzte es auf, ehe er hinzufügte: „Was hast du dir sonst noch erhofft?“
    Sie errötete vor Zorn. „Warum unterstellst du mir immer nur das Schlechteste?“, fuhr sie ihn an, dämpfte jedoch die Stimme, damit Gino nichts von der Auseinandersetzung mitbekam. Er sollte keine schlechte Meinung von seiner Mutter bekommen. Aber hätte er damit nicht recht?, flüsterte ihr prompt eine kleine innere Stimme zu. War das, was sie gestern in der Hotelsuite mit ihrem von ihr getrennt lebenden Mann getrieben hatte, etwa richtig? Oder war sie moralisch verkommen?
    Vincenzo kommentierte ihre Bemerkung nicht. Er sprach ruhig und leise, wahrscheinlich um Gino nicht zu beunruhigen, doch die Gehässigkeit und Boshaftigkeit, die in seiner Stimme schwangen, waren nicht zu überhören. „Wenn du wirklich das Beste für ihn wolltest, hättest du schon viel früher mit mir Kontakt aufgenommen.“
    „Das habe ich versucht“, wehrte sie sich energisch. „Zweimal habe ich bei dir im Büro angerufen, und beide Male hast du dich geweigert, mit mir zu reden.“
    „Dann hast du es nicht ernsthaft genug versucht“, hielt er ihr vor. „Du warst nicht entschlossen genug und hast dich, wie ich annehme, nur der Form halber gemeldet. Meine Weigerung, die Gespräche entgegenzunehmen, kam dir sicher gelegen, denn es ging dir immer nur um deine eigenen Bedürfnisse – und um die Befriedigung deines Verlangens, nicht wahr, Emma?“
    Schweigend blickte sie ihn an. Seine Verbitterung und die bösartigen Unterstellungen schockierten sie. Doch was sollte sie dazu sagen?
    „Und darum geht es dir auch heute noch“, fuhr er erbarmungslos fort. „Du bist zu mir gekommen, weil du Geld brauchst und Sex mit mir haben wolltest. Letzteres ist dir ja auch gelungen.“
    „Meine Güte, ich wollte doch keinen Sex mir dir!“
    „Nein? Dann muss dich jemand gezwungen haben, dich nackt auf mein Sofa zu legen.“ Seine Augen funkelten vor Zorn. „Bei dem raffinierten Plan, den du dir zurechtgelegt hast, ging es dir nie um das Wohl des Kindes.“
    „Es ging mir ausschließlich um Gino!“
    „Nein, das glaube ich dir nicht.“ Er beugte sich über den Tisch. „Sonst hättest du mir die Schwangerschaft nicht verschwiegen. Bist du nie auf die Idee gekommen, dass ich gern bei der Geburt dabei gewesen wäre? Als Vater des Kindes hätte ich das Recht gehabt, von seiner Existenz zu erfahren. Ist dir das nicht klar?“
    „Was für eine sinnlose Diskussion“, stellte sie erschöpft fest. Es zerrte an ihren Nerven, sich ständig rechtfertigen zu müssen. „Selbst wenn du auf meine Anrufe reagiert hättest, du hättest mir doch kein Wort geglaubt.“
    „Vielleicht im ersten Moment nicht“, gab er widerwillig zu. „Doch früher oder später hätte ich angefangen, darüber nachzudenken und es nicht mehr ausgeschlossen, dass du schwanger geworden sein könntest, obwohl es in einem denkbar ungünstigen Augenblick passiert ist.“
    „Mäßige bitte deine Worte“, forderte sie ihn auf. „So solltest du in Ginos Gegenwart nicht reden!“
    „Ich spreche nur die Wahrheit aus, Darling“, erklärte er spöttisch. „Selbst du musst zugeben, dass die Situation, in der wir uns damals befanden, mehr als verfahren war.“
    Ah ja, für ihn war es nur eine verfahrene Situation, dachte sie. Sollte sie ihm erzählen, was sie damals in den letzten Wochen in Rom wirklich empfunden hatte? Ihr Herz war in tausend Stücke zerbrochen, sie hatte sich völlig leer gefühlt und sich sehnlichst gewünscht, sie könnte die Zeit zurückdrehen und mit ihm wieder so glücklich sein wie am Anfang ihrer Beziehung.
    Nein, sie würde es für sich behalten. Wenn sie es ihm verriet, würde er doch nur wieder behaupten, es sei eine Lüge. Sein mühsam unterdrückter Zorn, den sie oft genug zu spüren bekam, bewies, dass er nicht bereit war, seine schlechte Meinung über sie zu revidieren.
    Emma erbebte insgeheim und stellte die Tasse hin, während sie überlegte, was er wohl planen mochte.
    „Also, was geschieht jetzt?“, fragte sie. „Wahrscheinlich möchtest du Gino regelmäßig besuchen, oder?“
    „Wie bitte?“ Er lachte kurz und hart auf. „Glaubst du das wirklich?“
    Sie biss sich auf die Lippe. „Na ja“, erwiderte sie leise. So, wie sie ihn kannte, würde er seine Rechte als Vater geltend machen. Wollte er mit Gino

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